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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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nicht allein in öffentlichen / vnwidersprechlichen Lügen zu mehrAnno 1530. mal ergriffen sein / sondern auch in solchen Lügen / das menniglich bekennen muß / daß es fürsetzliche Lügen sein / welchs aber ein gewiß Zeichen ist / daß sie an jrer Sache selbst zweiffeln / vnnd sie nicht getrawen mit lauter blosser Warheit zuerhalten / derhalben das Vrtheil jhres eigenen Gewissen hierinne auch herfür bricht.

Vnd vber diß alles spüret vnnd sihet man den Grewel jhresZwinglianer sind verschlagene verfürische Leute / wollen mit vns einig sein / vnd sind vnd thun doch allzeit gar das wider spiel. Hertzens vnd Gewissens / in dem / daß sie anfahen / mit fleiß vnd grosser mühe jhren jrrthumb in solche feine geschmückte / außgelesene Wort zu kleiden / daß sie die einfeltigen damit betriegen / wie wir dann mercklich sehen in der Copeyen deß Artickels vom Abentmal / so die Gesandten von N. N. auff dem nechsten Speyrischem Reichßtag von sich geben haben. Dann in derselben sihet man klerlich / daß sie sich befleissen / also von der Sache zureden / daß wir meinen sollen / sie halten eben wie wir / wie dann etliche schon damit betrogen / vnd herauß gefahren sein / sie gleuben auch eben also.

Nun ist öffentlich am Tage / daß sie nicht gleuben / daß im Abendmal der Leib vnnd Blut Christi sey / wie nicht allein jhre Schrifften vnd Lehr / sondern auch die öffentliche Feindschafft / so sie gegen Luther tragen / Zeugnüs geben. Ja sie bekennen auch in dieser Copey jhren jrrthumb / mit den verdeckten Worten: Aber die / so ohne waren Glauben das Nachtmal halten / die essen jhnen das Vrtheil / vnnd gar nicht den Leib vnnd das Blut Christi. Vnd dürffen dennoch fürgeben / sie gleuben / vnd lehren festiglich zugleuben / wie es die drey Euangelisten vnnd Paulus geschrieben / ohne zusatz / ohne verenderung / ohne Menschen außlegung vnnd verduncklung der Vernunfft / in aller einfalt deßWarinn der streit stehe zwischen vns vnd den Sacramentierern. Glaubens. Wer wolte nu / wenn er diese Wort höret / nicht dafür halten / sie weren mit vns einhellig? Herwiderumb / wer merckt nicht auß den andern Worten / daß sie vns gantz vnnd gar mißhellig sind / denn der Streit ist gar nicht / was der

nicht allein in öffentlichen / vnwidersprechlichen Lügen zu mehrAnno 1530. mal ergriffen sein / sondern auch in solchen Lügen / das menniglich bekennen muß / daß es fürsetzliche Lügen sein / welchs aber ein gewiß Zeichen ist / daß sie an jrer Sache selbst zweiffeln / vnnd sie nicht getrawen mit lauter blosser Warheit zuerhalten / derhalben das Vrtheil jhres eigenen Gewissen hierinne auch herfür bricht.

Vnd vber diß alles spüret vnnd sihet man den Grewel jhresZwinglianer sind verschlagene verfürische Leute / wollen mit vns einig sein / vñ sind vnd thun doch allzeit gar das wider spiel. Hertzens vnd Gewissens / in dem / daß sie anfahen / mit fleiß vnd grosser mühe jhren jrrthumb in solche feine geschmückte / außgelesene Wort zu kleiden / daß sie die einfeltigen damit betriegen / wie wir dann mercklich sehen in der Copeyen deß Artickels vom Abentmal / so die Gesandtẽ von N. N. auff dem nechstẽ Speyrischem Reichßtag von sich geben haben. Dann in derselben sihet man klerlich / daß sie sich befleissen / also von der Sache zureden / daß wir meinen sollen / sie halten eben wie wir / wie dann etliche schon damit betrogen / vnd herauß gefahren sein / sie gleuben auch eben also.

Nun ist öffentlich am Tage / daß sie nicht gleuben / daß im Abendmal der Leib vnnd Blut Christi sey / wie nicht allein jhre Schrifften vnd Lehr / sondern auch die öffentliche Feindschafft / so sie gegen Luther tragen / Zeugnüs geben. Ja sie bekennen auch in dieser Copey jhren jrrthumb / mit den verdeckten Worten: Aber die / so ohne waren Glauben das Nachtmal halten / die essen jhnen das Vrtheil / vnnd gar nicht den Leib vnnd das Blut Christi. Vnd dürffen dennoch fürgeben / sie gleuben / vnd lehren festiglich zugleuben / wie es die drey Euangelisten vnnd Paulus geschrieben / ohne zusatz / ohne verenderung / ohne Menschen außlegung vnnd verduncklung der Vernunfft / in aller einfalt deßWarinn der streit stehe zwischen vns vnd den Sacramentierern. Glaubens. Wer wolte nu / wenn er diese Wort höret / nicht dafür halten / sie weren mit vns einhellig? Herwiderumb / wer merckt nicht auß den andern Worten / daß sie vns gantz vnnd gar mißhellig sind / denn der Streit ist gar nicht / was der

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[215/0231] nicht allein in öffentlichen / vnwidersprechlichen Lügen zu mehr mal ergriffen sein / sondern auch in solchen Lügen / das menniglich bekennen muß / daß es fürsetzliche Lügen sein / welchs aber ein gewiß Zeichen ist / daß sie an jrer Sache selbst zweiffeln / vnnd sie nicht getrawen mit lauter blosser Warheit zuerhalten / derhalben das Vrtheil jhres eigenen Gewissen hierinne auch herfür bricht. Anno 1530. Vnd vber diß alles spüret vnnd sihet man den Grewel jhres Hertzens vnd Gewissens / in dem / daß sie anfahen / mit fleiß vnd grosser mühe jhren jrrthumb in solche feine geschmückte / außgelesene Wort zu kleiden / daß sie die einfeltigen damit betriegen / wie wir dann mercklich sehen in der Copeyen deß Artickels vom Abentmal / so die Gesandtẽ von N. N. auff dem nechstẽ Speyrischem Reichßtag von sich geben haben. Dann in derselben sihet man klerlich / daß sie sich befleissen / also von der Sache zureden / daß wir meinen sollen / sie halten eben wie wir / wie dann etliche schon damit betrogen / vnd herauß gefahren sein / sie gleuben auch eben also. Zwinglianer sind verschlagene verfürische Leute / wollen mit vns einig sein / vñ sind vnd thun doch allzeit gar das wider spiel. Nun ist öffentlich am Tage / daß sie nicht gleuben / daß im Abendmal der Leib vnnd Blut Christi sey / wie nicht allein jhre Schrifften vnd Lehr / sondern auch die öffentliche Feindschafft / so sie gegen Luther tragen / Zeugnüs geben. Ja sie bekennen auch in dieser Copey jhren jrrthumb / mit den verdeckten Worten: Aber die / so ohne waren Glauben das Nachtmal halten / die essen jhnen das Vrtheil / vnnd gar nicht den Leib vnnd das Blut Christi. Vnd dürffen dennoch fürgeben / sie gleuben / vnd lehren festiglich zugleuben / wie es die drey Euangelisten vnnd Paulus geschrieben / ohne zusatz / ohne verenderung / ohne Menschen außlegung vnnd verduncklung der Vernunfft / in aller einfalt deß Glaubens. Wer wolte nu / wenn er diese Wort höret / nicht dafür halten / sie weren mit vns einhellig? Herwiderumb / wer merckt nicht auß den andern Worten / daß sie vns gantz vnnd gar mißhellig sind / denn der Streit ist gar nicht / was der Warinn der streit stehe zwischen vns vnd den Sacramentierern.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/231>, abgerufen am 24.11.2024.