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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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handelt / Geist ist / oder ein Geistlich Wesen ist / sondern daherAnno 1525. heist es Geistlich / daß es vom Geist kompt / vnnd wil vnnd muß von vns Geistlicher weise genossen sein. Obiectum non est semper spirituale, sed vsus debet esse spiritualis. Et facie. 2. DasMatth. 5. Blutflüssige Weib rürete ja kein Geistlich ding an / da sie Christus Saum anrürete / sondern das leibliche Kleid Christi / dennoch war da ein Geistlich rüren desselbigen Kleides in jrem Hertzen / da sie bey sich sprach: Möchte ich nur seines Kleids Saum anrüren / so würde ich gesund. Sihe da / solches Wort vnd Glauben in jhrem Hertzen / ist ein Geistlichs anrhüren / denn jhre Handt köndte freilich das Wort nicht fassen / daß jhr Hertz sprach (Rühre an) sie wuste auch nicht / was sie anrüret. Woher wuste sie es aber? Nicht vom anrühren / sondern von dem Wort (Das ist der Heiland.) Nu / was rühret hie das Hertz Geistlich an? Nichts anders / denn eben dasselbige leibliche Kleid / das die Hand leiblich anrhüret. Einerley ist das Kleid / vnd sind doch da zweierley anrüren / Geistlich vnd Leiblich.

Pag. 363. Alles das jenige / das vnser Leib eusserlich vnnd leiblich thut / wenn Gottes Wort darzu kompt / vnnd durch den Glauben geschiehet / so ists vnnd heists Geistlich geschehen / etc. Daß Geistlich nichts anders ist / denn was durch den Geist vnd Glauben / in vnnd durch vns geschiehet / Gott gebe das ding / damit wir vmbgehen / sey leiblich oder Geistlich / scilicet in vsu, non in obiecto, spiritus est. Weiter saget er facie. 2. Beides behalten wir / leibliches vnnd Geistliches essen / der Mund jsset den Leib Christi leiblich / denn er kan die Wort nicht essen / noch fassen / vnd weiß nicht was er jsset / schmecket jhm gleich als esse er etwas anders / denn Christi Leib. Aber das Hertz fasset die Wort im Glauben / vnd jsset eben dasselbige Geistlich / das der Mund leiblich jsset. Denn das Hertz sihet wol / was der vnuerstendige Mund leiblich jsset. Woher sihets es aber? Nicht vom Brote / noch

handelt / Geist ist / oder ein Geistlich Wesen ist / sondern daherAnno 1525. heist es Geistlich / daß es vom Geist kompt / vnnd wil vnnd muß von vns Geistlicher weise genossen sein. Obiectum non est semper spirituale, sed vsus debet esse spiritualis. Et facie. 2. DasMatth. 5. Blutflüssige Weib rürete ja kein Geistlich ding an / da sie Christus Saum anrürete / sondern das leibliche Kleid Christi / dennoch war da ein Geistlich rüren desselbigen Kleides in jrem Hertzen / da sie bey sich sprach: Möchte ich nur seines Kleids Saum anrüren / so würde ich gesund. Sihe da / solches Wort vnd Glauben in jhrem Hertzen / ist ein Geistlichs anrhüren / denn jhre Handt köndte freilich das Wort nicht fassen / daß jhr Hertz sprach (Rühre an) sie wuste auch nicht / was sie anrüret. Woher wuste sie es aber? Nicht vom anrühren / sondern von dem Wort (Das ist der Heiland.) Nu / was rühret hie das Hertz Geistlich an? Nichts anders / denn eben dasselbige leibliche Kleid / das die Hand leiblich anrhüret. Einerley ist das Kleid / vnd sind doch da zweierley anrüren / Geistlich vnd Leiblich.

Pag. 363. Alles das jenige / das vnser Leib eusserlich vnnd leiblich thut / wenn Gottes Wort darzu kompt / vnnd durch den Glauben geschiehet / so ists vnnd heists Geistlich geschehen / etc. Daß Geistlich nichts anders ist / denn was durch den Geist vnd Glauben / in vnnd durch vns geschiehet / Gott gebe das ding / damit wir vmbgehen / sey leiblich oder Geistlich / scilicet in vsu, non in obiecto, spiritus est. Weiter saget er facie. 2. Beides behalten wir / leibliches vnnd Geistliches essen / der Mund jsset den Leib Christi leiblich / denn er kan die Wort nicht essen / noch fassen / vnd weiß nicht was er jsset / schmecket jhm gleich als esse er etwas anders / deñ Christi Leib. Aber das Hertz fasset die Wort im Glauben / vñ jsset eben dasselbige Geistlich / das der Mund leiblich jsset. Deñ das Hertz sihet wol / was der vnuerstendige Mund leiblich jsset. Woher sihets es aber? Nicht vom Brote / noch

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[71/0087] handelt / Geist ist / oder ein Geistlich Wesen ist / sondern daher heist es Geistlich / daß es vom Geist kompt / vnnd wil vnnd muß von vns Geistlicher weise genossen sein. Obiectum non est semper spirituale, sed vsus debet esse spiritualis. Et facie. 2. Das Blutflüssige Weib rürete ja kein Geistlich ding an / da sie Christus Saum anrürete / sondern das leibliche Kleid Christi / dennoch war da ein Geistlich rüren desselbigen Kleides in jrem Hertzen / da sie bey sich sprach: Möchte ich nur seines Kleids Saum anrüren / so würde ich gesund. Sihe da / solches Wort vnd Glauben in jhrem Hertzen / ist ein Geistlichs anrhüren / denn jhre Handt köndte freilich das Wort nicht fassen / daß jhr Hertz sprach (Rühre an) sie wuste auch nicht / was sie anrüret. Woher wuste sie es aber? Nicht vom anrühren / sondern von dem Wort (Das ist der Heiland.) Nu / was rühret hie das Hertz Geistlich an? Nichts anders / denn eben dasselbige leibliche Kleid / das die Hand leiblich anrhüret. Einerley ist das Kleid / vnd sind doch da zweierley anrüren / Geistlich vnd Leiblich. Anno 1525. Matth. 5. Pag. 363. Alles das jenige / das vnser Leib eusserlich vnnd leiblich thut / wenn Gottes Wort darzu kompt / vnnd durch den Glauben geschiehet / so ists vnnd heists Geistlich geschehen / etc. Daß Geistlich nichts anders ist / denn was durch den Geist vnd Glauben / in vnnd durch vns geschiehet / Gott gebe das ding / damit wir vmbgehen / sey leiblich oder Geistlich / scilicet in vsu, non in obiecto, spiritus est. Weiter saget er facie. 2. Beides behalten wir / leibliches vnnd Geistliches essen / der Mund jsset den Leib Christi leiblich / denn er kan die Wort nicht essen / noch fassen / vnd weiß nicht was er jsset / schmecket jhm gleich als esse er etwas anders / deñ Christi Leib. Aber das Hertz fasset die Wort im Glauben / vñ jsset eben dasselbige Geistlich / das der Mund leiblich jsset. Deñ das Hertz sihet wol / was der vnuerstendige Mund leiblich jsset. Woher sihets es aber? Nicht vom Brote / noch

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/87>, abgerufen am 21.11.2024.