Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite
Anno 1536.

DArnach folget in gemelter erzehlung etwas von Zwinglij vnd Oecolampodij personen / allda denn ein klar exempel deß / dauon vorhin meldung geschehen ist / zusehen / nemlich / das sie etliche ding / mit lindern vnd glimpfflichern worten referirt haben / nach jhrer Leut vnd der benachbarten gelegenheit / auff das dieselben von diesem handel nicht möchten abgeschreckt / sondern verhoffentlich mit glimpff auch herzu gebracht werden.

DAher wird diß stück in gemelten Tomo Buceri also erzehlet / als habe Lutherus sich erboten vnter andern seinen erratis (wie sie reden) auch diß zu erkennen / das er wieder jetzt gemelte personen allzu scharff vnd hart gewesen. Vnd wiewol er sie sonst dem gericht Gottes befehle / so wolle er doch nicht sagen / das sie verdampt sein solten / denn Gott hette sie sonst wol auff andere weiß / die jhme nicht bekandt / selig machen können. Aber in der lehr / die er wieder jhren jrrthumb / als were nichts anders oder mehr im Abendmal / denn brod vnd wein / gefüret / erstritten / vnd erhalten hette / köndte er jhnen nichts nachgeben / etc. Vnd diß stück kan der Christliche Leser gegen dem / wie es oben in deß Myconij schreiben trewlich referirt worden / halten / vnd sehen / wie fern vnd weit es von dem / das war ist / beyseits gehe.

FErner folget in Tomo Anglicano, das Capito vnd Bucerus auff die puncten so jhnen Lutherus fürgehalten / geantwortet / sie hetten von der Schweitzer wegen nichts zugesagt / allein das sie hofften / das aus dieser handlung auch bey jhnen etwas gutes erfolgen köndte / etc. Vnd summa haben sie sich dahin referirt / das in jhrer nechsten handlung / mit den Schweitzern zu Basel angestellet / die Sacramentirische errores, die sie dafür hielten / das sie in deß Zwingels büchern zufinden weren / gnugsam abgewand / vnd seine Confession von Christi gegenwertigkeit im Abendmal / auch gnugsam erkleret were.

WAs aber die Epistolas Zwinglij vnd die vorrede belangt / haben sie die schuld auff die Buchdrücker geleget / vnd haben angezeiget / das solchs / wie es damit ergangen / jhnen vnd auch jhrer Obrigkeit wehe thete (wie droben in Myconij bericht mehr dauon gesagt.)

WAs auch den wiederruff betreffen thut / haben sie diß zur antwort gegeben / nemlich / das sie bereit weren / mit lebendiger stimme zu wiederruffen / was sie vberweiset köndten werden / das sie inöffentlichen predigten vnrecht vnd falsch fürgetragen. Wolten auch in einer offenen schrifft wiederruffen / was sie oder die andern so jhnen zugethan / in öffentlichen schrifften falsch gelehret hetten / als das man sie beschüldiget / es werde im Abendmal allein brod vnd wein gegeben / vnd nicht auch der warhafftige Christus / etc. Das aber bekenneten sie / das sie vorhin in der meinung gewesen weren / Das Lutherus vnd die seinen den Sacramenten allzu viel zuschrieben / vnd eine

Anno 1536.

DArnach folget in gemelter erzehlung etwas von Zwinglij vnd Oecolampodij personen / allda denn ein klar exempel deß / dauon vorhin meldung geschehen ist / zusehen / nemlich / das sie etliche ding / mit lindern vnd glimpfflichern worten referirt haben / nach jhrer Leut vnd der benachbarten gelegenheit / auff das dieselben von diesem handel nicht möchten abgeschreckt / sondern verhoffentlich mit glimpff auch herzu gebracht werden.

DAher wird diß stück in gemelten Tomo Buceri also erzehlet / als habe Lutherus sich erboten vnter andern seinen erratis (wie sie reden) auch diß zu erkennen / das er wieder jetzt gemelte personen allzu scharff vnd hart gewesen. Vnd wiewol er sie sonst dem gericht Gottes befehle / so wolle er doch nicht sagen / das sie verdampt sein solten / denn Gott hette sie sonst wol auff andere weiß / die jhme nicht bekandt / selig machen können. Aber in der lehr / die er wieder jhren jrrthumb / als were nichts anders oder mehr im Abendmal / denn brod vnd wein / gefüret / erstritten / vnd erhalten hette / köndte er jhnen nichts nachgeben / etc. Vnd diß stück kan der Christliche Leser gegen dem / wie es oben in deß Myconij schreiben trewlich referirt worden / halten / vnd sehen / wie fern vnd weit es von dem / das war ist / beyseits gehe.

FErner folget in Tomo Anglicano, das Capito vnd Bucerus auff die puncten so jhnen Lutherus fürgehalten / geantwortet / sie hetten von der Schweitzer wegen nichts zugesagt / allein das sie hofften / das aus dieser handlung auch bey jhnen etwas gutes erfolgen köndte / etc. Vnd summa haben sie sich dahin referirt / das in jhrer nechsten handlung / mit den Schweitzern zu Basel angestellet / die Sacramentirische errores, die sie dafür hielten / das sie in deß Zwingels büchern zufinden weren / gnugsam abgewand / vnd seine Confession von Christi gegenwertigkeit im Abendmal / auch gnugsam erkleret were.

WAs aber die Epistolas Zwinglij vnd die vorrede belangt / haben sie die schuld auff die Buchdrücker geleget / vnd haben angezeiget / das solchs / wie es damit ergangen / jhnen vnd auch jhrer Obrigkeit wehe thete (wie droben in Myconij bericht mehr dauon gesagt.)

WAs auch den wiederruff betreffen thut / haben sie diß zur antwort gegeben / nemlich / das sie bereit weren / mit lebendiger stimme zu wiederruffen / was sie vberweiset köndten werden / das sie inöffentlichen predigten vnrecht vnd falsch fürgetragen. Wolten auch in einer offenen schrifft wiederruffen / was sie oder die andern so jhnen zugethan / in öffentlichen schrifften falsch gelehret hetten / als das man sie beschüldiget / es werde im Abendmal allein brod vnd wein gegeben / vnd nicht auch der warhafftige Christus / etc. Das aber bekenneten sie / das sie vorhin in der meinung gewesen weren / Das Lutherus vnd die seinen den Sacramenten allzu viel zuschrieben / vnd eine

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0268" n="252"/>
        <note place="left">Anno 1536.</note>
        <p>DArnach folget in gemelter erzehlung etwas von Zwinglij vnd Oecolampodij personen                      / allda denn ein klar exempel deß / dauon vorhin meldung geschehen ist / zusehen                      / nemlich / das sie etliche ding / mit lindern vnd glimpfflichern worten                      referirt haben / nach jhrer Leut vnd der benachbarten gelegenheit / auff das                      dieselben von diesem handel nicht möchten abgeschreckt / sondern verhoffentlich                      mit glimpff auch herzu gebracht werden.</p>
        <p>DAher wird diß stück in gemelten Tomo Buceri also erzehlet / als habe Lutherus                      sich erboten vnter andern seinen erratis (wie sie reden) auch diß zu erkennen /                      das er wieder jetzt gemelte personen allzu scharff vnd hart gewesen. Vnd wiewol                      er sie sonst dem gericht Gottes befehle / so wolle er doch nicht sagen / das sie                      verdampt sein solten / denn Gott hette sie sonst wol auff andere weiß / die jhme                      nicht bekandt / selig machen können. Aber in der lehr / die er wieder jhren                      jrrthumb / als were nichts anders oder mehr im Abendmal / denn brod vnd wein /                      gefüret / erstritten / vnd erhalten hette / köndte er jhnen nichts nachgeben /                      etc. Vnd diß stück kan der Christliche Leser gegen dem / wie es oben in deß                      Myconij schreiben trewlich referirt worden / halten / vnd sehen / wie fern vnd                      weit es von dem / das war ist / beyseits gehe.</p>
        <p>FErner folget in Tomo Anglicano, das Capito vnd Bucerus auff die puncten so jhnen                      Lutherus fürgehalten / geantwortet / sie hetten von der Schweitzer wegen nichts                      zugesagt / allein das sie hofften / das aus dieser handlung auch bey jhnen etwas                      gutes erfolgen köndte / etc. Vnd summa haben sie sich dahin referirt / das in                      jhrer nechsten handlung / mit den Schweitzern zu Basel angestellet / die                      Sacramentirische errores, die sie dafür hielten / das sie in deß Zwingels                      büchern zufinden weren / gnugsam abgewand / vnd seine Confession von Christi                      gegenwertigkeit im Abendmal / auch gnugsam erkleret were.</p>
        <p>WAs aber die Epistolas Zwinglij vnd die vorrede belangt / haben sie die schuld                      auff die Buchdrücker geleget / vnd haben angezeiget / das solchs / wie es damit                      ergangen / jhnen vnd auch jhrer Obrigkeit wehe thete (wie droben in Myconij                      bericht mehr dauon gesagt.)</p>
        <p>WAs auch den wiederruff betreffen thut / haben sie diß zur antwort gegeben /                      nemlich / das sie bereit weren / mit lebendiger stimme zu wiederruffen / was sie                      vberweiset köndten werden / das sie inöffentlichen predigten vnrecht vnd falsch                      fürgetragen. Wolten auch in einer offenen schrifft wiederruffen / was sie oder                      die andern so jhnen zugethan / in öffentlichen schrifften falsch gelehret hetten                      / als das man sie beschüldiget / es werde im Abendmal allein brod vnd wein                      gegeben / vnd nicht auch der warhafftige Christus / etc. Das aber bekenneten sie                      / das sie vorhin in der meinung gewesen weren / Das Lutherus vnd die seinen den                      Sacramenten allzu viel zuschrieben / vnd eine
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[252/0268] DArnach folget in gemelter erzehlung etwas von Zwinglij vnd Oecolampodij personen / allda denn ein klar exempel deß / dauon vorhin meldung geschehen ist / zusehen / nemlich / das sie etliche ding / mit lindern vnd glimpfflichern worten referirt haben / nach jhrer Leut vnd der benachbarten gelegenheit / auff das dieselben von diesem handel nicht möchten abgeschreckt / sondern verhoffentlich mit glimpff auch herzu gebracht werden. DAher wird diß stück in gemelten Tomo Buceri also erzehlet / als habe Lutherus sich erboten vnter andern seinen erratis (wie sie reden) auch diß zu erkennen / das er wieder jetzt gemelte personen allzu scharff vnd hart gewesen. Vnd wiewol er sie sonst dem gericht Gottes befehle / so wolle er doch nicht sagen / das sie verdampt sein solten / denn Gott hette sie sonst wol auff andere weiß / die jhme nicht bekandt / selig machen können. Aber in der lehr / die er wieder jhren jrrthumb / als were nichts anders oder mehr im Abendmal / denn brod vnd wein / gefüret / erstritten / vnd erhalten hette / köndte er jhnen nichts nachgeben / etc. Vnd diß stück kan der Christliche Leser gegen dem / wie es oben in deß Myconij schreiben trewlich referirt worden / halten / vnd sehen / wie fern vnd weit es von dem / das war ist / beyseits gehe. FErner folget in Tomo Anglicano, das Capito vnd Bucerus auff die puncten so jhnen Lutherus fürgehalten / geantwortet / sie hetten von der Schweitzer wegen nichts zugesagt / allein das sie hofften / das aus dieser handlung auch bey jhnen etwas gutes erfolgen köndte / etc. Vnd summa haben sie sich dahin referirt / das in jhrer nechsten handlung / mit den Schweitzern zu Basel angestellet / die Sacramentirische errores, die sie dafür hielten / das sie in deß Zwingels büchern zufinden weren / gnugsam abgewand / vnd seine Confession von Christi gegenwertigkeit im Abendmal / auch gnugsam erkleret were. WAs aber die Epistolas Zwinglij vnd die vorrede belangt / haben sie die schuld auff die Buchdrücker geleget / vnd haben angezeiget / das solchs / wie es damit ergangen / jhnen vnd auch jhrer Obrigkeit wehe thete (wie droben in Myconij bericht mehr dauon gesagt.) WAs auch den wiederruff betreffen thut / haben sie diß zur antwort gegeben / nemlich / das sie bereit weren / mit lebendiger stimme zu wiederruffen / was sie vberweiset köndten werden / das sie inöffentlichen predigten vnrecht vnd falsch fürgetragen. Wolten auch in einer offenen schrifft wiederruffen / was sie oder die andern so jhnen zugethan / in öffentlichen schrifften falsch gelehret hetten / als das man sie beschüldiget / es werde im Abendmal allein brod vnd wein gegeben / vnd nicht auch der warhafftige Christus / etc. Das aber bekenneten sie / das sie vorhin in der meinung gewesen weren / Das Lutherus vnd die seinen den Sacramenten allzu viel zuschrieben / vnd eine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/268
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/268>, abgerufen am 16.07.2024.