Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.Anno 1537. Zürcher: Reden wir denn nicht recht / so wir sagen: Der HErr ist leiblich im Himmel / Aber durch seine krafft vnd Geist bey vns auff Erden? BVcer: Von Göttlichen dingen mag man eigentlicher / vnd den glaubigen heitterer vnd verstendiger nicht reden / dann der HErr selber geredt hat. Der HErr spricht: Ich (nicht mein Geist oder krafft) wil mitten vnter vnd bey euch sein / bis zu end der Welt. Item: Das ist mein Leib / Das ist mein Blut / (saget nicht / mein Krafft oder Geist) die gemeinschafft meines Leibes vnd meines Blutes (nit meines Geistes) Wir befinden wol in vns / allein sein krafft vnd werck / das gleubig gemüt aber / das dann ins vberhimlisch wesen / zum HErren erhöhet vnd gesetzt ist / Ephes. 2. dasselbige schawet vnd ergreifft im Spiegel vnd aenigmate der herrlichen vnd sichtbaren worten / das ist / in der / mit worten ausgesprochenen / vnd in Sacramenten fürgebildeten verheissung vnd vbergabe / nicht alleine die krafft vnd werck Christi / sondern jhn selbst / Gott vnd Menschen / Seel vnd Leib / krafft vnd geist / vnd alles / das er ist / hat vnd thut / also wonet er selb in vns / vnd haben in selb zugegen / nicht allein seine krafft vnd werck. Zürcher: So wollen jhr als / das der HErr leiblich in dieser welt sey? etc. BVcer: Nein / er hat die welt verlassen / ist zu dem Vater in himel gangen. Es sicht vnd greifft jn je niemand / allein der glaube mag jhn sehen vnd befinden. Wir empfahen im Sacrament zwey ding / ein himlisch vnd ein jrdisch: der leib vnd das blut des HErrn / ist das himlisch: Brod vnd wein / das jrdisch: jrdisch natürlich / on vermischet noch angehefftet / oder eingeschlossen / sondern Sacramentlich: das ist aber warlich vnd thetlich / nach der zusage Gottes / die nicht feilen kan. Zürcher: Worin stehet diese Sacramentliche einigkeit / was ist der hafft / damit das jrdische brod / mit der himlischen gabe des leibs vnd bluts Christi vereinbart wird? BVcer: Deß HErrn halb ist es sein einsetzung vnd zusag / vnserhalb / der glaub / so wir der einsetzung vnd verheissung deß HErrn gleuben. Zürcher: haben die wort vnd zeichen auch mehr darzuthun / denn zuuerkünden vnd fürzubilden? BVcer: diß verkünden aber vnd fürbilden ist ein werck des HErren / krefftig vnd thetlich / vnd darumb so ist da ein wares vbergeben. Nemet.Er spricht je / Nemet / so sollen wir nemen / vnd dieweil es vns nicht fehlen Esset / Trincket.kan / nemen wir / so haben wir. Weiter sagt er: Essend vnd trinckend / thun wir das / so niessen wir / vnd haben abermals / das wir denn haben / ist vns zugegen. Was heist er vns aber nun von jhm nemen / essen vnd Brod vnd wein.trincken / etc. Brod vnd wein reichet er / Darumb sollen wir das da von Anno 1537. Zürcher: Reden wir denn nicht recht / so wir sagen: Der HErr ist leiblich im Himmel / Aber durch seine krafft vnd Geist bey vns auff Erden? BVcer: Von Göttlichen dingen mag man eigentlicher / vnd den glaubigen heitterer vnd verstendiger nicht reden / dann der HErr selber geredt hat. Der HErr spricht: Ich (nicht mein Geist oder krafft) wil mitten vnter vnd bey euch sein / bis zu end der Welt. Item: Das ist mein Leib / Das ist mein Blut / (saget nicht / mein Krafft oder Geist) die gemeinschafft meines Leibes vnd meines Blutes (nit meines Geistes) Wir befinden wol in vns / allein sein krafft vnd werck / das gleubig gemüt aber / das dann ins vberhimlisch wesen / zum HErren erhöhet vnd gesetzt ist / Ephes. 2. dasselbige schawet vnd ergreifft im Spiegel vnd aenigmate der herrlichen vnd sichtbaren worten / das ist / in der / mit worten ausgesprochenen / vnd in Sacramenten fürgebildeten verheissung vnd vbergabe / nicht alleine die krafft vnd werck Christi / sondern jhn selbst / Gott vnd Menschen / Seel vnd Leib / krafft vnd geist / vnd alles / das er ist / hat vnd thut / also wonet er selb in vns / vnd haben in selb zugegen / nicht allein seine krafft vnd werck. Zürcher: So wollen jhr als / das der HErr leiblich in dieser welt sey? etc. BVcer: Nein / er hat die welt verlassen / ist zu dem Vater in himel gangen. Es sicht vnd greifft jn je niemand / allein der glaube mag jhn sehen vñ befinden. Wir empfahen im Sacrament zwey ding / ein himlisch vnd ein jrdisch: der leib vnd das blut des HErrn / ist das himlisch: Brod vnd wein / das jrdisch: jrdisch natürlich / on vermischet noch angehefftet / oder eingeschlossen / sondern Sacramentlich: das ist aber warlich vnd thetlich / nach der zusage Gottes / die nicht feilen kan. Zürcher: Worin stehet diese Sacramentliche einigkeit / was ist der hafft / damit das jrdische brod / mit der himlischen gabe des leibs vnd bluts Christi vereinbart wird? BVcer: Deß HErrn halb ist es sein einsetzung vnd zusag / vnserhalb / der glaub / so wir der einsetzung vnd verheissung deß HErrn gleuben. Zürcher: haben die wort vnd zeichen auch mehr darzuthun / denn zuuerkünden vnd fürzubilden? BVcer: diß verkünden aber vnd fürbilden ist ein werck des HErren / krefftig vnd thetlich / vnd darumb so ist da ein wares vbergeben. Nemet.Er spricht je / Nemet / so sollen wir nemen / vnd dieweil es vns nicht fehlen Esset / Trincket.kan / nemen wir / so habẽ wir. Weiter sagt er: Essend vnd trinckend / thun wir das / so niessen wir / vnd haben abermals / das wir deñ haben / ist vns zugegen. Was heist er vns aber nun von jhm nemen / essen vnd Brod vnd wein.trincken / etc. Brod vnd wein reichet er / Darumb sollen wir das da von <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0304" n="288"/> <note place="left">Anno 1537.</note> <p>Zürcher: Reden wir denn nicht recht / so wir sagen: Der HErr ist leiblich im Himmel / Aber durch seine krafft vnd Geist bey vns auff Erden?</p> <p>BVcer: Von Göttlichen dingen mag man eigentlicher / vnd den glaubigen heitterer vnd verstendiger nicht reden / dann der HErr selber geredt hat. Der HErr spricht: Ich (nicht mein Geist oder krafft) wil mitten vnter vnd bey euch sein / bis zu end der Welt. Item: Das ist mein Leib / Das ist mein Blut / (saget nicht / mein Krafft oder Geist) die gemeinschafft meines Leibes vnd meines Blutes (nit meines Geistes) Wir befinden wol in vns / allein sein krafft vnd werck / das gleubig gemüt aber / das dann ins vberhimlisch wesen / zum HErren erhöhet vnd gesetzt ist / Ephes. 2. dasselbige schawet vnd ergreifft im Spiegel vnd aenigmate der herrlichen vnd sichtbaren worten / das ist / in der / mit worten ausgesprochenen / vnd in Sacramenten fürgebildeten verheissung vnd vbergabe / nicht alleine die krafft vnd werck Christi / sondern jhn selbst / Gott vnd Menschen / Seel vnd Leib / krafft vnd geist / vnd alles / das er ist / hat vnd thut / also wonet er selb in vns / vnd haben in selb zugegen / nicht allein seine krafft vnd werck.</p> <p>Zürcher: So wollen jhr als / das der HErr leiblich in dieser welt sey? etc.</p> <p>BVcer: Nein / er hat die welt verlassen / ist zu dem Vater in himel gangen. 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Zürcher: Reden wir denn nicht recht / so wir sagen: Der HErr ist leiblich im Himmel / Aber durch seine krafft vnd Geist bey vns auff Erden?
BVcer: Von Göttlichen dingen mag man eigentlicher / vnd den glaubigen heitterer vnd verstendiger nicht reden / dann der HErr selber geredt hat. Der HErr spricht: Ich (nicht mein Geist oder krafft) wil mitten vnter vnd bey euch sein / bis zu end der Welt. Item: Das ist mein Leib / Das ist mein Blut / (saget nicht / mein Krafft oder Geist) die gemeinschafft meines Leibes vnd meines Blutes (nit meines Geistes) Wir befinden wol in vns / allein sein krafft vnd werck / das gleubig gemüt aber / das dann ins vberhimlisch wesen / zum HErren erhöhet vnd gesetzt ist / Ephes. 2. dasselbige schawet vnd ergreifft im Spiegel vnd aenigmate der herrlichen vnd sichtbaren worten / das ist / in der / mit worten ausgesprochenen / vnd in Sacramenten fürgebildeten verheissung vnd vbergabe / nicht alleine die krafft vnd werck Christi / sondern jhn selbst / Gott vnd Menschen / Seel vnd Leib / krafft vnd geist / vnd alles / das er ist / hat vnd thut / also wonet er selb in vns / vnd haben in selb zugegen / nicht allein seine krafft vnd werck.
Zürcher: So wollen jhr als / das der HErr leiblich in dieser welt sey? etc.
BVcer: Nein / er hat die welt verlassen / ist zu dem Vater in himel gangen. Es sicht vnd greifft jn je niemand / allein der glaube mag jhn sehen vñ befinden. Wir empfahen im Sacrament zwey ding / ein himlisch vnd ein jrdisch: der leib vnd das blut des HErrn / ist das himlisch: Brod vnd wein / das jrdisch: jrdisch natürlich / on vermischet noch angehefftet / oder eingeschlossen / sondern Sacramentlich: das ist aber warlich vnd thetlich / nach der zusage Gottes / die nicht feilen kan.
Zürcher: Worin stehet diese Sacramentliche einigkeit / was ist der hafft / damit das jrdische brod / mit der himlischen gabe des leibs vnd bluts Christi vereinbart wird?
BVcer: Deß HErrn halb ist es sein einsetzung vnd zusag / vnserhalb / der glaub / so wir der einsetzung vnd verheissung deß HErrn gleuben.
Zürcher: haben die wort vnd zeichen auch mehr darzuthun / denn zuuerkünden vnd fürzubilden?
BVcer: diß verkünden aber vnd fürbilden ist ein werck des HErren / krefftig vnd thetlich / vnd darumb so ist da ein wares vbergeben. Er spricht je / Nemet / so sollen wir nemen / vnd dieweil es vns nicht fehlen kan / nemen wir / so habẽ wir. Weiter sagt er: Essend vnd trinckend / thun wir das / so niessen wir / vnd haben abermals / das wir deñ haben / ist vns zugegen. Was heist er vns aber nun von jhm nemen / essen vnd trincken / etc. Brod vnd wein reichet er / Darumb sollen wir das da von
Nemet.
Esset / Trincket.
Brod vnd wein.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/304>, abgerufen am 16.07.2024. |