Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.der Sacramentirer ströerne gründe / damit sie jhre falsche jrrige lehrAnno 1559. vom Sacrament zuuerteidigen sich vnterstehen / gantz gründlich vnd bestendig wiederleget / haben wir dem Christlichen Leser zum besten denselben Tractat in diese Historiam einnerleiben wollen / damit fromme Christen durch solche vnd dergleichen kurtze scripta, wieder das Caluinische gifft verwaret / vnd bey der einfeltigen warheit behalten werden mögen / sonderlich dieweil aus deß vngehewren Wolffs vngegründter narration so viel zusehen ist / das solche Confutatio den Caluinisten sehr wehe gethan hat / vnd von jhnen noch heutigs tages angefeindet wird. VNd wird nu erstlich in demselben Confutationbuch die Thesis oder rechte lehre vom Sacrament also gesetzet: Kürtzlich ist das die summa vnserer lehre / wie sie einfeltig / wol vnd öffentlich begriffen ist in der Augspurgischen Confession / Apologia vnd den Schmalkaldischen Artickeln / Das der HErr Christus im Nachtmal seinen waren leib vnd blut reichet vnd mittheilet / denen die es empfahen / vnd dasselbige nicht in bedeutungs weise / sondern warhafftig leiblich / eben den leib / den er am Creutz für vnsere Sünde gegeben hat / nicht abwesend im Himel / sondern gegenwertig auff Erden / vnd das den wirdigen vnd vnwirdigen / nicht im glauben geistlich / sondern mit dem munde leiblich zu empfahen / vnd das er den gleubigen dabey zugleich schenckt vnd mittheilet / die vergebung der Sünden / die er vns dadurch am Creutz erworben hat / sampt allen seinen wolthaten / wie sie im Euangelio vns verheissen werden. DIese meinung muß man fest behalten / vnd sich von den Schwermern dauon nicht lassen abdringen / sondern steiff wieder sie erhalten vnd verteidigen. Denn es ziemet noch gebüret keinem Christen vberall / von den klaren ausdrücklichen worten Christi zufallen / vnd dieselben auff andere deutung vnd frembden verstand zuziehen / Sol auch ob Gott wil von vns nimmermehr geschehen. Nu haben aber die wort Christi eigentlich das in sich / das im Nachtmal vnter / oder mit dem brod / der ware vnd wesentliche leib gereicht vnd empfangen wird / welcher zum heil deß gantzen Menschlichen geschlechts / an das Creutz gehenget / vnd daran die aller bittersten schmertzen erlitten hat / auch im wein das ware vnd wesentliche blut / das er zu vnser aller erlösung / am Creutz für vns vergossen hat / also das es nicht allein im glauben / sondern auch mit dem munde empfangen wird. DIese gegenwertigkeit deß leibs vnd bluts Christi aber / gleuben vnd bekennen wir also / Das wir mit nichten zulassen / das solches alles geschehe mit einiger verwandelung deß brods in leib / oder deß weins in das blut / wie denn solche Papistische Transubstantiation vnd gemanckwerck / öffentlich verworffen wird / vom Apostel 1. der Sacramentirer ströerne gründe / damit sie jhre falsche jrrige lehrAnno 1559. vom Sacrament zuuerteidigen sich vnterstehen / gantz gründlich vnd bestendig wiederleget / haben wir dem Christlichen Leser zum besten denselben Tractat in diese Historiam einnerleiben wollen / damit fromme Christen durch solche vnd dergleichen kurtze scripta, wieder das Caluinische gifft verwaret / vnd bey der einfeltigen warheit behalten werden mögen / sonderlich dieweil aus deß vngehewren Wolffs vngegründter narration so viel zusehen ist / das solche Confutatio den Caluinisten sehr wehe gethan hat / vnd von jhnen noch heutigs tages angefeindet wird. VNd wird nu erstlich in demselben Confutationbuch die Thesis oder rechte lehre vom Sacrament also gesetzet: Kürtzlich ist das die summa vnserer lehre / wie sie einfeltig / wol vnd öffentlich begriffen ist in der Augspurgischen Confession / Apologia vnd den Schmalkaldischen Artickeln / Das der HErr Christus im Nachtmal seinen waren leib vnd blut reichet vnd mittheilet / denen die es empfahen / vnd dasselbige nicht in bedeutungs weise / sondern warhafftig leiblich / eben den leib / den er am Creutz für vnsere Sünde gegeben hat / nicht abwesend im Himel / sondern gegenwertig auff Erden / vnd das den wirdigen vnd vnwirdigen / nicht im glauben geistlich / sondern mit dem munde leiblich zu empfahen / vnd das er den gleubigen dabey zugleich schenckt vnd mittheilet / die vergebung der Sünden / die er vns dadurch am Creutz erworben hat / sampt allen seinen wolthaten / wie sie im Euangelio vns verheissen werden. DIese meinung muß man fest behalten / vnd sich von den Schwermern dauon nicht lassen abdringen / sondern steiff wieder sie erhalten vnd verteidigen. Denn es ziemet noch gebüret keinem Christen vberall / von den klaren ausdrücklichen worten Christi zufallen / vnd dieselben auff andere deutung vnd frembden verstand zuziehen / Sol auch ob Gott wil von vns nimmermehr geschehen. Nu haben aber die wort Christi eigentlich das in sich / das im Nachtmal vnter / oder mit dem brod / der ware vnd wesentliche leib gereicht vnd empfangen wird / welcher zum heil deß gantzen Menschlichen geschlechts / an das Creutz gehenget / vnd daran die aller bittersten schmertzen erlitten hat / auch im wein das ware vnd wesentliche blut / das er zu vnser aller erlösung / am Creutz für vns vergossen hat / also das es nicht allein im glauben / sondern auch mit dem munde empfangen wird. DIese gegenwertigkeit deß leibs vnd bluts Christi aber / gleuben vnd bekennen wir also / Das wir mit nichten zulassen / das solches alles geschehe mit einiger verwandelung deß brods in leib / oder deß weins in das blut / wie denn solche Papistische Transubstantiation vnd gemanckwerck / öffentlich verworffen wird / vom Apostel 1. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0423" n="407"/> der Sacramentirer ströerne gründe / damit sie jhre falsche jrrige lehr<note place="right">Anno 1559.</note> vom Sacrament zuuerteidigen sich vnterstehen / gantz gründlich vnd bestendig wiederleget / haben wir dem Christlichen Leser zum besten denselben Tractat in diese Historiam einnerleiben wollen / damit fromme Christen durch solche vnd dergleichen kurtze scripta, wieder das Caluinische gifft verwaret / vnd bey der einfeltigen warheit behalten werden mögen / sonderlich dieweil aus deß vngehewren Wolffs vngegründter narration so viel zusehen ist / das solche Confutatio den Caluinisten sehr wehe gethan hat / vnd von jhnen noch heutigs tages angefeindet wird.</p> <p>VNd wird nu erstlich in demselben Confutationbuch die Thesis oder rechte lehre vom Sacrament also gesetzet: Kürtzlich ist das die summa vnserer lehre / wie sie einfeltig / wol vnd öffentlich begriffen ist in der Augspurgischen Confession / Apologia vnd den Schmalkaldischen Artickeln / Das der HErr Christus im Nachtmal seinen waren leib vnd blut reichet vnd mittheilet / denen die es empfahen / vnd dasselbige nicht in bedeutungs weise / sondern warhafftig leiblich / eben den leib / den er am Creutz für vnsere Sünde gegeben hat / nicht abwesend im Himel / sondern gegenwertig auff Erden / vnd das den wirdigen vnd vnwirdigen / nicht im glauben geistlich / sondern mit dem munde leiblich zu empfahen / vnd das er den gleubigen dabey zugleich schenckt vnd mittheilet / die vergebung der Sünden / die er vns dadurch am Creutz erworben hat / sampt allen seinen wolthaten / wie sie im Euangelio vns verheissen werden.</p> <p>DIese meinung muß man fest behalten / vnd sich von den Schwermern dauon nicht lassen abdringen / sondern steiff wieder sie erhalten vnd verteidigen. Denn es ziemet noch gebüret keinem Christen vberall / von den klaren ausdrücklichen worten Christi zufallen / vnd dieselben auff andere deutung vnd frembden verstand zuziehen / Sol auch ob Gott wil von vns nimmermehr geschehen. Nu haben aber die wort Christi eigentlich das in sich / das im Nachtmal vnter / oder mit dem brod / der ware vnd wesentliche leib gereicht vnd empfangen wird / welcher zum heil deß gantzen Menschlichen geschlechts / an das Creutz gehenget / vnd daran die aller bittersten schmertzen erlitten hat / auch im wein das ware vnd wesentliche blut / das er zu vnser aller erlösung / am Creutz für vns vergossen hat / also das es nicht allein im glauben / sondern auch mit dem munde empfangen wird.</p> <p>DIese gegenwertigkeit deß leibs vnd bluts Christi aber / gleuben vnd bekennen wir also / Das wir mit nichten zulassen / das solches alles geschehe mit einiger verwandelung deß brods in leib / oder deß weins in das blut / wie denn solche Papistische Transubstantiation vnd gemanckwerck / öffentlich verworffen wird / vom Apostel 1. </p> </div> </body> </text> </TEI> [407/0423]
der Sacramentirer ströerne gründe / damit sie jhre falsche jrrige lehr vom Sacrament zuuerteidigen sich vnterstehen / gantz gründlich vnd bestendig wiederleget / haben wir dem Christlichen Leser zum besten denselben Tractat in diese Historiam einnerleiben wollen / damit fromme Christen durch solche vnd dergleichen kurtze scripta, wieder das Caluinische gifft verwaret / vnd bey der einfeltigen warheit behalten werden mögen / sonderlich dieweil aus deß vngehewren Wolffs vngegründter narration so viel zusehen ist / das solche Confutatio den Caluinisten sehr wehe gethan hat / vnd von jhnen noch heutigs tages angefeindet wird.
Anno 1559. VNd wird nu erstlich in demselben Confutationbuch die Thesis oder rechte lehre vom Sacrament also gesetzet: Kürtzlich ist das die summa vnserer lehre / wie sie einfeltig / wol vnd öffentlich begriffen ist in der Augspurgischen Confession / Apologia vnd den Schmalkaldischen Artickeln / Das der HErr Christus im Nachtmal seinen waren leib vnd blut reichet vnd mittheilet / denen die es empfahen / vnd dasselbige nicht in bedeutungs weise / sondern warhafftig leiblich / eben den leib / den er am Creutz für vnsere Sünde gegeben hat / nicht abwesend im Himel / sondern gegenwertig auff Erden / vnd das den wirdigen vnd vnwirdigen / nicht im glauben geistlich / sondern mit dem munde leiblich zu empfahen / vnd das er den gleubigen dabey zugleich schenckt vnd mittheilet / die vergebung der Sünden / die er vns dadurch am Creutz erworben hat / sampt allen seinen wolthaten / wie sie im Euangelio vns verheissen werden.
DIese meinung muß man fest behalten / vnd sich von den Schwermern dauon nicht lassen abdringen / sondern steiff wieder sie erhalten vnd verteidigen. Denn es ziemet noch gebüret keinem Christen vberall / von den klaren ausdrücklichen worten Christi zufallen / vnd dieselben auff andere deutung vnd frembden verstand zuziehen / Sol auch ob Gott wil von vns nimmermehr geschehen. Nu haben aber die wort Christi eigentlich das in sich / das im Nachtmal vnter / oder mit dem brod / der ware vnd wesentliche leib gereicht vnd empfangen wird / welcher zum heil deß gantzen Menschlichen geschlechts / an das Creutz gehenget / vnd daran die aller bittersten schmertzen erlitten hat / auch im wein das ware vnd wesentliche blut / das er zu vnser aller erlösung / am Creutz für vns vergossen hat / also das es nicht allein im glauben / sondern auch mit dem munde empfangen wird.
DIese gegenwertigkeit deß leibs vnd bluts Christi aber / gleuben vnd bekennen wir also / Das wir mit nichten zulassen / das solches alles geschehe mit einiger verwandelung deß brods in leib / oder deß weins in das blut / wie denn solche Papistische Transubstantiation vnd gemanckwerck / öffentlich verworffen wird / vom Apostel 1.
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