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Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

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Transubstantiationem genennet / vnd allen jhren grewel der MessenAnno 1561. / vmbtragen / vnd anbetung darauff gebawet haben. Deßgleichen straffet sie billich / die noch viel weniger gegründte vnd straffwirdigste beraubung vnd wegnemung deß bluts im heiligen Abendmal / welches die Papistische geweihete / als rechte Ertzkeichdiebe den armen Leyen entzogen / vnd für sich allein behalten haben / vnd solchen geraubten kelch noch nicht von sich geben / sondern mit schwerd vnd fewer / als ob sie den mit fug vnd Göttlichem recht für sich alleine haben möchten / vertheidigen wollen / vnd da die Confessio diese reden brauchet / Das mit brod / vnter brod / oder im brod / vnd wein der ware leib vnd blut Christi gereichet vnd empfangen werde / Wie denn solche formae loquendi biß anhero auch in diesen Kirchen gebreuchlich sind gewesen / vnd noch / so werden sie in der Confession doch also erkleret / das dadurch weder die erdichte Transubstantiatio noch eine reumliche / natürliche / fleischliche / beharliche einschliessung / vermischung oder anhefftung / deß leibs vnd bluts in oder an das brod vnd wein sol gesetzet oder gestercket werden / mit welcher erklerung vnd protestation / wir gedachte formas auch brauchen / vnd brauchen wollen / wie sie denn in alten Scribenten deß gewönlichen gebrauchs / gnugsame zeugnis haben.

DArüber klaget diese Confessio billich vber die jenigen / die der vernunfft mehr vnd lieber gleuben / vnd folgen / denn den waren ernsten worten deß Sohns GOTTES vnsers Heylandes Ihesu Christi / vnd dieselben nach der vernunfft auslegen / das sie figurate von dem abwesenden leib Christi sollen verstanden / vnd die Elementa nur als brod vnd wein geachtet / vnd empfangen werden / dieweil sie mit jhrem natürlichen liecht vnd verstand nicht ermessen / vnd müglich befinden können / das der HERRChristus im ersten Abendmal seinen leib / den er am Creutz auffopfferen wolte / vnd sein blut / das er am Creutz vergiessen wolte / warhafftig mit vberreichung deß natürlichen brods vnd weins / seinen Jüngern habe in mund zuessen / vnd zutrincken geben können / vnd noch heutiges tages seinen waren leib / den er für vns ans Creutz / vnd für vnser Sünde auffgeopffert / vnd sein blut das er für vns vergossen hat / welchen leib er mit sich in Himel hienauff geführet / vnd zur rechten seines allmechtigen Vaters gesetzet hat / warhafftig / gegenwertig / vnd zugleich an vielen orten mit brod vnd wein / allen die diß Abendmal brauchen / in mund zuessen vnd zutrincken geben könne / vnd suchen zuhauff allerley vngereimete folge / die daraus entspringen / so die wort Christi von dem gegenwertigen leib vnd blut Christi solten verstanden werden / vnd weil dieselbigen absurda sich der vernunfft nach / nicht leiden wollen / deuten sie diese wort dahin / das sie

Transubstantiationem genennet / vnd allen jhren grewel der MessenAnno 1561. / vmbtragen / vnd anbetung darauff gebawet haben. Deßgleichen straffet sie billich / die noch viel weniger gegründte vnd straffwirdigste beraubung vnd wegnemung deß bluts im heiligen Abendmal / welches die Papistische geweihete / als rechte Ertzkeichdiebe den armen Leyen entzogen / vnd für sich allein behalten haben / vnd solchen geraubten kelch noch nicht von sich geben / sondern mit schwerd vnd fewer / als ob sie den mit fug vnd Göttlichem recht für sich alleine haben möchten / vertheidigen wollen / vnd da die Confessio diese reden brauchet / Das mit brod / vnter brod / oder im brod / vnd wein der ware leib vnd blut Christi gereichet vnd empfangen werde / Wie denn solche formae loquendi biß anhero auch in diesen Kirchen gebreuchlich sind gewesen / vnd noch / so werden sie in der Confession doch also erkleret / das dadurch weder die erdichte Transubstantiatio noch eine reumliche / natürliche / fleischliche / beharliche einschliessung / vermischung oder anhefftung / deß leibs vnd bluts in oder an das brod vnd wein sol gesetzet oder gestercket werden / mit welcher erklerung vnd protestation / wir gedachte formas auch brauchen / vnd brauchen wollen / wie sie denn in alten Scribenten deß gewönlichen gebrauchs / gnugsame zeugnis haben.

DArüber klaget diese Confessio billich vber die jenigen / die der vernunfft mehr vnd lieber gleuben / vnd folgen / denn den waren ernsten worten deß Sohns GOTTES vnsers Heylandes Ihesu Christi / vnd dieselben nach der vernunfft auslegen / das sie figuratè von dem abwesenden leib Christi sollen verstanden / vnd die Elementa nur als brod vnd wein geachtet / vnd empfangen werden / dieweil sie mit jhrem natürlichen liecht vnd verstand nicht ermessen / vnd müglich befinden können / das der HERRChristus im ersten Abendmal seinen leib / den er am Creutz auffopfferen wolte / vnd sein blut / das er am Creutz vergiessen wolte / warhafftig mit vberreichung deß natürlichen brods vnd weins / seinen Jüngern habe in mund zuessen / vnd zutrincken geben können / vnd noch heutiges tages seinen waren leib / den er für vns ans Creutz / vnd für vnser Sünde auffgeopffert / vnd sein blut das er für vns vergossen hat / welchen leib er mit sich in Himel hienauff geführet / vnd zur rechten seines allmechtigẽ Vaters gesetzet hat / warhafftig / gegenwertig / vnd zugleich an vielen orten mit brod vnd wein / allen die diß Abendmal brauchen / in mund zuessen vnd zutrincken geben könne / vnd suchen zuhauff allerley vngereimete folge / die daraus entspringen / so die wort Christi von dem gegenwertigen leib vnd blut Christi solten verstanden werden / vnd weil dieselbigen absurda sich der vernunfft nach / nicht leiden wollen / deuten sie diese wort dahin / das sie

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/501>, abgerufen am 22.11.2024.