Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.Anno 1525.Es sey kein wunderwerck im gesegneten brod / vnd sey nichts vber den menschlichen verstand darinn. Es sey aber ein figur vnd bedeutung in diesen worten / Das ist mein leib / sonst were es sehr vngereimt ding / vnd dem Geist vnd der ehre Christi vngemeß / wenn das brod solte sein leib sein / etc. WEil nun Oecolampadius seiner geschickligkeit halben in guten künsten vnd sprachen / auch wegen seines sittsames / eingezogenen lebens / bey jederman in grossem ansehen / hat man gemeinet / der würde einen grossen nachdruck in diesem handel machen / vnd weil auch die fürnembsten prediger in Schwaben vnter jhm zuuor zu Heydelberg gestudiret / vnd jhn noch für jhren Praeceptorn hielten / vnd grosse freundschafft mit jhm hatten / hat er hinden an gemeltes sein buch ein epistolam an die Prediger in Schwaben drucken lassen / darin er denselbigen sein buch zuschreibet vnd zusendet / vnd begeret / das sie dauon richten vnd vrteilen solten / dieweil er vernommen / das viel sich daran geergert / das er Luthero / welcher dazumal wie eine seule der Kirchen gehalten ward / in der Sacraments sache / nicht bey fiele. Vnnd da meinet jederman / die Prediger in Schwaben würden entweder dazu schweigen / oder öffentlich auff Oecolampadij seiten treten / aber vber zuuersicht sind bald etliche fürneme Prediger versamlet zu Hall in Syngranma Sueuicum.Schwaben / vnd haben eine wiederlegung deß gemelten buchs Oecolampadij gestellet / vnd semptlich vnterschrieben / An. 1525. Octob. 21. Theobaldus Billicanus zu Nortlingen / schreibt wider die Sacramentirer.welcher sie daher den tittel gegeben / [fremdsprachliches Material] Sueuicum super verbis coenae, Hoc est corpus meum, &c. Es hat auch in demselbigen 1525. jar / im Nouembri, Theobaldus Billicanus, Schulmeister vnd Prediger zu Nörtlingen / eine epistolam, de verbis coenae Domini & opinionum varietate ad Vrbanum Regium, geschrieben / darinn er sein iudicium von Carlstads / Zwinglij vnd Oecolampadij büchern eröffnet / vnd aus art vnd eigenschafft der Heuptsprachen sie widerleget / vnd setzt zum grunde die wort der einsetzung / mit der ausdrücklichen bedingunge / das er derselbigen ordnung / vmbstende / natur vnd krafft / erwegen vnd erforschen wolle / vnd mitler weile sich nicht bewegen lassen / entweder Die wort des Abendmals sind hell vnd klar.durchs sechste capitel Johannis oder durch andere argumenta, hin vnd wider zusammen geraspelt / sondern wenn er durch die wort der einsetzung gegründet vnd gestercket sey / so wolle er dann darnach in die andern argumenten sich wol richten vnd finden. Denn es könne Der Sacramentirer allerley wünderlichemeinung / konmet hierinn zusam / dz der leib Christi im Abendmal nit sey / denn nurgeistlich im glauben.ja das nicht geleugnet werden / das die krafft vnd der verstand vom Abendmal / in den worten deß Abendmals / eigentlich vnd warhafftig ausgedruckt sey / vnd auff wie mancherley weise sie die wort ludificiren / das wolle er anzeigen / wiewol sie in der summa fast vberein kommen / das / nemlich im Abendmal (welches auff erden mit dem gesegneten brod vnd wein gehalten wirdt) nichts anders denn brod vnd wein gegenwertig sey. Denn es were auch im Abendmal der leib Anno 1525.Es sey kein wunderwerck im gesegneten brod / vnd sey nichts vber den menschlichen verstand darinn. Es sey aber ein figur vnd bedeutung in diesen worten / Das ist mein leib / sonst were es sehr vngereimt ding / vnd dem Geist vnd der ehre Christi vngemeß / wenn das brod solte sein leib sein / etc. WEil nun Oecolampadius seiner geschickligkeit halben in guten künsten vnd sprachen / auch wegen seines sittsames / eingezogenen lebens / bey jederman in grossem ansehen / hat man gemeinet / der würde einen grossen nachdruck in diesem handel machen / vnd weil auch die fürnembsten prediger in Schwaben vnter jhm zuuor zu Heydelberg gestudiret / vnd jhn noch für jhren Praeceptorn hielten / vnd grosse freundschafft mit jhm hatten / hat er hinden an gemeltes sein buch ein epistolam an die Prediger in Schwaben drucken lassen / darin er denselbigen sein buch zuschreibet vnd zusendet / vnd begeret / das sie dauon richten vnd vrteilen solten / dieweil er vernommen / das viel sich daran geergert / das er Luthero / welcher dazumal wie eine seule der Kirchen gehalten ward / in der Sacraments sache / nicht bey fiele. Vnnd da meinet jederman / die Prediger in Schwaben würden entweder dazu schweigen / oder öffentlich auff Oecolampadij seiten treten / aber vber zuuersicht sind bald etliche fürneme Prediger versamlet zu Hall in Syngrãma Sueuicum.Schwaben / vnd haben eine wiederlegung deß gemelten buchs Oecolampadij gestellet / vnd semptlich vnterschrieben / An. 1525. Octob. 21. Theobaldus Billicanus zu Nortlingẽ / schreibt wider die Sacramentirer.welcher sie daher den tittel gegeben / [fremdsprachliches Material] Sueuicum super verbis coenae, Hoc est corpus meum, &c. Es hat auch in demselbigen 1525. jar / im Nouembri, Theobaldus Billicanus, Schulmeister vnd Prediger zu Nörtlingen / eine epistolam, de verbis coenae Domini & opinionum varietate ad Vrbanum Regium, geschrieben / darinn er sein iudicium von Carlstads / Zwinglij vnd Oecolampadij büchern eröffnet / vnd aus art vnd eigenschafft der Heuptsprachen sie widerleget / vnd setzt zum grunde die wort der einsetzung / mit der ausdrücklichen bedingunge / das er derselbigen ordnung / vmbstende / natur vnd krafft / erwegen vnd erforschen wolle / vnd mitler weile sich nicht bewegen lassen / entweder Die wort des Abendmals sind hell vnd klar.durchs sechste capitel Johannis oder durch andere argumenta, hin vnd wider zusammen geraspelt / sondern wenn er durch die wort der einsetzung gegründet vnd gestercket sey / so wolle er dann darnach in die andern argumenten sich wol richten vnd finden. Denn es könne Der Sacramentirer allerley wünderlichemeinũg / kõmet hierinn zusam / dz der leib Christi im Abendmal nit sey / deñ nurgeistlich im glaubẽ.ja das nicht geleugnet werden / das die krafft vnd der verstand vom Abendmal / in den worten deß Abendmals / eigentlich vnd warhafftig ausgedruckt sey / vnd auff wie mancherley weise sie die wort ludificiren / das wolle er anzeigen / wiewol sie in der summa fast vberein kommen / das / nemlich im Abendmal (welches auff erden mit dem gesegneten brod vnd wein gehalten wirdt) nichts anders denn brod vnd wein gegenwertig sey. Denn es were auch im Abendmal der leib <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0054" n="38"/><note place="left">Anno 1525.</note>Es sey kein wunderwerck im gesegneten brod / vnd sey nichts vber den menschlichen verstand darinn. 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Luthero sich wiedersetzen.</note> <p>WEil nun Oecolampadius seiner geschickligkeit halben in guten künsten vnd sprachen / auch wegen seines sittsames / eingezogenen lebens / bey jederman in grossem ansehen / hat man gemeinet / der würde einen grossen nachdruck in diesem handel machen / vnd weil auch die fürnembsten prediger in Schwaben vnter jhm zuuor zu Heydelberg gestudiret / vnd jhn noch für jhren Praeceptorn hielten / vnd grosse freundschafft mit jhm hatten / hat er hinden an gemeltes sein buch ein epistolam an die Prediger in Schwaben drucken lassen / darin er denselbigen sein buch zuschreibet vnd zusendet / vnd begeret / das sie dauon richten vnd vrteilen solten / dieweil er vernommen / das viel sich daran geergert / das er Luthero / welcher dazumal wie eine seule der Kirchen gehalten ward / in der Sacraments sache / nicht bey fiele. 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Denn es könne <note place="left">Der Sacramentirer allerley wünderlichemeinũg / kõmet hierinn zusam / dz der leib Christi im Abendmal nit sey / deñ nurgeistlich im glaubẽ.</note>ja das nicht geleugnet werden / das die krafft vnd der verstand vom Abendmal / in den worten deß Abendmals / eigentlich vnd warhafftig ausgedruckt sey / vnd auff wie mancherley weise sie die wort ludificiren / das wolle er anzeigen / wiewol sie in der summa fast vberein kommen / das / nemlich im Abendmal (welches auff erden mit dem gesegneten brod vnd wein gehalten wirdt) nichts anders denn brod vnd wein gegenwertig sey. Denn es were auch im Abendmal der leib </p> </div> </body> </text> </TEI> [38/0054]
Es sey kein wunderwerck im gesegneten brod / vnd sey nichts vber den menschlichen verstand darinn. Es sey aber ein figur vnd bedeutung in diesen worten / Das ist mein leib / sonst were es sehr vngereimt ding / vnd dem Geist vnd der ehre Christi vngemeß / wenn das brod solte sein leib sein / etc.
Anno 1525. WEil nun Oecolampadius seiner geschickligkeit halben in guten künsten vnd sprachen / auch wegen seines sittsames / eingezogenen lebens / bey jederman in grossem ansehen / hat man gemeinet / der würde einen grossen nachdruck in diesem handel machen / vnd weil auch die fürnembsten prediger in Schwaben vnter jhm zuuor zu Heydelberg gestudiret / vnd jhn noch für jhren Praeceptorn hielten / vnd grosse freundschafft mit jhm hatten / hat er hinden an gemeltes sein buch ein epistolam an die Prediger in Schwaben drucken lassen / darin er denselbigen sein buch zuschreibet vnd zusendet / vnd begeret / das sie dauon richten vnd vrteilen solten / dieweil er vernommen / das viel sich daran geergert / das er Luthero / welcher dazumal wie eine seule der Kirchen gehalten ward / in der Sacraments sache / nicht bey fiele. Vnnd da meinet jederman / die Prediger in Schwaben würden entweder dazu schweigen / oder öffentlich auff Oecolampadij seiten treten / aber vber zuuersicht sind bald etliche fürneme Prediger versamlet zu Hall in Schwaben / vnd haben eine wiederlegung deß gemelten buchs Oecolampadij gestellet / vnd semptlich vnterschrieben / An. 1525. Octob. 21. welcher sie daher den tittel gegeben / _ Sueuicum super verbis coenae, Hoc est corpus meum, &c. Es hat auch in demselbigen 1525. jar / im Nouembri, Theobaldus Billicanus, Schulmeister vnd Prediger zu Nörtlingen / eine epistolam, de verbis coenae Domini & opinionum varietate ad Vrbanum Regium, geschrieben / darinn er sein iudicium von Carlstads / Zwinglij vnd Oecolampadij büchern eröffnet / vnd aus art vnd eigenschafft der Heuptsprachen sie widerleget / vnd setzt zum grunde die wort der einsetzung / mit der ausdrücklichen bedingunge / das er derselbigen ordnung / vmbstende / natur vnd krafft / erwegen vnd erforschen wolle / vnd mitler weile sich nicht bewegen lassen / entweder durchs sechste capitel Johannis oder durch andere argumenta, hin vnd wider zusammen geraspelt / sondern wenn er durch die wort der einsetzung gegründet vnd gestercket sey / so wolle er dann darnach in die andern argumenten sich wol richten vnd finden. Denn es könne ja das nicht geleugnet werden / das die krafft vnd der verstand vom Abendmal / in den worten deß Abendmals / eigentlich vnd warhafftig ausgedruckt sey / vnd auff wie mancherley weise sie die wort ludificiren / das wolle er anzeigen / wiewol sie in der summa fast vberein kommen / das / nemlich im Abendmal (welches auff erden mit dem gesegneten brod vnd wein gehalten wirdt) nichts anders denn brod vnd wein gegenwertig sey. Denn es were auch im Abendmal der leib
Syngrãma Sueuicum.
Theobaldus Billicanus zu Nortlingẽ / schreibt wider die Sacramentirer.
Die wort des Abendmals sind hell vnd klar.
Der Sacramentirer allerley wünderlichemeinũg / kõmet hierinn zusam / dz der leib Christi im Abendmal nit sey / deñ nurgeistlich im glaubẽ.
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