Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.ZVM ZEHENDEN Geben sie für / als solten wir vnsere lehrFol. 164. vom Abendmal allermeist auff die erklerung der Veter vnd ander lehrer (welcher wort vnd sprüche wir nicht recht anziehen sollen) vnd nicht auff die wort der einsetzung Christi richten. Darvon weissen wir den Christlichen Leser auff vnsere schrifft / da ers viel anders finden wird / Das nemlich vnsere fürnembste argument wider die Pepstischen geticht / aus den worten vnd erklerungen Christi / vnd des Apostels Pauli / vnd aus den vmbstenden der einsetzung des ersten Abendmahls / vnd dann aus den Artickeln Christliches Glaubens / vnd der gemeinen Art vnd eigenschafft aller Sacrament genommen. Die sprüche aber der Veter auffrichtig von vns angezogen sein / zu keinem andern ende / denn das sie allein zeugniß sein solten / das der ersten Reinen Kirchen / die / hernach vnder dem Bapstumb ertichte treume / vnd abgöttische greuel / gantz vnd gar vnbekandt gewesen sind. Also haben wir auch die recognitam Confess. Augustanam, Apologiam,Fol. 164. b vnd die publica Acta vnd handlungen auff den Reichstagen vnd Colloquijs nicht verkerter weiß angezogen / als diese Menner lestern / sondern wie es der author selbst Philippus Melanthon in seinen schrifften erklert hat. Vnd ist noch nicht von jhnen erwiesen / wie sie vergeblich hie rühmen / das solche erklerungen vnrecht / vnd jhre gefasste gedancken war sein solten. Das sie aber von den zeichen des abwesenden Leibs vnd Bluts Christi allhier widerumb sagen / vnd vns beschuldigen das wir aus LEIB leibszeichen / aus Blut blutszeichen machen sollen / ist droben allbereit darauff geantwortet / vnd wider Iac: And: von vns weiter ausgefüret. Es scheinet aber wol / das diese geschwinde Theologi noch nicht vorstehen / das es weit ein anders sey / wenn die alten lehrer sagen / das BROD ist ein Sacrament oder zeichen des waren Leibs Christi / Der Wein ist ein Sacrament oder zeichen des waren Bluts Christi / welches sie doch nicht von schlechten zeichen reden / auch hiermit den Leib Christi nicht aller ding im Abendmahl abwesend machen / als diese Theologi vns fel - ZVM ZEHENDEN Geben sie für / als solten wir vnsere lehrFol. 164. vom Abendmal allermeist auff die erklerung der Veter vnd ander lehrer (welcher wort vnd sprüche wir nicht recht anziehen sollen) vnd nicht auff die wort der einsetzung Christi richten. Darvon weissen wir den Christlichen Leser auff vnsere schrifft / da ers viel anders finden wird / Das nemlich vnsere fürnembste argument wider die Pepstischen geticht / aus den worten vnd erklerungen Christi / vnd des Apostels Pauli / vnd aus den vmbstenden der einsetzung des ersten Abendmahls / vnd dann aus den Artickeln Christliches Glaubens / vnd der gemeinen Art vnd eigenschafft aller Sacrament genommen. Die sprüche aber der Veter auffrichtig von vns angezogen sein / zu keinem andern ende / denn das sie allein zeugniß sein solten / das der ersten Reinen Kirchen / die / hernach vnder dem Bapstumb ertichte treume / vnd abgöttische greuel / gantz vnd gar vnbekandt gewesen sind. Also haben wir auch die recognitam Confess. Augustanam, Apologiam,Fol. 164. b vnd die publica Acta vnd handlungen auff den Reichstagen vñ Colloquijs nicht verkerter weiß angezogen / als diese Menner lestern / sondern wie es der author selbst Philippus Melanthon in seinen schrifften erklert hat. Vnd ist noch nicht von jhnen erwiesen / wie sie vergeblich hie rühmen / das solche erklerungen vnrecht / vnd jhre gefasste gedancken war sein solten. Das sie aber von den zeichen des abwesenden Leibs vnd Bluts Christi allhier widerumb sagẽ / vnd vns beschuldigen das wir aus LEIB leibszeichen / aus Blut blutszeichen machen sollen / ist droben allbereit darauff geantwortet / vnd wider Iac: And: von vns weiter ausgefüret. Es scheinet aber wol / das diese geschwinde Theologi noch nicht vorstehen / das es weit ein anders sey / wenn die alten lehrer sagen / das BROD ist ein Sacrament oder zeichẽ des waren Leibs Christi / Der Wein ist ein Sacrament oder zeichen des waren Bluts Christi / welches sie doch nicht von schlechten zeichen reden / auch hiermit den Leib Christi nicht aller ding im Abendmahl abwesend machen / als diese Theologi vns fel - <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0195"/> <p><hi rendition="#i">ZVM ZEHENDEN</hi> Geben sie für / als solten wir vnsere lehr<note place="right">Fol. 164.</note> vom Abendmal allermeist auff die erklerung der Veter vnd ander lehrer (welcher wort vnd sprüche wir nicht recht anziehen sollen) vnd nicht auff die wort der einsetzung Christi richten. Darvon weissen wir den Christlichen Leser auff vnsere schrifft / da ers viel anders finden wird / Das nemlich vnsere fürnembste argument wider die Pepstischen geticht / aus den worten vnd erklerungen Christi / vnd des Apostels Pauli / vnd aus den vmbstenden der einsetzung des ersten Abendmahls / vnd dann aus den Artickeln Christliches Glaubens / vnd der gemeinen Art vnd eigenschafft aller Sacrament genommen. Die sprüche aber der Veter auffrichtig von vns angezogen sein / zu keinem andern ende / denn das sie allein zeugniß sein solten / das der ersten Reinen Kirchen / die / hernach vnder dem Bapstumb ertichte treume / vnd abgöttische greuel / gantz vnd gar vnbekandt gewesen sind.</p> <p>Also haben wir auch die <hi rendition="#i">recognitam Confess. Augustanam, Apologiam</hi>,<note place="right">Fol. 164. b</note> vnd die <hi rendition="#i">publica Acta</hi> vnd handlungen auff den Reichstagen vñ <hi rendition="#i">Colloquijs</hi> nicht verkerter weiß angezogen / als diese Menner lestern / sondern wie es der author selbst <hi rendition="#i">Philippus Melanthon</hi> in seinen schrifften erklert hat. Vnd ist noch nicht von jhnen erwiesen / wie sie vergeblich hie rühmen / das solche erklerungen vnrecht / vnd jhre gefasste gedancken war sein solten.</p> <p>Das sie aber von den zeichen des abwesenden Leibs vnd Bluts Christi allhier widerumb sagẽ / vnd vns beschuldigen das wir aus <hi rendition="#i">LEIB</hi> leibszeichen / aus Blut blutszeichen machen sollen / ist droben allbereit darauff geantwortet / vnd wider Iac: And: von vns weiter ausgefüret. Es scheinet aber wol / das diese geschwinde Theologi noch nicht vorstehen / das es weit ein anders sey / wenn die alten lehrer sagen / das <hi rendition="#i">BROD</hi> ist ein Sacrament oder zeichẽ des waren Leibs Christi / Der Wein ist ein Sacrament oder zeichen des waren Bluts Christi / welches sie doch nicht von schlechten zeichen reden / auch hiermit den Leib Christi nicht aller ding im Abendmahl abwesend machen / als diese Theologi vns fel - </p> </div> </body> </text> </TEI> [0195]
ZVM ZEHENDEN Geben sie für / als solten wir vnsere lehr vom Abendmal allermeist auff die erklerung der Veter vnd ander lehrer (welcher wort vnd sprüche wir nicht recht anziehen sollen) vnd nicht auff die wort der einsetzung Christi richten. Darvon weissen wir den Christlichen Leser auff vnsere schrifft / da ers viel anders finden wird / Das nemlich vnsere fürnembste argument wider die Pepstischen geticht / aus den worten vnd erklerungen Christi / vnd des Apostels Pauli / vnd aus den vmbstenden der einsetzung des ersten Abendmahls / vnd dann aus den Artickeln Christliches Glaubens / vnd der gemeinen Art vnd eigenschafft aller Sacrament genommen. Die sprüche aber der Veter auffrichtig von vns angezogen sein / zu keinem andern ende / denn das sie allein zeugniß sein solten / das der ersten Reinen Kirchen / die / hernach vnder dem Bapstumb ertichte treume / vnd abgöttische greuel / gantz vnd gar vnbekandt gewesen sind.
Fol. 164. Also haben wir auch die recognitam Confess. Augustanam, Apologiam, vnd die publica Acta vnd handlungen auff den Reichstagen vñ Colloquijs nicht verkerter weiß angezogen / als diese Menner lestern / sondern wie es der author selbst Philippus Melanthon in seinen schrifften erklert hat. Vnd ist noch nicht von jhnen erwiesen / wie sie vergeblich hie rühmen / das solche erklerungen vnrecht / vnd jhre gefasste gedancken war sein solten.
Fol. 164. b Das sie aber von den zeichen des abwesenden Leibs vnd Bluts Christi allhier widerumb sagẽ / vnd vns beschuldigen das wir aus LEIB leibszeichen / aus Blut blutszeichen machen sollen / ist droben allbereit darauff geantwortet / vnd wider Iac: And: von vns weiter ausgefüret. Es scheinet aber wol / das diese geschwinde Theologi noch nicht vorstehen / das es weit ein anders sey / wenn die alten lehrer sagen / das BROD ist ein Sacrament oder zeichẽ des waren Leibs Christi / Der Wein ist ein Sacrament oder zeichen des waren Bluts Christi / welches sie doch nicht von schlechten zeichen reden / auch hiermit den Leib Christi nicht aller ding im Abendmahl abwesend machen / als diese Theologi vns fel -
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |