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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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menen Menschlichen Natur / Welches ein grosser vnd mercklicher falsch ist.

Fürs ander / Da Cyrilli Wort also lauten: Adoratione vero non est diuidendum in hominem seorsim, & seorsim in Deum: nec vero tanquam Deo coniunctum aequalitate dignata sit diuisis substantijs, cum ipso adorari dicimus hominem, &c. Hat dieser Meister gesetzt: Adoratione vero non est diuidendus in hominem seorsim & in Deum. Nec vero tanquam DEVS coniunctim aequaliter dignatus sit diuisis substantijs cum ipso adorari dicimus hominem &c. Welches freylich Cyrilli Wort nicht sein / sondern dieses Meisters / welche er zu seinem Vortheil / wie vor gemeldt / also formiert hat / das sie sich zu seiner jrrigen Meynung reymeten. Ob sichs dann nuhn gezieme vnd recht sey / geben wir allen frommen vnd verständigen Hertzen zu erkennen.

Da er auch Cyrilli Wort / wie sie stehen / allegiert / so sihet doch der Christliche Leser / das dieselben so dunckel sein / das man kaum erreichen kan / was er damit meine / vnd das man keins wegs mit solchen dunckelen Sprüchen in solchen Hochwichtigen Sachen etwas beweisen mag / Sonderlich weil viel heller vnd klärer Sprüche Cyrilli vorhanden / die auch von vns droben angezogen / in welchen er deutlich das Gegenspiel lehret / Das nemlich die angenommene Menschliche Natur in Christo / vmb vnd von wegen der persönlichen vnzertrennlichen Vereinigung / soll vnd müsse angebetet werden / vnd wer das nicht thue / der sey anathema.

Vber das / da gleich Cyrilli verba gantz klar weren / vnd also gewandt / wie sie von Gegentheil allegiert / welches doch nicht ist / so were doch dieses darbey gewiß vnd wahr / das sie wider Nestorij seinen Irrthumb / da derselbige gelehret / Alterum cum altero coadorandum esse, Das der andere neben dem andern mit anzubeten / vnd das also zwo Person in Christo weren / etc gerichtet / vnd nicht wider vnser Kirchen Lehr vnd Bekändtnüß / Da wir mit der

menen Menschlichen Natur / Welches ein grosser vñ mercklicher falsch ist.

Fuͤrs ander / Da Cyrilli Wort also lauten: Adoratione verò non est diuidendum in hominem seorsim, & seorsim in Deum: nec verò tanquam Deo coniunctum aequalitate dignata sit diuisis substantijs, cum ipso adorari dicimus hominem, &c. Hat dieser Meister gesetzt: Adoratione verò non est diuidendus in hominem seorsim & in Deum. Nec verò tanquam DEVS coniunctim aequaliter dignatus sit diuisis substantijs cum ipso adorari dicimus hominem &c. Welches freylich Cyrilli Wort nicht sein / sondern dieses Meisters / welche er zu seinem Vortheil / wie vor gemeldt / also formiert hat / das sie sich zu seiner jrrigen Meynung reymeten. Ob sichs dann nuhn gezieme vnd recht sey / geben wir allen frommen vnd verstaͤndigen Hertzen zu erkennen.

Da er auch Cyrilli Wort / wie sie stehen / allegiert / so sihet doch der Christliche Leser / das dieselben so dunckel sein / das man kaum erreichen kan / was er damit meine / vnd das man keins wegs mit solchen dunckelen Spruͤchen in solchen Hochwichtigen Sachen etwas beweisen mag / Sonderlich weil viel heller vnd klaͤrer Spruͤche Cyrilli vorhanden / die auch von vns droben angezogen / in welchen er deutlich das Gegenspiel lehret / Das nemlich die angenommene Menschliche Natur in Christo / vmb vnd von wegen der persoͤnlichen vnzertrennlichen Vereinigung / soll vnd muͤsse angebetet werden / vnd wer das nicht thue / der sey anathema.

Vber das / da gleich Cyrilli verba gantz klar weren / vnd also gewandt / wie sie von Gegentheil allegiert / welches doch nicht ist / so were doch dieses darbey gewiß vnd wahr / das sie wider Nestorij seinen Irrthumb / da derselbige gelehret / Alterum cum altero coadorandum esse, Das der andere neben dem andern mit anzubeten / vnd das also zwo Person in Christo weren / etc gerichtet / vnd nicht wider vnser Kirchen Lehr vnd Bekaͤndtnuͤß / Da wir mit der

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[0122] menen Menschlichen Natur / Welches ein grosser vñ mercklicher falsch ist. Fuͤrs ander / Da Cyrilli Wort also lauten: Adoratione verò non est diuidendum in hominem seorsim, & seorsim in Deum: nec verò tanquam Deo coniunctum aequalitate dignata sit diuisis substantijs, cum ipso adorari dicimus hominem, &c. Hat dieser Meister gesetzt: Adoratione verò non est diuidendus in hominem seorsim & in Deum. Nec verò tanquam DEVS coniunctim aequaliter dignatus sit diuisis substantijs cum ipso adorari dicimus hominem &c. Welches freylich Cyrilli Wort nicht sein / sondern dieses Meisters / welche er zu seinem Vortheil / wie vor gemeldt / also formiert hat / das sie sich zu seiner jrrigen Meynung reymeten. Ob sichs dann nuhn gezieme vnd recht sey / geben wir allen frommen vnd verstaͤndigen Hertzen zu erkennen. Da er auch Cyrilli Wort / wie sie stehen / allegiert / so sihet doch der Christliche Leser / das dieselben so dunckel sein / das man kaum erreichen kan / was er damit meine / vnd das man keins wegs mit solchen dunckelen Spruͤchen in solchen Hochwichtigen Sachen etwas beweisen mag / Sonderlich weil viel heller vnd klaͤrer Spruͤche Cyrilli vorhanden / die auch von vns droben angezogen / in welchen er deutlich das Gegenspiel lehret / Das nemlich die angenommene Menschliche Natur in Christo / vmb vnd von wegen der persoͤnlichen vnzertrennlichen Vereinigung / soll vnd muͤsse angebetet werden / vnd wer das nicht thue / der sey anathema. Vber das / da gleich Cyrilli verba gantz klar weren / vnd also gewandt / wie sie von Gegentheil allegiert / welches doch nicht ist / so were doch dieses darbey gewiß vnd wahr / das sie wider Nestorij seinen Irrthumb / da derselbige gelehret / Alterum cum altero coadorandum esse, Das der andere neben dem andern mit anzubeten / vnd das also zwo Person in Christo weren / etc gerichtet / vnd nicht wider vnser Kirchen Lehr vnd Bekaͤndtnuͤß / Da wir mit der

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/122>, abgerufen am 09.11.2024.