Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.dargegen setzet / Non Deus, sed Christus passus est carne. Item, Scriptura nusquam apellationt Deus, paßionem adiunxit, Das ist / Nicht GOtt / sondern Christus hat gelitten nach dem Fleisch. Item / die Schrifft hat niemals bey das Wörtlein Gott / das Leiden gesetzt / etc. sich vnderstehen zu vertheydigen / wird ja einmal die gantze Christenheit mercken können / wo sie hinauß wöllen / Die Proposition: Christus est passas & mortuus secundum vtramque naturam, Das ist / Christus hat gelitten / vnd ist gestorben nach beyden Naturen / haben wir droben außdrücklich / als vnrecht / außgesetzt / ist auch in Concordi Buch nicht zu finden / Da aber jemandt derselben etwa gebraucht / gehet dieses das Christliche Concordi Buch vnd vns nichts vberal an / dann darinn solche Rede außgesetzt vnd verworffen wird. Zum siebenden meynen sie / wann sie von der Gegenwart Christi auff Erden vnd bey seiner Kirchen / etc. nuhr etwas sich erklähren Admonit. pag. 77. Von der Gegenwart des HERrn Christi / auff Erden./ so sey es schon genug. Nuhn ist aber der Streit fürnemlich daruon / ob der gantze Christus / Gott vnd Mensch / in seiner vnzertrennlichen Person / vnd also auch nach seiner angenommenen Menschlichen Natur / welche er vnzertrennlich vnd indistanter angenommen / bey seiner Kirchen hie auff Erden / laut seiner Zusagung / Matth. 18. 28. Johan. 14. Oder aber / wie sie schreiben / als das Haupt mit seinem Leibe im Himmel sitze / vnd allein mit seiner Krafft bey vns sey / vnd vns mit sich vereinige. Sie sagen er sey nuhr nach seiner Gottheit auff Erden / Wir hergegen dringen auff die Verheissung: Ich bin bey euch biß an der Welt Ende / Matth. 28. vnd dergleichen / Da er freylich nicht von seiner Gottheit allein / sondern von seiner gantzen Person redet / welche aus zweyen Naturen / der Göttlichen vnd Menschlichen besteht. Bleibet demnach vnwidersprechlich wahr / das sie von der Gegenwart Christi auff Erden nicht recht vnd nach der Schrifft lehren. Es ist nicht gnug in gemein von der Gegenwart Christi vnd dargegen setzet / Non Deus, sed Christus passus est carne. Item, Scriptura nusquam apellationt Deus, paßionem adiunxit, Das ist / Nicht GOtt / sondern Christus hat gelitten nach dem Fleisch. Item / die Schrifft hat niemals bey das Woͤrtlein Gott / das Leiden gesetzt / etc. sich vnderstehen zu vertheydigen / wird ja einmal die gantze Christenheit mercken koͤnnen / wo sie hinauß woͤllen / Die Proposition: Christus est passas & mortuus secundùm vtramque naturam, Das ist / Christus hat gelitten / vnd ist gestorben nach beyden Naturen / haben wir droben außdruͤcklich / als vnrecht / außgesetzt / ist auch in Concordi Buch nicht zu finden / Da aber jemandt derselben etwa gebraucht / gehet dieses das Christliche Concordi Buch vnd vns nichts vberal an / dann darinn solche Rede außgesetzt vnd verworffen wird. Zum siebenden meynen sie / wann sie von der Gegenwart Christi auff Erden vnd bey seiner Kirchen / etc. nuhr etwas sich erklaͤhren Admonit. pag. 77. Von der Gegenwart des HERrn Christi / auff Erden./ so sey es schon genug. Nuhn ist aber der Streit fuͤrnemlich daruon / ob der gantze Christus / Gott vnd Mensch / in seiner vnzertrennlichen Person / vnd also auch nach seiner angenommenen Menschlichen Natur / welche er vnzertrennlich vnd indistanter angenommen / bey seiner Kirchen hie auff Erden / laut seiner Zusagung / Matth. 18. 28. Johan. 14. Oder aber / wie sie schreiben / als das Haupt mit seinem Leibe im Him̃el sitze / vnd allein mit seiner Krafft bey vns sey / vnd vns mit sich vereinige. Sie sagen er sey nuhr nach seiner Gottheit auff Erden / Wir hergegen dringen auff die Verheissung: Ich bin bey euch biß an der Welt Ende / Matth. 28. vnd dergleichen / Da er freylich nicht von seiner Gottheit allein / sondern von seiner gantzen Person redet / welche aus zweyen Naturen / der Goͤttlichen vnd Menschlichen besteht. Bleibet demnach vnwidersprechlich wahr / das sie von der Gegenwart Christi auff Erden nicht recht vnd nach der Schrifft lehren. 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Zum siebenden meynen sie / wann sie von der Gegenwart Christi auff Erden vnd bey seiner Kirchen / etc. nuhr etwas sich erklaͤhren / so sey es schon genug.
Admonit. pag. 77. Von der Gegenwart des HERrn Christi / auff Erden. Nuhn ist aber der Streit fuͤrnemlich daruon / ob der gantze Christus / Gott vnd Mensch / in seiner vnzertrennlichen Person / vnd also auch nach seiner angenommenen Menschlichen Natur / welche er vnzertrennlich vnd indistanter angenommen / bey seiner Kirchen hie auff Erden / laut seiner Zusagung / Matth. 18. 28. Johan. 14. Oder aber / wie sie schreiben / als das Haupt mit seinem Leibe im Him̃el sitze / vnd allein mit seiner Krafft bey vns sey / vnd vns mit sich vereinige. Sie sagen er sey nuhr nach seiner Gottheit auff Erden / Wir hergegen dringen auff die Verheissung: Ich bin bey euch biß an der Welt Ende / Matth. 28. vnd dergleichen / Da er freylich nicht von seiner Gottheit allein / sondern von seiner gantzen Person redet / welche aus zweyen Naturen / der Goͤttlichen vnd Menschlichen besteht. Bleibet demnach vnwidersprechlich wahr / das sie von der Gegenwart Christi auff Erden nicht recht vnd nach der Schrifft lehren.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/164>, abgerufen am 16.02.2025. |