Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

seinem Mittler Ampt reden / sondern das wird erfordert / das also dauon geredet vnd geleret werde / wie es Christi vnfehlbares Wort / mit sich bringet. Scheinbarlich lautet es / das sie von des Menschen Häupt vnd seinen Füssen / welche nicht zugleich an einem Ort sein etc. Item / von der Sonnen fürgeben / das wir die mitAdmonit. pag. 78. jrem Schein auff Erden / aber mit jhrem Cörper am Himmel / vnd wie ein Fürst an einem Ohrt seines Landts / mit seiner Macht aber vberal im Lande regieret / also halte es sich mit Christi Leib auch / der sey an einem gewissen Ort des Himmels / aber mit seiner Krafft sey er seiner Gemeine hie auff Erden gegenwertig / regiere / schaffe vnd erhalte alles.

Es stimmet aber jhre Gleichnüß mit den klaren Verheissungen Christi / Matth. 18. 28. Joh. 14. etc. Nicht vberein / sondern lauffen denselben stracks zu wider / darumb thun sie nichts zur Sachen. Die Frage ist hie nicht / wie scheinbarlich diese Gleichnüß lauten mögen / sondern was Christus in seinen Worten außdrücklich versprochen hat. Dabey es dann wol bleiben wird. Es heist hie nicht: Ad similitudines concinnas & elegantes: sondern: ad legem & ad testimonium, &c.

Sie wolten gern verneinen / das sie doch öffentlich geschriebenOb Christi Menschliche Natur etwas gemein habe mit der Regierung dieser Welt vnd Königreichen. Danaeus in ex amine. Fol. 280. Fol. 104. 107. / humanam Christi naturam nihil nobiscum, vel cum administratione mundi negoty habere, &c. Das ist / Die angenommene Menschliche Natur Christi nichts mit vns auff Erden / oder mit Regierung der gantzen Welt zu schaffen habe Nuhn ist es aber so hell am Tage / das sie es auch durch keinen Weg zu rücke ziehen / oder verleugnen können. Dann das seindt jhre Wort: Non dicimus, nequaquam concurrere carnem Christi, etiam glorificatam, ad regnorum administrationem, regum deiectionem, miraculorum effectionem, & similia: Item, Deitas Christi coelos mouet, reges & regnadat, & operatur & perficit opera sua, non per carnem suam assumptam, quae omnipotentiae Det capax esse, & ad opus omnipotentiae cooperari non potest, &c.

seinem Mittler Ampt reden / sondern das wird erfordert / das also dauon geredet vñ geleret werde / wie es Christi vnfehlbares Wort / mit sich bringet. Scheinbarlich lautet es / das sie von des Menschen Haͤupt vnd seinen Fuͤssen / welche nicht zugleich an einem Ort sein etc. Item / von der Sonnen fuͤrgeben / das wir die mitAdmonit. pag. 78. jrem Schein auff Erden / aber mit jhrem Coͤrper am Himmel / vnd wie ein Fuͤrst an einem Ohrt seines Landts / mit seiner Macht aber vberal im Lande regieret / also halte es sich mit Christi Leib auch / der sey an einem gewissen Ort des Him̃els / aber mit seiner Krafft sey er seiner Gemeine hie auff Erden gegenwertig / regiere / schaffe vnd erhalte alles.

Es stimmet aber jhre Gleichnuͤß mit den klaren Verheissungen Christi / Matth. 18. 28. Joh. 14. etc. Nicht vberein / sondern lauffen denselben stracks zu wider / darumb thun sie nichts zur Sachen. Die Frage ist hie nicht / wie scheinbarlich diese Gleichnuͤß lauten moͤgen / sondern was Christus in seinen Worten außdruͤcklich versprochen hat. Dabey es dann wol bleiben wird. Es heist hie nicht: Ad similitudines concinnas & elegantes: sondern: ad legem & ad testimonium, &c.

Sie wolten gern verneinen / das sie doch oͤffentlich geschriebenOb Christi Menschliche Natur etwas gemein habe mit der Regierũg dieser Welt vnd Koͤnigreichẽ. Danaeus in ex amine. Fol. 280. Fol. 104. 107. / humanam Christi naturam nihil nobiscum, vel cum administratione mundi negotÿ habere, &c. Das ist / Die angenommene Menschliche Natur Christi nichts mit vns auff Erden / oder mit Regierung der gantzen Welt zu schaffen habe Nuhn ist es aber so hell am Tage / das sie es auch durch keinen Weg zu ruͤcke ziehen / oder verleugnen koͤnnen. Dann das seindt jhre Wort: Non dicimus, nequaquam concurrere carnem Christi, etiam glorificatam, ad regnorum administrationem, regum deiectionem, miraculorum effectionem, & similia: Item, Deitas Christi coelos mouet, reges & regnadat, & operatur & perficit opera sua, non per carnem suam assumptam, quae omnipotentiae Det capax esse, & ad opus omnipotentiae cooperari non potest, &c.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0165" n="73"/>
seinem Mittler Ampt reden / sondern das wird erfordert / das also dauon                      geredet vn&#x0303; geleret werde / wie es Christi vnfehlbares Wort / mit                      sich bringet. Scheinbarlich lautet es / das sie von des Menschen Ha&#x0364;upt vnd                      seinen Fu&#x0364;ssen / welche nicht zugleich an einem Ort sein etc. Item / von der                      Sonnen fu&#x0364;rgeben / das wir die mit<note place="right">Admonit. pag.                      78.</note> jrem Schein auff Erden / aber mit jhrem Co&#x0364;rper am Himmel / vnd wie                      ein Fu&#x0364;rst an einem Ohrt seines Landts / mit seiner Macht aber vberal im Lande                      regieret / also halte es sich mit Christi Leib auch / der sey an einem gewissen                      Ort des Him&#x0303;els / aber mit seiner Krafft sey er seiner Gemeine hie                      auff Erden gegenwertig / regiere / schaffe vnd erhalte alles.</p>
        <p>Es stimmet aber jhre Gleichnu&#x0364;ß mit den klaren Verheissungen Christi / Matth. 18.                      28. Joh. 14. etc. Nicht vberein / sondern lauffen denselben stracks zu wider /                      darumb thun sie nichts zur Sachen. Die Frage ist hie nicht / wie scheinbarlich                      diese Gleichnu&#x0364;ß lauten mo&#x0364;gen / sondern was Christus in seinen Worten                      außdru&#x0364;cklich versprochen hat. Dabey es dann wol bleiben wird. Es heist hie                      nicht: <hi rendition="#i">Ad similitudines concinnas &amp; elegantes:</hi> sondern: <hi rendition="#i">ad legem &amp; ad testimonium, &amp;c</hi>.</p>
        <p>Sie wolten gern verneinen / das sie doch o&#x0364;ffentlich geschrieben<note place="right">Ob Christi Menschliche Natur etwas gemein habe mit der                              Regieru&#x0303;g dieser Welt vnd Ko&#x0364;nigreiche&#x0303;.                          Danaeus in ex amine. Fol. 280. Fol. 104. 107.</note> / <hi rendition="#i">humanam Christi naturam nihil nobiscum, vel cum administratione mundi                          negotÿ habere, &amp;c.</hi> Das ist / Die angenommene Menschliche Natur                      Christi nichts mit vns auff Erden / oder mit Regierung der gantzen Welt zu                      schaffen habe Nuhn ist es aber so hell am Tage / das sie es auch durch keinen                      Weg zu ru&#x0364;cke ziehen / oder verleugnen ko&#x0364;nnen. Dann das seindt jhre Wort: <hi rendition="#i">Non dicimus, nequaquam concurrere carnem Christi, etiam                          glorificatam, ad regnorum administrationem, regum deiectionem, miraculorum                          effectionem, &amp; similia: Item, Deitas Christi coelos mouet, reges                          &amp; regnadat, &amp; operatur &amp; perficit opera sua, non per                          carnem suam assumptam, quae omnipotentiae Det capax esse, &amp; ad opus                          omnipotentiae cooperari non potest, &amp;c.</hi> </p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[73/0165] seinem Mittler Ampt reden / sondern das wird erfordert / das also dauon geredet vñ geleret werde / wie es Christi vnfehlbares Wort / mit sich bringet. Scheinbarlich lautet es / das sie von des Menschen Haͤupt vnd seinen Fuͤssen / welche nicht zugleich an einem Ort sein etc. Item / von der Sonnen fuͤrgeben / das wir die mit jrem Schein auff Erden / aber mit jhrem Coͤrper am Himmel / vnd wie ein Fuͤrst an einem Ohrt seines Landts / mit seiner Macht aber vberal im Lande regieret / also halte es sich mit Christi Leib auch / der sey an einem gewissen Ort des Him̃els / aber mit seiner Krafft sey er seiner Gemeine hie auff Erden gegenwertig / regiere / schaffe vnd erhalte alles. Admonit. pag. 78. Es stimmet aber jhre Gleichnuͤß mit den klaren Verheissungen Christi / Matth. 18. 28. Joh. 14. etc. Nicht vberein / sondern lauffen denselben stracks zu wider / darumb thun sie nichts zur Sachen. Die Frage ist hie nicht / wie scheinbarlich diese Gleichnuͤß lauten moͤgen / sondern was Christus in seinen Worten außdruͤcklich versprochen hat. Dabey es dann wol bleiben wird. Es heist hie nicht: Ad similitudines concinnas & elegantes: sondern: ad legem & ad testimonium, &c. Sie wolten gern verneinen / das sie doch oͤffentlich geschrieben / humanam Christi naturam nihil nobiscum, vel cum administratione mundi negotÿ habere, &c. Das ist / Die angenommene Menschliche Natur Christi nichts mit vns auff Erden / oder mit Regierung der gantzen Welt zu schaffen habe Nuhn ist es aber so hell am Tage / das sie es auch durch keinen Weg zu ruͤcke ziehen / oder verleugnen koͤnnen. Dann das seindt jhre Wort: Non dicimus, nequaquam concurrere carnem Christi, etiam glorificatam, ad regnorum administrationem, regum deiectionem, miraculorum effectionem, & similia: Item, Deitas Christi coelos mouet, reges & regnadat, & operatur & perficit opera sua, non per carnem suam assumptam, quae omnipotentiae Det capax esse, & ad opus omnipotentiae cooperari non potest, &c. Ob Christi Menschliche Natur etwas gemein habe mit der Regierũg dieser Welt vnd Koͤnigreichẽ. Danaeus in ex amine. Fol. 280. Fol. 104. 107.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/165
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/165>, abgerufen am 18.05.2024.