Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.wahr ist das Christi leib nicht mehr / als einerley / das ist / die räumliche Weise hat / etwa zu sein / so mus er ja / jhrem Fürgeben nach im ersten Abendtmal den Jüngern seinen wahren Leib nicht geben haben / dieweil er räumlich bey jnen am Tisch gesessen / Hat er aber / laut seiner Wort / den Jüngern seinen warhafftigen Leib mit dem gesegneten Brot gegenwertig außgetheilet / vnd aber das Iocaliter nicht geschehen / so müssen sie nohtwendig zugeben / das Christus Leib mehr Weisen habe / etwa zu sein / dann die räumliche / welche die Philosophi Iocalem nennen. Vnser Gegentheil wendet hier auch ein / es sey dieses die FrageAdmonit. pag. 262. / Ob Christi Leib diesen modum, etwa zu sein / habe / also das er zu gleich mehr als an einem Ohrt / auff einmal damit sein könne. Vnd spricht rundt Nein darzu / er habe jhn nicht. Nun wolten wir hierüber kein Wort mit jhnen verlieren / wann wir nicht Gottes klares Wort dauon hetten. Dann hie heist es / Gen. 24. A Domino egressus est sermo: Non possumus extra placitum eius quicquam aliud loqui, siue bonum, siue malum, Das kömpt vom HERREN / darumb können wir nichts wider dich reden / weder Böses noch Gutes. Wir haben GOttes Wort / dabey bleibe es / vnd dauon weichen wir nicht / es gehe vns drüber wol oder vbel / in dieser Welt. Der HERR Christus hat in seinem Testament zugesagt / das er seinen Leib / der für vns alle in den Todt gegeben / im heiligen Abendtmal gegenwertig reichen vnnd außtheilen wölle / Matth. 26. Vnd anderstwo / Daraus folget vnwidersprechlich / Das sein angenommener Leib eine Weise habe / nach welcher solches geschehen könne / vnd dannoch gleichwol ein warer Menschlicher Leib sey vnd bleibe. Dann so er die Weise nicht gehabt oder zu finden gewust / hett er die gegenwertige Außspendung seines warhafftigen Leibs nicht verheissen. Wird derhalben solche Weise des Leibs Christi in den Worten des Abendtmals dermassen begrundfestiget / das sie die Pforten der Hellen nicht vmbstossen können. Also gibt vnser Gegentheil auch für / der Leib Christi könne / wahr ist das Christi leib nicht mehr / als einerley / das ist / die raͤumliche Weise hat / etwa zu sein / so mus er ja / jhrem Fuͤrgeben nach im ersten Abendtmal den Juͤngern seinen wahren Leib nicht geben habẽ / dieweil er raͤumlich bey jnen am Tisch gesessen / Hat er aber / laut seiner Wort / den Juͤngern seinen warhafftigen Leib mit dem gesegneten Brot gegenwertig außgetheilet / vnd aber das Iocaliter nicht geschehen / so muͤssen sie nohtwendig zugeben / das Christus Leib mehr Weisen habe / etwa zu sein / dann die raͤumliche / welche die Philosophi Iocalem nennen. Vnser Gegentheil wendet hier auch ein / es sey dieses die FrageAdmonit. pag. 262. / Ob Christi Leib diesen modum, etwa zu sein / habe / also das er zu gleich mehr als an einem Ohrt / auff einmal damit sein koͤnne. Vnd spricht rundt Nein darzu / er habe jhn nicht. Nun wolten wir hieruͤber kein Wort mit jhnen verlieren / wann wir nicht Gottes klares Wort dauon hetten. Dann hie heist es / Gen. 24. A Domino egressus est sermo: Non possumus extra placitum eius quicquam aliud loqui, siue bonum, siue malum, Das koͤmpt vom HERREN / darumb koͤnnen wir nichts wider dich reden / weder Boͤses noch Gutes. Wir haben GOttes Wort / dabey bleibe es / vnd dauon weichen wir nicht / es gehe vns druͤber wol oder vbel / in dieser Welt. Der HERR Christus hat in seinem Testament zugesagt / das er seinen Leib / der fuͤr vns alle in den Todt gegeben / im heiligen Abendtmal gegenwertig reichen vnnd außtheilen woͤlle / Matth. 26. Vnd anderstwo / Daraus folget vnwidersprechlich / Das sein angenommener Leib eine Weise habe / nach welcher solches geschehen koͤnne / vnd dannoch gleichwol ein warer Menschlicher Leib sey vnd bleibe. Dann so er die Weise nicht gehabt oder zu finden gewust / hett er die gegenwertige Außspendung seines warhafftigen Leibs nicht verheissen. Wird derhalben solche Weise des Leibs Christi in den Worten des Abendtmals dermassen begrundfestiget / das sie die Pforten der Hellen nicht vmbstossen koͤnnen. 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wahr ist das Christi leib nicht mehr / als einerley / das ist / die raͤumliche Weise hat / etwa zu sein / so mus er ja / jhrem Fuͤrgeben nach im ersten Abendtmal den Juͤngern seinen wahren Leib nicht geben habẽ / dieweil er raͤumlich bey jnen am Tisch gesessen / Hat er aber / laut seiner Wort / den Juͤngern seinen warhafftigen Leib mit dem gesegneten Brot gegenwertig außgetheilet / vnd aber das Iocaliter nicht geschehen / so muͤssen sie nohtwendig zugeben / das Christus Leib mehr Weisen habe / etwa zu sein / dann die raͤumliche / welche die Philosophi Iocalem nennen.
Vnser Gegentheil wendet hier auch ein / es sey dieses die Frage / Ob Christi Leib diesen modum, etwa zu sein / habe / also das er zu gleich mehr als an einem Ohrt / auff einmal damit sein koͤnne. Vnd spricht rundt Nein darzu / er habe jhn nicht. Nun wolten wir hieruͤber kein Wort mit jhnen verlieren / wann wir nicht Gottes klares Wort dauon hetten. Dann hie heist es / Gen. 24. A Domino egressus est sermo: Non possumus extra placitum eius quicquam aliud loqui, siue bonum, siue malum, Das koͤmpt vom HERREN / darumb koͤnnen wir nichts wider dich reden / weder Boͤses noch Gutes. Wir haben GOttes Wort / dabey bleibe es / vnd dauon weichen wir nicht / es gehe vns druͤber wol oder vbel / in dieser Welt. Der HERR Christus hat in seinem Testament zugesagt / das er seinen Leib / der fuͤr vns alle in den Todt gegeben / im heiligen Abendtmal gegenwertig reichen vnnd außtheilen woͤlle / Matth. 26. Vnd anderstwo / Daraus folget vnwidersprechlich / Das sein angenommener Leib eine Weise habe / nach welcher solches geschehen koͤnne / vnd dannoch gleichwol ein warer Menschlicher Leib sey vnd bleibe. Dann so er die Weise nicht gehabt oder zu finden gewust / hett er die gegenwertige Außspendung seines warhafftigen Leibs nicht verheissen. Wird derhalben solche Weise des Leibs Christi in den Worten des Abendtmals dermassen begrundfestiget / das sie die Pforten der Hellen nicht vmbstossen koͤnnen. Also gibt vnser Gegentheil auch fuͤr / der Leib Christi koͤnne /
Admonit. pag. 262.
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