Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

dem lebendigmachenden Fleische Christi / da er spricht: Natura carnis ipsa per se viuificare non potest: Die Natur des Fleisches kan für sich selbst nicht lebendigmachen / etc. vmbstossen wöllen / gehet jhnen bey weitem nicht an. Dann Cyrillus / wie er diese seine Wort verstanden haben wölle / sich gnugsam erkläret / nemlich / ob wol das Fleisch durch sich selbst nicht könne lebendig machen / wie Gott selbst / so könne es doch ea, quae indigent vita, lebendig machen / darumb vnd daher / das es durch die Vereinigung mit dem Wort zu solcher lebendigmachenden Krafft erhaben vnd kommen sey. Thut demnach diß jhr Sophisma nichts zur Sachen.

Die Wörter / essentialiter, habitualiter, formaliter, subiectiue, welche sie auch flagellieren / sind in praefatione, vnd droben cap. 3. gnugsam erklähret worden / Wie auch diese Obiectio von den newen Arten zu reden im Concordi Buch hiebeuor / vnd in refutatione des Bedenckens / deutlich widerlegt ist.

Das Christo nach seiner angenommenen Menschlichen NaturAnhaldin. Apolog. pag. 228. alle Gewalt im Himmel vnnd auff Erden / Matth. 28. Die Krafft lebendig zu machen / Johan. 6. Gericht zu halten / Joh. 5. Sünde zu vergeben / Matth. 9. Vnd von Sünden zu reinigen / 1. Johan. 1. Vnd die Ehre der Anruffung / Philip. 2. gegeben sey / sindt nicht newe phrases: sondern des Heiligen Geistes / vnd totius orthodoxae Antiquitatis selbst / vnd mit nichten von den vnsern erst erdichtet. Darumb Lutheri Regula: Qui nouas phrases fingit, nouas simul res fingit, vns oder zuforderst das Christliche Concordi Buch nichts angeht.

So viel aber das dictum Vigilij anlanget / so sie dieses Ohrts citieren / wird auff dasselbige hernacher an seinem Ohrt in diesem Capitel gründtlich geantwortet. Derwegen vnnöhtig / allhie viel Wort daruon zu machen.

Ferrner jr Dräuwen / da sie sich auff heimliche Brieffe DoctorisAnhaldin. Apolog. pag. 145. Lutheri an Fürst Georgen zu Anhalt / etc. Christmilder vnd hochlöblicher Gedechtnüß / etc. de vbiquitate geschrieben / wann sie

dem lebendigmachenden Fleische Christi / da er spricht: Natura carnis ipsa per se viuificare non potest: Die Natur des Fleisches kan fuͤr sich selbst nicht lebendigmachen / etc. vmbstossen woͤllen / gehet jhnen bey weitem nicht an. Dann Cyrillus / wie er diese seine Wort verstanden haben woͤlle / sich gnugsam erklaͤret / nemlich / ob wol das Fleisch durch sich selbst nicht koͤnne lebendig machen / wie Gott selbst / so koͤnne es doch ea, quae indigent vita, lebendig machen / darumb vnd daher / das es durch die Vereinigung mit dem Wort zu solcher lebendigmachenden Krafft erhaben vnd kommen sey. Thut demnach diß jhr Sophisma nichts zur Sachen.

Die Woͤrter / essentialiter, habitualiter, formaliter, subiectiuè, welche sie auch flagellieren / sind in praefatione, vnd droben cap. 3. gnugsam erklaͤhret worden / Wie auch diese Obiectio von den newen Arten zu reden im Concordi Buch hiebeuor / vnd in refutatione des Bedenckens / deutlich widerlegt ist.

Das Christo nach seiner angenommenen Menschlichen NaturAnhaldin. Apolog. pag. 228. alle Gewalt im Himmel vnnd auff Erden / Matth. 28. Die Krafft lebendig zu machen / Johan. 6. Gericht zu halten / Joh. 5. Suͤnde zu vergeben / Matth. 9. Vnd von Suͤnden zu reinigen / 1. Johan. 1. Vnd die Ehre der Anruffung / Philip. 2. gegeben sey / sindt nicht newe phrases: sondern des Heiligen Geistes / vnd totius orthodoxae Antiquitatis selbst / vnd mit nichten von den vnsern erst erdichtet. Darumb Lutheri Regula: Qui nouas phrases fingit, nouas simul res fingit, vns oder zuforderst das Christliche Concordi Buch nichts angeht.

So viel aber das dictum Vigilij anlanget / so sie dieses Ohrts citieren / wird auff dasselbige hernacher an seinem Ohrt in diesem Capitel gruͤndtlich geantwortet. Derwegen vnnoͤhtig / allhie viel Wort daruon zu machen.

Ferrner jr Draͤuwen / da sie sich auff heimliche Brieffe DoctorisAnhaldin. Apolog. pag. 145. Lutheri an Fuͤrst Georgen zu Anhalt / etc. Christmilder vnd hochloͤblicher Gedechtnuͤß / etc. de vbiquitate geschrieben / wann sie

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0249" n="115"/>
dem lebendigmachenden Fleische Christi / da er spricht: <hi rendition="#i">Natura carnis ipsa per se viuificare non potest:</hi> Die                      Natur des Fleisches kan fu&#x0364;r sich selbst nicht lebendigmachen / etc. vmbstossen                      wo&#x0364;llen / gehet jhnen bey weitem nicht an. Dann Cyrillus / wie er diese seine                      Wort verstanden haben wo&#x0364;lle / sich gnugsam erkla&#x0364;ret / nemlich / ob wol das                      Fleisch durch sich selbst nicht ko&#x0364;nne lebendig machen / wie Gott selbst / so                      ko&#x0364;nne es doch <hi rendition="#i">ea, quae indigent vita</hi>, lebendig machen /                      darumb vnd daher / das es durch die Vereinigung mit dem Wort zu solcher                      lebendigmachenden Krafft erhaben vnd kommen sey. Thut demnach diß jhr <hi rendition="#i">Sophisma</hi> nichts zur Sachen.</p>
        <p>Die Wo&#x0364;rter / <hi rendition="#i">essentialiter, habitualiter, formaliter,                          subiectiuè</hi>, welche sie auch flagellieren / sind <hi rendition="#i">in                          praefatione</hi>, vnd droben cap. 3. gnugsam erkla&#x0364;hret worden / Wie auch                      diese <hi rendition="#i">Obiectio</hi> von den newen Arten zu reden im Concordi                      Buch hiebeuor / vnd <hi rendition="#i">in refutatione</hi> des Bedenckens /                      deutlich widerlegt ist.</p>
        <p>Das Christo nach seiner angenommenen Menschlichen Natur<note place="right">Anhaldin. Apolog. pag. 228.</note> alle Gewalt im Himmel vnnd auff Erden /                      Matth. 28. Die Krafft lebendig zu machen / Johan. 6. Gericht zu halten / Joh. 5.                      Su&#x0364;nde zu vergeben / Matth. 9. Vnd von Su&#x0364;nden zu reinigen / 1. Johan. 1. Vnd die                      Ehre der Anruffung / Philip. 2. gegeben sey / sindt nicht newe <hi rendition="#i">phrases:</hi> sondern des Heiligen Geistes / vnd <hi rendition="#i">totius orthodoxae Antiquitatis</hi> selbst / vnd mit nichten                      von den vnsern erst erdichtet. Darumb <hi rendition="#i">Lutheri Regula: Qui                          nouas phrases fingit, nouas simul res fingit</hi>, vns oder zuforderst das                      Christliche Concordi Buch nichts angeht.</p>
        <p>So viel aber das <hi rendition="#i">dictum Vigilij</hi> anlanget / so sie dieses                      Ohrts citieren / wird auff dasselbige hernacher an seinem Ohrt in diesem Capitel                      gru&#x0364;ndtlich geantwortet. Derwegen vnno&#x0364;htig / allhie viel Wort daruon zu machen.</p>
        <p>Ferrner jr Dra&#x0364;uwen / da sie sich auff heimliche Brieffe <hi rendition="#i">Doctoris</hi><note place="right">Anhaldin. Apolog. pag. 145.</note> <hi rendition="#i">Lutheri</hi> an Fu&#x0364;rst Georgen zu Anhalt / etc. Christmilder                      vnd hochlo&#x0364;blicher Gedechtnu&#x0364;ß / etc. <hi rendition="#i">de vbiquitate</hi> geschrieben / wann sie
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[115/0249] dem lebendigmachenden Fleische Christi / da er spricht: Natura carnis ipsa per se viuificare non potest: Die Natur des Fleisches kan fuͤr sich selbst nicht lebendigmachen / etc. vmbstossen woͤllen / gehet jhnen bey weitem nicht an. Dann Cyrillus / wie er diese seine Wort verstanden haben woͤlle / sich gnugsam erklaͤret / nemlich / ob wol das Fleisch durch sich selbst nicht koͤnne lebendig machen / wie Gott selbst / so koͤnne es doch ea, quae indigent vita, lebendig machen / darumb vnd daher / das es durch die Vereinigung mit dem Wort zu solcher lebendigmachenden Krafft erhaben vnd kommen sey. Thut demnach diß jhr Sophisma nichts zur Sachen. Die Woͤrter / essentialiter, habitualiter, formaliter, subiectiuè, welche sie auch flagellieren / sind in praefatione, vnd droben cap. 3. gnugsam erklaͤhret worden / Wie auch diese Obiectio von den newen Arten zu reden im Concordi Buch hiebeuor / vnd in refutatione des Bedenckens / deutlich widerlegt ist. Das Christo nach seiner angenommenen Menschlichen Natur alle Gewalt im Himmel vnnd auff Erden / Matth. 28. Die Krafft lebendig zu machen / Johan. 6. Gericht zu halten / Joh. 5. Suͤnde zu vergeben / Matth. 9. Vnd von Suͤnden zu reinigen / 1. Johan. 1. Vnd die Ehre der Anruffung / Philip. 2. gegeben sey / sindt nicht newe phrases: sondern des Heiligen Geistes / vnd totius orthodoxae Antiquitatis selbst / vnd mit nichten von den vnsern erst erdichtet. Darumb Lutheri Regula: Qui nouas phrases fingit, nouas simul res fingit, vns oder zuforderst das Christliche Concordi Buch nichts angeht. Anhaldin. Apolog. pag. 228. So viel aber das dictum Vigilij anlanget / so sie dieses Ohrts citieren / wird auff dasselbige hernacher an seinem Ohrt in diesem Capitel gruͤndtlich geantwortet. Derwegen vnnoͤhtig / allhie viel Wort daruon zu machen. Ferrner jr Draͤuwen / da sie sich auff heimliche Brieffe Doctoris Lutheri an Fuͤrst Georgen zu Anhalt / etc. Christmilder vnd hochloͤblicher Gedechtnuͤß / etc. de vbiquitate geschrieben / wann sie Anhaldin. Apolog. pag. 145.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/249
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/249>, abgerufen am 27.11.2024.