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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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Knechts Gestalt betrifft / wissen wir / Gott Lob / wie etliche aus denVon dem Spruch Philip. 2. Welcher als erwar in der Gestalt Gottes. Vätern denselben erkleret / nemlich / das sie formam [unleserliches Material - 2 Wörter fehlen], & formam serui pro humanitate genommen. Lassen auch dieselbige Erklerung für sich gut sein vnd bleiben / Wissen vns aber auch gleicher gestalt zu erinnern / das Hieronymus, Erasmus in annotationibus noui Testamenti, vnd D. Lutherus in seiner Kirchen Postill / Dominica Palmarum, denselben ausgelegt von der Ernidrigung / nemlich / das ob wol Christus auch nach seiner angenommenen Menschlichen Natur / sich hette Göttlich geberden können / habe ers doch nit gethan / sonder Knechts Gestalt angenommen / vnd seiner Maiestet sich geeussert / Wie solche Auslegung an gemeltem Ort zu befinden. Welche Auslegung / weil sie auch analoga fidei, vnd der Lehre von der ewigen Gottheit des Sons nichts benimpt / lassen wir sie billich auch bleiben / vnd haben vns dissfals an der Jesuiten Geschrey / welcher Wort vnser Gegentheil stäts im Munde führet / nichts vberal zu kehren. Warumb führen sie auch diesen Streit nicht mit D. Luthero selbst aus?

pag. 346. 347. 348 349. 350

Auff die Regul: Proprietates non egrediuntur sua subiecta, quorum sunt proprietates, ist nu vielmal Bericht geschehen / hilfft aber bey solchen Leuten / die nur auff Calumnijren abgerichtet seinAntwort auff die Eynced Daß durch die Lehre von der Mittheilung der Maiestet die gantze Lehr von der Per. son Christi soll geschwecht werden. gar nichts. Derowegen wir es dem lieben Gott befehlen müssen / vnd sie so lange liegen / calumnijren vnd lästern lassen / als es jnen Gott verhengen wird.

Sie repetieren hier auch die grewliche Anklag / als solte durch die Lehr des Christlichen Concordi Buchs die gantze Person Christi labefactiert werden / welches / wie gesagt / eine grewliche Beschüldigung ist / wird aber von jhnen mit einigem Buchstaben darauß nicht erwiesen / als sie es dann sonst auch wider vnsere Kirchen in alle Ewigkeit nicht erwiesen werden. Wie solten wir die Person Christi auffheben / von welcher wir doch / Vermöge Göttliches Worts / vnd des Christlichen Concordien Buchs / bestendig lehren / das die angenommene Menschliche Natur Christi eben daher vnd

Knechts Gestalt betrifft / wissen wir / Gott Lob / wie etliche aus denVon dem Spruch Philip. 2. Welcher als erwar in der Gestalt Gottes. Vaͤtern denselben erkleret / nemlich / das sie formam [unleserliches Material – 2 Wörter fehlen], & formam serui pro humanitate genommen. Lassen auch dieselbige Erklerung fuͤr sich gut sein vnd bleiben / Wissen vns aber auch gleicher gestalt zu erinnern / das Hieronymus, Erasmus in annotationibus noui Testamenti, vnd D. Lutherus in seiner Kirchen Postill / Dominica Palmarum, denselben ausgelegt von der Ernidrigung / nemlich / das ob wol Christus auch nach seiner angenom̃enen Menschlichen Natur / sich hette Goͤttlich geberden koͤnnen / habe ers doch nit gethan / sonder Knechts Gestalt angenommen / vnd seiner Maiestet sich geeussert / Wie solche Auslegung an gemeltem Ort zu befinden. Welche Auslegung / weil sie auch analoga fidei, vnd der Lehre von der ewigen Gottheit des Sons nichts benimpt / lassen wir sie billich auch bleiben / vnd haben vns dissfals an der Jesuiten Geschrey / welcher Wort vnser Gegentheil staͤts im Munde fuͤhret / nichts vberal zu kehren. Warumb fuͤhren sie auch diesen Streit nicht mit D. Luthero selbst aus?

pag. 346. 347. 348 349. 350

Auff die Regul: Proprietates non egrediuntur sua subiecta, quorum sunt proprietates, ist nu vielmal Bericht geschehen / hilfft aber bey solchen Leuten / die nur auff Calumnijren abgerichtet seinAntwort auff die Eynced Daß durch die Lehre von der Mittheilung der Maiestet die gantze Lehr von der Per. son Christi soll geschwecht werden. gar nichts. Derowegen wir es dem lieben Gott befehlen muͤssen / vnd sie so lange liegen / calumnijren vnd laͤstern lassen / als es jnen Gott verhengen wird.

Sie repetieren hier auch die grewliche Anklag / als solte durch die Lehr des Christlichen Concordi Buchs die gantze Person Christi labefactiert werdẽ / welches / wie gesagt / eine grewliche Beschuͤldigung ist / wird aber von jhnen mit einigem Buchstaben darauß nicht erwiesen / als sie es dann sonst auch wider vnsere Kirchen in alle Ewigkeit nicht erwiesen werden. Wie solten wir die Person Christi auffheben / von welcher wir doch / Vermoͤge Goͤttliches Worts / vñ des Christlichen Concordien Buchs / bestendig lehren / das die angenom̃ene Menschliche Natur Christi eben daher vnd

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[146/0311] Knechts Gestalt betrifft / wissen wir / Gott Lob / wie etliche aus den Vaͤtern denselben erkleret / nemlich / das sie formam __, & formam serui pro humanitate genommen. Lassen auch dieselbige Erklerung fuͤr sich gut sein vnd bleiben / Wissen vns aber auch gleicher gestalt zu erinnern / das Hieronymus, Erasmus in annotationibus noui Testamenti, vnd D. Lutherus in seiner Kirchen Postill / Dominica Palmarum, denselben ausgelegt von der Ernidrigung / nemlich / das ob wol Christus auch nach seiner angenom̃enen Menschlichen Natur / sich hette Goͤttlich geberden koͤnnen / habe ers doch nit gethan / sonder Knechts Gestalt angenommen / vnd seiner Maiestet sich geeussert / Wie solche Auslegung an gemeltem Ort zu befinden. Welche Auslegung / weil sie auch analoga fidei, vnd der Lehre von der ewigen Gottheit des Sons nichts benimpt / lassen wir sie billich auch bleiben / vnd haben vns dissfals an der Jesuiten Geschrey / welcher Wort vnser Gegentheil staͤts im Munde fuͤhret / nichts vberal zu kehren. Warumb fuͤhren sie auch diesen Streit nicht mit D. Luthero selbst aus? Von dem Spruch Philip. 2. Welcher als erwar in der Gestalt Gottes. Auff die Regul: Proprietates non egrediuntur sua subiecta, quorum sunt proprietates, ist nu vielmal Bericht geschehen / hilfft aber bey solchen Leuten / die nur auff Calumnijren abgerichtet sein gar nichts. Derowegen wir es dem lieben Gott befehlen muͤssen / vnd sie so lange liegen / calumnijren vnd laͤstern lassen / als es jnen Gott verhengen wird. Antwort auff die Eynced Daß durch die Lehre von der Mittheilung der Maiestet die gantze Lehr von der Per. son Christi soll geschwecht werden. Sie repetieren hier auch die grewliche Anklag / als solte durch die Lehr des Christlichen Concordi Buchs die gantze Person Christi labefactiert werdẽ / welches / wie gesagt / eine grewliche Beschuͤldigung ist / wird aber von jhnen mit einigem Buchstaben darauß nicht erwiesen / als sie es dann sonst auch wider vnsere Kirchen in alle Ewigkeit nicht erwiesen werden. Wie solten wir die Person Christi auffheben / von welcher wir doch / Vermoͤge Goͤttliches Worts / vñ des Christlichen Concordien Buchs / bestendig lehren / das die angenom̃ene Menschliche Natur Christi eben daher vnd

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/311>, abgerufen am 29.11.2024.