Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

Schulen erzehlt werden / dieser modus, nemlich / das sie die allmech tige Gewalt personaliter, das ist / von wegen vnd nach Art der persönlichen Vereinigung / habe.

Daraus auch ferrner erfolget / das die angenommene Menschliche Natur Christi Allmächtige Gewalt Himmels vnd der Erden nicht nuhr allein nach jhrem [fremdsprachliches Material] also / wie vnser Gegentheil für vnd für darauff dringet / vnnd also verbaliter vnd nur nach dem blossen Titul vnd Namen habe: Sondern warhafftig / gleich wie die personalis vnio nicht verbalis, sondern realis & vera ist. Vnnd was darffs viel Wort: Was Christus spricht / ist freylich warhafftig / was er auch saget / das jhm gegeben sey / muß jm warhafftig vnd mit der That gegeben sein. Nun spricht er / das jhm aller Gewalt im Himmel vnnd auff Erden nach seiner angenommenen Menschlichen Natur / wie es die gantze Orthodoxa Antiquitas, dergleichen auch D. Lutherus erklärct hat / gegeben oder mitgetheilt sey. Derwegen muß es freylich wahr sein / vnd muß sich auch mit der That also halten / Sintemal Christus nicht liegen noch triegen kan.

Weil auch Christus selbst spricht / das jhm nach seiner angenommenen Menschlichen Natur (dann nach der Göttlichen kan jhm inn der Zeit nichts gegeben werden) aller Gewalt im Himmel vnnd auff Erden gegeben sey: So muß er / als der ewige Gottes Sohn / freilich eine solche Weise wissen / nach welcher er dasselbige / one Zerstörung oder Verwandlung seiner angenommenen Menschlichen Natur / mittheilen oder geben könne / Ob es wol nicht essentialiter, formaliter, subiectiue, oder habitualiter geschicht / sondern personaliter, oder von wegen vnnd nach Art der persönlichen Vereinigung.

D. Lutheri Spruch Joh. 14. Der Mensch Christus ist AllmächtigAntwort Von dem Sptuch Lutheri. / vnnd thut alles was wir bitten / doch nicht der Menschlichen / sondern der Göttlichen Natur halben / nicht das er von der

Schulen erzehlt werden / dieser modus, nemlich / das sie die allmech tige Gewalt personaliter, das ist / von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung / habe.

Daraus auch ferrner erfolget / das die angenom̃ene Menschliche Natur Christi Allmaͤchtige Gewalt Himmels vnd der Erden nicht nuhr allein nach jhrem [fremdsprachliches Material] also / wie vnser Gegentheil fuͤr vnd fuͤr darauff dringet / vnnd also verbaliter vnd nur nach dem blossen Titul vnd Namen habe: Sondern warhafftig / gleich wie die personalis vnio nicht verbalis, sondern realis & vera ist. Vnnd was darffs viel Wort: Was Christus spricht / ist freylich warhafftig / was er auch saget / das jhm gegeben sey / muß jm warhafftig vnd mit der That gegeben sein. Nun spricht er / das jhm aller Gewalt im Himmel vnnd auff Erden nach seiner angenommenen Menschlichen Natur / wie es die gantze Orthodoxa Antiquitas, dergleichen auch D. Lutherus erklaͤrct hat / gegeben oder mitgetheilt sey. Derwegen muß es freylich wahr sein / vnd muß sich auch mit der That also halten / Sintemal Christus nicht liegen noch triegen kan.

Weil auch Christus selbst spricht / das jhm nach seiner angenommenen Menschlichen Natur (dann nach der Goͤttlichen kan jhm inn der Zeit nichts gegeben werden) aller Gewalt im Himmel vnnd auff Erden gegeben sey: So muß er / als der ewige Gottes Sohn / freilich eine solche Weise wissen / nach welcher er dasselbige / one Zerstoͤrung oder Verwandlung seiner angenommenen Menschlichen Natur / mittheilen oder geben koͤnne / Ob es wol nicht essentialiter, formaliter, subiectiue, oder habitualiter geschicht / sondern personaliter, oder von wegen vnnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung.

D. Lutheri Spruch Joh. 14. Der Mensch Christus ist AllmaͤchtigAntwort Von dem Sptuch Lutheri. / vnnd thut alles was wir bitten / doch nicht der Menschlichen / sondern der Goͤttlichen Natur halben / nicht das er von der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0319" n="150"/>
Schulen erzehlt werden / dieser <hi rendition="#i">modus</hi>, nemlich / das sie die allmech tige Gewalt <hi rendition="#i">personaliter</hi>, das ist / von wegen vnd nach Art der                      perso&#x0364;nlichen Vereinigung / habe.</p>
        <p>Daraus auch ferrner erfolget / das die angenom&#x0303;ene Menschliche                      Natur Christi Allma&#x0364;chtige Gewalt Himmels vnd der Erden nicht nuhr allein nach                      jhrem <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> also / wie vnser Gegentheil fu&#x0364;r vnd fu&#x0364;r darauff                      dringet / vnnd also <hi rendition="#i">verbaliter</hi> vnd nur nach dem blossen                      Titul vnd Namen habe: Sondern warhafftig / gleich wie die <hi rendition="#i">personalis vnio</hi> nicht <hi rendition="#i">verbalis</hi>, sondern <hi rendition="#i">realis &amp; vera</hi> ist. Vnnd was darffs viel Wort:                      Was Christus spricht / ist freylich warhafftig / was er auch saget / das jhm                      gegeben sey / muß jm warhafftig vnd mit der That gegeben sein. Nun spricht er /                      das jhm aller Gewalt im Himmel vnnd auff Erden nach seiner angenommenen                      Menschlichen Natur / wie es die gantze <hi rendition="#i">Orthodoxa                      Antiquitas</hi>, dergleichen auch D. Lutherus erkla&#x0364;rct hat / gegeben oder                      mitgetheilt sey. Derwegen muß es freylich wahr sein / vnd muß sich auch mit der                      That also halten / Sintemal Christus nicht liegen noch triegen kan.</p>
        <p>Weil auch Christus selbst spricht / das jhm nach seiner angenommenen Menschlichen                      Natur (dann nach der Go&#x0364;ttlichen kan jhm inn der Zeit nichts gegeben werden)                      aller Gewalt im Himmel vnnd auff Erden gegeben sey: So muß er / als der ewige                      Gottes Sohn / freilich eine solche Weise wissen / nach welcher er dasselbige /                      one Zersto&#x0364;rung oder Verwandlung seiner angenommenen Menschlichen Natur /                      mittheilen oder geben ko&#x0364;nne / Ob es wol nicht <hi rendition="#i">essentialiter,                          formaliter, subiectiue</hi>, oder <hi rendition="#i">habitualiter</hi> geschicht / sondern <hi rendition="#i">personaliter</hi>, oder von wegen vnnd                      nach Art der perso&#x0364;nlichen Vereinigung.</p>
        <p>D. Lutheri Spruch Joh. <hi rendition="#i">14.</hi> Der Mensch Christus ist                          Allma&#x0364;chtig<note place="right">Antwort Von dem Sptuch Lutheri.</note>                      / vnnd thut alles was wir bitten / doch nicht der Menschlichen / sondern der                      Go&#x0364;ttlichen Natur halben / nicht das er von der
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[150/0319] Schulen erzehlt werden / dieser modus, nemlich / das sie die allmech tige Gewalt personaliter, das ist / von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung / habe. Daraus auch ferrner erfolget / das die angenom̃ene Menschliche Natur Christi Allmaͤchtige Gewalt Himmels vnd der Erden nicht nuhr allein nach jhrem _ also / wie vnser Gegentheil fuͤr vnd fuͤr darauff dringet / vnnd also verbaliter vnd nur nach dem blossen Titul vnd Namen habe: Sondern warhafftig / gleich wie die personalis vnio nicht verbalis, sondern realis & vera ist. Vnnd was darffs viel Wort: Was Christus spricht / ist freylich warhafftig / was er auch saget / das jhm gegeben sey / muß jm warhafftig vnd mit der That gegeben sein. Nun spricht er / das jhm aller Gewalt im Himmel vnnd auff Erden nach seiner angenommenen Menschlichen Natur / wie es die gantze Orthodoxa Antiquitas, dergleichen auch D. Lutherus erklaͤrct hat / gegeben oder mitgetheilt sey. Derwegen muß es freylich wahr sein / vnd muß sich auch mit der That also halten / Sintemal Christus nicht liegen noch triegen kan. Weil auch Christus selbst spricht / das jhm nach seiner angenommenen Menschlichen Natur (dann nach der Goͤttlichen kan jhm inn der Zeit nichts gegeben werden) aller Gewalt im Himmel vnnd auff Erden gegeben sey: So muß er / als der ewige Gottes Sohn / freilich eine solche Weise wissen / nach welcher er dasselbige / one Zerstoͤrung oder Verwandlung seiner angenommenen Menschlichen Natur / mittheilen oder geben koͤnne / Ob es wol nicht essentialiter, formaliter, subiectiue, oder habitualiter geschicht / sondern personaliter, oder von wegen vnnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung. D. Lutheri Spruch Joh. 14. Der Mensch Christus ist Allmaͤchtig / vnnd thut alles was wir bitten / doch nicht der Menschlichen / sondern der Goͤttlichen Natur halben / nicht das er von der Antwort Von dem Sptuch Lutheri.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/319
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/319>, abgerufen am 11.06.2024.