Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.cher Gestalt müssen gelten / zugelassen vnd gebraucht werden / wie in primo genere? Da dringet vnser Gegentheil drauff / das solches in alle Wege sein müsse / dann sonst würde eine confusio naturarum erfolgen. Wir aber sagen Nein darzu / vnd das es in dieser Art zu reden nicht also sein müsse / Dann das in primo genere auff die Eigenschafften der Naturen sonderlich gesehen / kömpt daher / das assumens aiuinit as verbi, an vnd für sich / kan weder ernidriget noch erhöhet werden / sintemal sie keiner Verenderung / Leiden / Sterben / oder dergleichen vnterworffen. Dargegen aber in tertiogenere, oder in den propositionibus, welches wir kurtz zuuor erwehnet / hat es gar viel ein ander gelegen heit. Dann die angenommene Menschliche Natur in Christo / jhrer Art nach / wol kan beydes ernidriget vnd erhöhet werden / als die der verenderung vnterworffen. Darumm die heilige Schrifft / in dieser Art zu reden / von wegen der persönlichen Vereinigung vnd Erhö hung / abstractiua vocabula führet vnd brauchet / vnd weisset auff die angenommene Menschliche Natur selbst / anzeigendt / das jhr von wegen vnd nach Art der persönlichen Vereinigung vnd Erhöhung zur rechten Handt Gottes / gemeldte Maiestet mit der That vnd Warheit mitgetheilet / vnd dannoch weder Verwandlung noch Abtilgung der Menschlichen Natur geschehen. Vnd hat der Sohn Gottes nach seiner Gottheit solches gar leicht vnd ohn einige Verwandelung / Abtilgung oder Exacquation / wie das Gleichnüß vom sewrigen Eysen außweisset / zu wegen bringen können. Daher dann auch im Cyrillo diese phrases sind / welche solche Lehr kräfftig bestettigen / als Lib. 4. in Iohannem cap. 14. Queniam Saluatoris Caro Verbo Dei, quod naturaliter vita est, coniuncta, viuifica effecta est, Das ist / Dieweil des Seligmachers Fleisch mit dem Wort / welches natürlich das Leben selbst ist / vereiniget / ist es lebendigmachend worden. Et cap. 15, Verbum -hu cher Gestalt muͤssen gelten / zugelassen vnd gebraucht werden / wie in primo genere? Da dringet vnser Gegentheil drauff / das solches in alle Wege sein muͤsse / dann sonst wuͤrde eine confusio naturarum erfolgen. Wir aber sagen Nein darzu / vnd das es in dieser Art zu reden nicht also sein muͤsse / Dann das in primo genere auff die Eigenschafften der Naturen sonderlich gesehen / koͤmpt daher / das assumens àiuinit as verbi, an vnd fuͤr sich / kan weder ernidriget noch erhoͤhet werden / sintemal sie keiner Verenderung / Leiden / Sterben / oder dergleichen vnterworffen. Dargegen aber in tertiogenere, oder in den propositionibus, welches wir kurtz zuuor erwehnet / hat es gar viel ein ander gelegen heit. Dann die angenom̃ene Menschliche Natur in Christo / jhrer Art nach / wol kan beydes ernidriget vñ erhoͤhet werden / als die der verenderung vnterworffen. Darum̃ die heilige Schrifft / in dieser Art zu reden / von wegen der persoͤnlichen Vereinigung vnd Erhoͤ hung / abstractiua vocabula fuͤhret vnd brauchet / vñ weisset auff die angenommene Menschliche Natur selbst / anzeigendt / das jhr von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung vñ Erhoͤhung zur rechten Handt Gottes / gemeldte Maiestet mit der That vnd Warheit mitgetheilet / vnd dannoch weder Verwandlung noch Abtilgung der Menschlichen Natur geschehen. Vnd hat der Sohn Gottes nach seiner Gottheit solches gar leicht vnd ohn einige Verwandelung / Abtilgung oder Exacquation / wie das Gleichnuͤß vom sewrigen Eysen außweisset / zu wegen bringen koͤnnen. Daher dann auch im Cyrillo diese phrases sind / welche solche Lehr kraͤfftig bestettigen / als Lib. 4. in Iohannem cap. 14. Queniam Saluatoris Caro Verbo Dei, quod naturaliter vita est, coniuncta, viuifica effecta est, Das ist / Dieweil des Seligmachers Fleisch mit dem Wort / welches natuͤrlich das Leben selbst ist / vereiniget / ist es lebendigmachend worden. Et cap. 15, Verbum -hu <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0326"/> cher Gestalt muͤssen gelten / zugelassen vnd gebraucht werden / wie <hi rendition="#i">in primo genere</hi>? Da dringet vnser Gegentheil drauff / das solches in alle Wege sein muͤsse / dann sonst wuͤrde eine <hi rendition="#i">confusio naturarum</hi> erfolgen.</p> <p>Wir aber sagen Nein darzu / vnd das es in dieser Art zu reden nicht also sein muͤsse / Dann das <hi rendition="#i">in primo genere</hi> auff die Eigenschafften der Naturen sonderlich gesehen / koͤmpt daher / das <hi rendition="#i">assumens àiuinit as verbi</hi>, an vnd fuͤr sich / kan weder ernidriget noch erhoͤhet werden / sintemal sie keiner Verenderung / Leiden / Sterben / oder dergleichen vnterworffen.</p> <p>Dargegen aber <hi rendition="#i">in tertiogenere</hi>, oder in den <hi rendition="#i">propositionibus</hi>, welches wir kurtz zuuor erwehnet / hat es gar viel ein ander gelegen heit. Dann die angenom̃ene Menschliche Natur in Christo / jhrer Art nach / wol kan beydes ernidriget vñ erhoͤhet werden / als die der verenderung vnterworffen. Darum̃ die heilige Schrifft / in dieser Art zu reden / von wegen der persoͤnlichen Vereinigung vnd Erhoͤ hung / <hi rendition="#i">abstractiua vocabula</hi> fuͤhret vnd brauchet / vñ weisset auff die angenommene Menschliche Natur selbst / anzeigendt / das jhr von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung vñ Erhoͤhung zur rechten Handt Gottes / gemeldte Maiestet mit der That vnd Warheit mitgetheilet / vnd dannoch weder Verwandlung noch Abtilgung der Menschlichen Natur geschehen.</p> <p>Vnd hat der Sohn Gottes nach seiner Gottheit solches gar leicht vnd ohn einige Verwandelung / Abtilgung oder Exacquation / wie das Gleichnuͤß vom sewrigen Eysen außweisset / zu wegen bringen koͤnnen.</p> <p>Daher dann auch im <hi rendition="#i">Cyrillo</hi> diese <hi rendition="#i">phrases</hi> sind / welche solche Lehr kraͤfftig bestettigen / als <hi rendition="#i">Lib. 4. in Iohannem cap. 14. Queniam Saluatoris Caro Verbo Dei, quod naturaliter vita est, coniuncta, viuifica effecta est</hi>, Das ist / Dieweil des Seligmachers Fleisch mit dem Wort / welches natuͤrlich das Leben selbst ist / vereiniget / ist es lebendigmachend worden. <hi rendition="#i">Et cap. 15, Verbum</hi> -<hi rendition="#i">hu </hi></p> </div> </body> </text> </TEI> [0326]
cher Gestalt muͤssen gelten / zugelassen vnd gebraucht werden / wie in primo genere? Da dringet vnser Gegentheil drauff / das solches in alle Wege sein muͤsse / dann sonst wuͤrde eine confusio naturarum erfolgen.
Wir aber sagen Nein darzu / vnd das es in dieser Art zu reden nicht also sein muͤsse / Dann das in primo genere auff die Eigenschafften der Naturen sonderlich gesehen / koͤmpt daher / das assumens àiuinit as verbi, an vnd fuͤr sich / kan weder ernidriget noch erhoͤhet werden / sintemal sie keiner Verenderung / Leiden / Sterben / oder dergleichen vnterworffen.
Dargegen aber in tertiogenere, oder in den propositionibus, welches wir kurtz zuuor erwehnet / hat es gar viel ein ander gelegen heit. Dann die angenom̃ene Menschliche Natur in Christo / jhrer Art nach / wol kan beydes ernidriget vñ erhoͤhet werden / als die der verenderung vnterworffen. Darum̃ die heilige Schrifft / in dieser Art zu reden / von wegen der persoͤnlichen Vereinigung vnd Erhoͤ hung / abstractiua vocabula fuͤhret vnd brauchet / vñ weisset auff die angenommene Menschliche Natur selbst / anzeigendt / das jhr von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung vñ Erhoͤhung zur rechten Handt Gottes / gemeldte Maiestet mit der That vnd Warheit mitgetheilet / vnd dannoch weder Verwandlung noch Abtilgung der Menschlichen Natur geschehen.
Vnd hat der Sohn Gottes nach seiner Gottheit solches gar leicht vnd ohn einige Verwandelung / Abtilgung oder Exacquation / wie das Gleichnuͤß vom sewrigen Eysen außweisset / zu wegen bringen koͤnnen.
Daher dann auch im Cyrillo diese phrases sind / welche solche Lehr kraͤfftig bestettigen / als Lib. 4. in Iohannem cap. 14. Queniam Saluatoris Caro Verbo Dei, quod naturaliter vita est, coniuncta, viuifica effecta est, Das ist / Dieweil des Seligmachers Fleisch mit dem Wort / welches natuͤrlich das Leben selbst ist / vereiniget / ist es lebendigmachend worden. Et cap. 15, Verbum -hu
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/326 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/326>, abgerufen am 10.06.2024. |