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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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Das ist / GOTT ist nicht verwandelt inn das Menschliche Fleisch oder Wesen / Sondern in sich selbst hat er die angenommene Natur herrlich gemacht / das das Menschliche / schwache vnd sterbliche Fleisch vnnd Natur zu Göttlicher Herrligkeit kommen ist / also / das es allen Gewalt im Himmel vnd auff Erden habe / den es zuuor / vnd che es von dem Wort in Einigkeit der Person auff vnd angenommen / nicht gehabt hat.

Das Meister stück de diuisione substantiae & accidentis, so sie hie abermals anziehen / ist droben etlichmal veratwortet.

Leugnen können sie nicht / das der schöne Spruch Colloss. 2. In ipso habitat omnis plenitudo diuinitatis corporaliter, von der orthodoxa Antiquitate auff die Menschliche Natur Christi gedeutet: Nach dannoch vnterstehen sie sich noch etwas daran zu zwacken / vnnd führen ein der Jesuiten / als jhrer Rottgesellen / Außlegung vber diesen Spruch / das ein Vnterscheidt sey inter inhabitare & communicare, &c. vnter dem Einwohnen vnd Mittheilen.

Nuhn haben wir niemals gesaget / das Einwohnen vnndAntwort auff die Eynted Vom Vnterschiede der Eynwohnung vnd Mittheilung. Mittheilen einerley sey / sondern darauff stehet es / Weil die gantze Fülle der Gottheit in der angenommenen Menschlichen Natur corporaliter wohnet / Ob dann solches ein blosse vnd vnkräfftige Einwohnung sey / Oder aber ob eben aus solcher Einwohnung der gantzen Fülle der Gottheit / inn der angenommenen Menschlichen Natur / erfolge / das sie in derselben auch leuchte / mit derselbigen geschäfftig sey / vnd In / Mit / vnd Durch dieselbe wircke oder nicht? Da ist vnser Antwort: Das ist die Fülle der Gottheit nicht bloß in der angenommenen Menschlichen Natur wohne: Sondern das sie in der angenommenen Menschlichen Natur leuchte / mit vnd durch dieselbige fräfftig sey / vnnd jhre Göttliche Wercke / jedoch freywillich / aussrichte / vnnd solcher Gestalt communiciert werde. Dann ist doch auch inn den Hei -

Das ist / GOTT ist nicht verwandelt inn das Menschliche Fleisch oder Wesen / Sondern in sich selbst hat er die angenom̃ene Natur herrlich gemacht / das das Menschliche / schwache vnd sterbliche Fleisch vnnd Natur zu Goͤttlicher Herrligkeit kommen ist / also / das es allen Gewalt im Himmel vnd auff Erden habe / den es zuuor / vnd che es von dem Wort in Einigkeit der Person auff vnd angenommen / nicht gehabt hat.

Das Meister stuͤck de diuisione substantiae & accidentis, so sie hie abermals anziehen / ist droben etlichmal veratwortet.

Leugnen koͤnnen sie nicht / das der schoͤne Spruch Colloss. 2. In ipso habitat omnis plenitudo diuinitatis corporaliter, von der orthodoxa Antiquitate auff die Menschliche Natur Christi gedeutet: Nach dannoch vnterstehen sie sich noch etwas daran zu zwacken / vnnd fuͤhren ein der Jesuiten / als jhrer Rottgesellen / Außlegung vber diesen Spruch / das ein Vnterscheidt sey inter inhabitare & communicare, &c. vnter dem Einwohnen vnd Mittheilen.

Nuhn haben wir niemals gesaget / das Einwohnen vnndAntwort auff die Eynted Vom Vnterschiede der Eynwohnung vnd Mittheilung. Mittheilen einerley sey / sondern darauff stehet es / Weil die gantze Fuͤlle der Gottheit in der angenommenen Menschlichen Natur corporaliter wohnet / Ob dann solches ein blosse vnd vnkraͤfftige Einwohnung sey / Oder aber ob eben aus solcher Einwohnung der gantzen Fuͤlle der Gottheit / inn der angenommenen Menschlichen Natur / erfolge / das sie in derselben auch leuchte / mit derselbigen geschaͤfftig sey / vnd In / Mit / vnd Durch dieselbe wircke oder nicht? Da ist vnser Antwort: Das ist die Fuͤlle der Gottheit nicht bloß in der angenommenen Menschlichen Natur wohne: Sondern das sie in der angenommenen Menschlichen Natur leuchte / mit vnd durch dieselbige fraͤfftig sey / vnnd jhre Goͤttliche Wercke / jedoch freywillich / aussrichte / vnnd solcher Gestalt communiciert werde. Dann ist doch auch inn den Hei -

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[156/0331] Das ist / GOTT ist nicht verwandelt inn das Menschliche Fleisch oder Wesen / Sondern in sich selbst hat er die angenom̃ene Natur herrlich gemacht / das das Menschliche / schwache vnd sterbliche Fleisch vnnd Natur zu Goͤttlicher Herrligkeit kommen ist / also / das es allen Gewalt im Himmel vnd auff Erden habe / den es zuuor / vnd che es von dem Wort in Einigkeit der Person auff vnd angenommen / nicht gehabt hat. Das Meister stuͤck de diuisione substantiae & accidentis, so sie hie abermals anziehen / ist droben etlichmal veratwortet. Leugnen koͤnnen sie nicht / das der schoͤne Spruch Colloss. 2. In ipso habitat omnis plenitudo diuinitatis corporaliter, von der orthodoxa Antiquitate auff die Menschliche Natur Christi gedeutet: Nach dannoch vnterstehen sie sich noch etwas daran zu zwacken / vnnd fuͤhren ein der Jesuiten / als jhrer Rottgesellen / Außlegung vber diesen Spruch / das ein Vnterscheidt sey inter inhabitare & communicare, &c. vnter dem Einwohnen vnd Mittheilen. Nuhn haben wir niemals gesaget / das Einwohnen vnnd Mittheilen einerley sey / sondern darauff stehet es / Weil die gantze Fuͤlle der Gottheit in der angenommenen Menschlichen Natur corporaliter wohnet / Ob dann solches ein blosse vnd vnkraͤfftige Einwohnung sey / Oder aber ob eben aus solcher Einwohnung der gantzen Fuͤlle der Gottheit / inn der angenommenen Menschlichen Natur / erfolge / das sie in derselben auch leuchte / mit derselbigen geschaͤfftig sey / vnd In / Mit / vnd Durch dieselbe wircke oder nicht? Da ist vnser Antwort: Das ist die Fuͤlle der Gottheit nicht bloß in der angenommenen Menschlichen Natur wohne: Sondern das sie in der angenommenen Menschlichen Natur leuchte / mit vnd durch dieselbige fraͤfftig sey / vnnd jhre Goͤttliche Wercke / jedoch freywillich / aussrichte / vnnd solcher Gestalt communiciert werde. Dann ist doch auch inn den Hei - Antwort auff die Eynted Vom Vnterschiede der Eynwohnung vnd Mittheilung.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/331>, abgerufen am 28.11.2024.