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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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wir allhie auff Erden das Abendmal brauchen / ferrner vnd weiter abwesend sey / dann der Himmel von der Erden ist.

Dann auch in diesen Exempeln colligieren sie a particulari. Dann es nicht der Streit / was die Tauffe sey / wie sie im Newen Testament genennet werde / vnd was sie bedeute: Sondern was Christus in den Worten seines Abendmlas versprochen / wann er spricht: Das ist mein Leib / das ist mein Blut.

Weil nhun Tauff vnd Abendmal nicht / sondern vnterschiedene Sacrament sein / sonderlich in ipsa materia: Dann inVom Vnterschiede der Tauff vnd Abend mals. den Worten der Tauffe / stehen die Wort nicht: Das ist mein Leib / das ist mein Blut / so kan vnd mag daraus mit grunde nicht geschlossen werden / dz in verbis Coenae ein Metonymia sey / vnnd signum nuhr allein nomen rei signatae procul absentis & remotae bekomme / wanns gleich in der Tauffe also were / das doch nicht ist. Vber das ist vnwidersprechlich wahr / das die phrasis: Baptismus est laudarum regenerationis & renouationis Spiritus Sancti, Das ist / Die Tauffe ist ein Badt der Widergeburt vnd Ernewerung des heiligen Geistes mit nichten so viel heisse / als der H. Geist ist von dem Wasserbade im Wort / so alhie bey vns auff Erden geschicht / ferner vnd weiter abwesendt / vnd abgesondert / dann der Himmel von der Erden ist. Oder die Tauffe bedeutet allein die Widergeburt vnd Ernewerung / so weit vnnd fern von vns etwa im dritten Himmel geschicht / Dann der heilig Geist ist ja In vnd bey der heiligen Tauffe / vnd bey vns / wann wir getaufft werden / warhafftig gegenwertig / schaffet vnd wircket in vns an Leib vnd Seel die Widergeburt vnd Ernewerung: Daraus klar vnd wahr ist / das ein jeder Christ verstehen vnd vrtheilen kan / das das Wasserbadt im Wort nicht allein den schlechten Namen bekomme vnd trage / der Widergeburt vnd Ernewerung des heiligen Geistes / darumb das er nur allein die Widergeburt vnd Ernewerung des heiligen Geistes / als ein Zeichen bedeutet / der heilige

wir allhie auff Erden das Abendmal brauchen / ferrner vnd weiter abwesend sey / dann der Himmel von der Erden ist.

Dann auch in diesen Exempeln colligieren sie à particulari. Dann es nicht der Streit / was die Tauffe sey / wie sie im Newen Testament genennet werde / vnd was sie bedeute: Sondern was Christus in den Worten seines Abendmlas versprochen / wann er spricht: Das ist mein Leib / das ist mein Blut.

Weil nhun Tauff vnd Abendmal nicht / sondern vnterschiedene Sacrament sein / sonderlich in ipsa materia: Dann inVom Vnterschiede der Tauff vnd Abẽd mals. den Worten der Tauffe / stehen die Wort nicht: Das ist mein Leib / das ist mein Blut / so kan vnd mag daraus mit grunde nicht geschlossen werden / dz in verbis Coenae ein Metonymia sey / vnnd signum nuhr allein nomen rei signatae procul absentis & remotae bekomme / wanns gleich in der Tauffe also were / das doch nicht ist. Vber das ist vnwidersprechlich wahr / das die phrasis: Baptismus est laudarum regenerationis & renouationis Spiritus Sancti, Das ist / Die Tauffe ist ein Badt der Widergeburt vnd Ernewerung des heiligen Geistes mit nichten so viel heisse / als der H. Geist ist von dem Wasserbade im Wort / so alhie bey vns auff Erden geschicht / ferner vnd weiter abwesendt / vnd abgesondert / dann der Himmel von der Erden ist. Oder die Tauffe bedeutet allein die Widergeburt vnd Ernewerung / so weit vnnd fern von vns etwa im dritten Him̃el geschicht / Dann der heilig Geist ist ja In vnd bey der heiligen Tauffe / vnd bey vns / wann wir getaufft werden / warhafftig gegenwertig / schaffet vnd wircket in vns an Leib vnd Seel die Widergeburt vnd Ernewerung: Daraus klar vnd wahr ist / das ein jeder Christ verstehen vnd vrtheilen kan / das das Wasserbadt im Wort nicht allein den schlechten Namen bekomme vnd trage / der Widergeburt vnd Ernewerung des heiligen Geistes / darumb das er nur allein die Widergeburt vnd Ernewerung des heiligẽ Geistes / als ein Zeichen bedeutet / der heilige

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[179/0377] wir allhie auff Erden das Abendmal brauchen / ferrner vnd weiter abwesend sey / dann der Himmel von der Erden ist. Dann auch in diesen Exempeln colligieren sie à particulari. Dann es nicht der Streit / was die Tauffe sey / wie sie im Newen Testament genennet werde / vnd was sie bedeute: Sondern was Christus in den Worten seines Abendmlas versprochen / wann er spricht: Das ist mein Leib / das ist mein Blut. Weil nhun Tauff vnd Abendmal nicht / sondern vnterschiedene Sacrament sein / sonderlich in ipsa materia: Dann in den Worten der Tauffe / stehen die Wort nicht: Das ist mein Leib / das ist mein Blut / so kan vnd mag daraus mit grunde nicht geschlossen werden / dz in verbis Coenae ein Metonymia sey / vnnd signum nuhr allein nomen rei signatae procul absentis & remotae bekomme / wanns gleich in der Tauffe also were / das doch nicht ist. Vber das ist vnwidersprechlich wahr / das die phrasis: Baptismus est laudarum regenerationis & renouationis Spiritus Sancti, Das ist / Die Tauffe ist ein Badt der Widergeburt vnd Ernewerung des heiligen Geistes mit nichten so viel heisse / als der H. Geist ist von dem Wasserbade im Wort / so alhie bey vns auff Erden geschicht / ferner vnd weiter abwesendt / vnd abgesondert / dann der Himmel von der Erden ist. Oder die Tauffe bedeutet allein die Widergeburt vnd Ernewerung / so weit vnnd fern von vns etwa im dritten Him̃el geschicht / Dann der heilig Geist ist ja In vnd bey der heiligen Tauffe / vnd bey vns / wann wir getaufft werden / warhafftig gegenwertig / schaffet vnd wircket in vns an Leib vnd Seel die Widergeburt vnd Ernewerung: Daraus klar vnd wahr ist / das ein jeder Christ verstehen vnd vrtheilen kan / das das Wasserbadt im Wort nicht allein den schlechten Namen bekomme vnd trage / der Widergeburt vnd Ernewerung des heiligen Geistes / darumb das er nur allein die Widergeburt vnd Ernewerung des heiligẽ Geistes / als ein Zeichen bedeutet / der heilige Vom Vnterschiede der Tauff vnd Abẽd mals.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/377>, abgerufen am 01.06.2024.