Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

nicht daraus / das er derenthalben in der lehre vom Abendtmal / wie vnser Gegentheil will / auch gejrret habe / vnd seine Lehr / daruon retractiren sollen / als droben gemeldt. Wir binden weder vns selbst noch andere Leut an Lutheri Schrifften / als ein regulam fidei, vnd das er nicht jrren könne: Sondern so ferrn er seine Lehre mit klaren / hellen Sprüchen / der Prophetischen vnd Apostolischen schrifften erweiset vnd darthut / wie wer dann nicht zweiffeln sonder gewiß seyn / das er in der lehre vom heillgen Abendtmal gethan habe.

So ist vns auch nicht vnbewust / das D. Lutherus selbstDas D. Lurerus nicht wül / dz man sich von jm Luterisch nennen soll. Tomo 2. Jenensi / in der vermanung wieder die Auffrürische Geister / schreibet: Das er nicht wölle / das sich jemandt auff seinen Namen beruffen / vnd von jhme Lutherisch nennen solle / weil (wie er an dem ort ferrner spricht) die Lehr nicht sein / er auch für niemand gecreutziget / dann so ferrn kan oder soll sich freylich niemandt Luterisch nennen: Sondern das wir alle / allcin auff CHRistum vnd sein Wort sehen / vnd dcmselben folgen sollen.

Wie wir dann zu Lutheri Lehr vom heiligen Abendtmal vns keines wegs darumb bekennen / das er sie gelehret / oder das sie von jme herkommen sey: Sondern weil wir befinden / das er sie aus den worten Christi / der nicht liegen kann / genommen / vnd auff dieselbige alleine gegründet hat.

Sie wöllen auch auff vnser seiten eine grosse Sünde daraus machen / das wir zu weilen / vnd mit gebürlicher bescheidenheit Lutherum loben / vnd bedencken vnter des nicht / wie sie von jrem Caluino schreiben: Magnus ille Caluinus, &c. Vnd was dergleichen Encomia oder Epitheta mehr sindt.

Das sie auch vns fürwerffen / aus des Jesuiters FrancisciNewstedter Buch pag. 215. Turriani Buch / de Ecclesia, wann wir vns also auff Lutheri Lehr beruffen / vnd die Augspurgische Confession darnach ver -

nicht daraus / das er derenthalben in der lehre vom Abendtmal / wie vnser Gegentheil will / auch gejrret habe / vnd seine Lehr / daruon retractiren sollen / als droben gemeldt. Wir binden weder vns selbst noch andere Leut an Lutheri Schrifften / als ein regulam fidei, vnd das er nicht jrren koͤnne: Sondern so ferrn er seine Lehre mit klaren / hellen Spruͤchen / der Prophetischen vnd Apostolischen schrifften erweiset vnd darthut / wie wer dann nicht zweiffeln sonder gewiß seyn / das er in der lehre vom heillgen Abendtmal gethan habe.

So ist vns auch nicht vnbewust / das D. Lutherus selbstDas D. Lurerus nicht wuͤl / dz man sich von jm Luterisch nennen soll. Tomo 2. Jenensi / in der vermanung wieder die Auffruͤrische Geister / schreibet: Das er nicht woͤlle / das sich jemandt auff seinen Namen beruffen / vnd von jhme Lutherisch nennen solle / weil (wie er an dem ort ferrner spricht) die Lehr nicht sein / er auch fuͤr niemand gecreutziget / dann so ferrn kan oder soll sich freylich niemandt Luterisch nennen: Sondern das wir alle / allcin auff CHRistum vnd sein Wort sehen / vnd dcmselben folgen sollen.

Wie wir dann zu Lutheri Lehr vom heiligen Abendtmal vns keines wegs darumb bekennen / das er sie gelehret / oder das sie von jme herkommen sey: Sondern weil wir befinden / das er sie aus den worten Christi / der nicht liegen kann / genommen / vnd auff dieselbige alleine gegruͤndet hat.

Sie woͤllen auch auff vnser seiten eine grosse Suͤnde daraus machen / das wir zu weilen / vnd mit gebuͤrlicher bescheidenheit Lutherum loben / vnd bedencken vnter des nicht / wie sie von jrem Caluino schreiben: Magnus ille Caluinus, &c. Vnd was dergleichen Encomia oder Epitheta mehr sindt.

Das sie auch vns fuͤrwerffen / aus des Jesuiters FrancisciNewstedter Buch pag. 215. Turriani Buch / de Ecclesia, wann wir vns also auff Lutheri Lehr beruffen / vnd die Augspurgische Confession darnach ver - 

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0573" n="277"/>
nicht daraus / das er derenthalben in der lehre                      vom Abendtmal / wie vnser Gegentheil will / auch gejrret habe / vnd seine Lehr /                      daruon retractiren sollen / als droben gemeldt. Wir binden weder vns selbst noch                      andere Leut an Lutheri Schrifften / als ein regulam fidei, vnd das er nicht                      jrren ko&#x0364;nne: Sondern so ferrn er seine Lehre mit klaren / hellen Spru&#x0364;chen / der                      Prophetischen vnd Apostolischen schrifften erweiset vnd darthut / wie wer dann                      nicht zweiffeln sonder gewiß seyn / das er in der lehre vom heillgen Abendtmal                      gethan habe.</p>
        <p>So ist vns auch nicht vnbewust / das D. Lutherus selbst<note place="right">Das D. Lurerus nicht wu&#x0364;l / dz man sich von jm Luterisch nennen soll.</note> Tomo 2. Jenensi / in der vermanung wieder die Auffru&#x0364;rische Geister / schreibet: Das er nicht wo&#x0364;lle / das sich jemandt auff seinen Namen beruffen / vnd von jhme Lutherisch nennen solle / weil (wie er an dem ort ferrner spricht) die Lehr nicht sein / er auch fu&#x0364;r niemand gecreutziget / dann so ferrn kan oder soll sich freylich niemandt Luterisch nennen: Sondern das wir alle / allcin auff CHRistum vnd sein Wort sehen / vnd dcmselben folgen sollen.</p>
        <p>Wie wir dann zu Lutheri Lehr vom heiligen Abendtmal vns keines wegs darumb                      bekennen / das er sie gelehret / oder das sie von jme herkommen sey: Sondern                      weil wir befinden / das er sie aus den worten Christi / der nicht liegen kann /                      genommen / vnd auff dieselbige alleine gegru&#x0364;ndet hat.</p>
        <p>Sie wo&#x0364;llen auch auff vnser seiten eine grosse Su&#x0364;nde daraus machen / das wir zu                      weilen / vnd mit gebu&#x0364;rlicher bescheidenheit Lutherum loben / vnd bedencken vnter                      des nicht / wie sie von jrem Caluino schreiben: Magnus ille Caluinus,                      &amp;c. Vnd was dergleichen Encomia oder Epitheta mehr sindt.</p>
        <p>Das sie auch vns fu&#x0364;rwerffen / aus des Jesuiters Francisci<note place="right">Newstedter Buch pag. 215.</note> Turriani Buch / de                      Ecclesia, wann wir vns also auff Lutheri Lehr beruffen / vnd die Augspurgische                      Confession darnach ver -
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[277/0573] nicht daraus / das er derenthalben in der lehre vom Abendtmal / wie vnser Gegentheil will / auch gejrret habe / vnd seine Lehr / daruon retractiren sollen / als droben gemeldt. Wir binden weder vns selbst noch andere Leut an Lutheri Schrifften / als ein regulam fidei, vnd das er nicht jrren koͤnne: Sondern so ferrn er seine Lehre mit klaren / hellen Spruͤchen / der Prophetischen vnd Apostolischen schrifften erweiset vnd darthut / wie wer dann nicht zweiffeln sonder gewiß seyn / das er in der lehre vom heillgen Abendtmal gethan habe. So ist vns auch nicht vnbewust / das D. Lutherus selbst Tomo 2. Jenensi / in der vermanung wieder die Auffruͤrische Geister / schreibet: Das er nicht woͤlle / das sich jemandt auff seinen Namen beruffen / vnd von jhme Lutherisch nennen solle / weil (wie er an dem ort ferrner spricht) die Lehr nicht sein / er auch fuͤr niemand gecreutziget / dann so ferrn kan oder soll sich freylich niemandt Luterisch nennen: Sondern das wir alle / allcin auff CHRistum vnd sein Wort sehen / vnd dcmselben folgen sollen. Das D. Lurerus nicht wuͤl / dz man sich von jm Luterisch nennen soll. Wie wir dann zu Lutheri Lehr vom heiligen Abendtmal vns keines wegs darumb bekennen / das er sie gelehret / oder das sie von jme herkommen sey: Sondern weil wir befinden / das er sie aus den worten Christi / der nicht liegen kann / genommen / vnd auff dieselbige alleine gegruͤndet hat. Sie woͤllen auch auff vnser seiten eine grosse Suͤnde daraus machen / das wir zu weilen / vnd mit gebuͤrlicher bescheidenheit Lutherum loben / vnd bedencken vnter des nicht / wie sie von jrem Caluino schreiben: Magnus ille Caluinus, &c. Vnd was dergleichen Encomia oder Epitheta mehr sindt. Das sie auch vns fuͤrwerffen / aus des Jesuiters Francisci Turriani Buch / de Ecclesia, wann wir vns also auff Lutheri Lehr beruffen / vnd die Augspurgische Confession darnach ver - Newstedter Buch pag. 215.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/573
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/573>, abgerufen am 22.11.2024.