Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.Admonnio. pag. 328. Newstedter Buch pag. 330. 331. 332. 333. Bericht auff die Antilogi am / in welcher dz Gegenteil den artickel von der ewigen versehung / anficht. So bekennet auch vnser Gegentheil selbst / das durchs Gesetzes predigt / erkentniß der Sünden komme / ohne welche die Menschen nicht tüchtige Zuhörer der Euangelischen predigt sein können. Was ziehen sie sich dann / das sie von dieser sache / welche an jr selbst klar ist / so viel wort verlieren / vnd sich auff das Christliche Concordibuch vnnütz machen? Die Antilogiam / von der ewigen versehung vnd wahl Gottes / stellen sie nur zu diesem ende an / das sie die Leute gerne vberre den wolten / als solte die Lehr des Christlichen Concordibuchs in diesem Artickel / mit D. Lutheri Lehr / vnd seinem Buch De seruo arbitrio, streitig sein / da wir vns doch sonsten auff Lutheri Schrifften pflegen zu beruffen. Werffen demnach dem Concorbuch für / das es Lutherum verdamme / der in seinem Buch (Seruum arbitrium genant) diese Proposition füre / das es nicht vnnötig / sondern hoch von nöten vnd nützlich sey einem Christen zu wissen / ob Gottes versehung gewiß oder vngewiß sey / verrucklich oder vnuerenderlich / etc. Nu sind vns / Gott lob / dieselbig wort D. Lutheri nicht vnbekant / wir wissen aber daneben auch wol / wie D. Luther in seiner letzten Außlegung vber das 26. Ca. des ersten Buchs Mosi / solche seine wort erkleret vnd verwaret / da er also schreibet: Nach meinem tode werden viel meine Bücher herfür bringen / vnd die anziehen / vnd werden daraus allerley Irrthumb / vnd jre eygene fantasey beweren vnd bestedtigen wöllen. Nun habe ich aber vnter andern geschrieben / das alles nohtwendig sey / vnd geschehen müsse / ich habe aber zugleich das auch dabey gesetzt / das man den Gott / der sich geoffenbaret hat / ansehen solle / gleich wie wir im 45. Psalm singen / Er heist Jesus Christ / der HErr Zebaoth / vnd ist kein ander Gott / vnd sonst an vielen andern örten mehr / zum offter mal dauon geleret haben / aber sie werden für denen örten allen vbergehen / vnd nur allein die annemen / da von dem verborgen Gott gehandelt wird. Derhalben sollet jr daran geden - Admonnio. pag. 328. Newstedter Buch pag. 330. 331. 332. 333. Bericht auff die Antilogi am / in welcher dz Gegenteil den artickel von der ewigen versehung / anficht. So bekennet auch vnser Gegentheil selbst / das durchs Gesetzes predigt / erkentniß der Suͤnden komme / ohne welche die Menschen nicht tuͤchtige Zuhoͤrer der Euangelischen predigt sein koͤnnen. Was ziehen sie sich dann / das sie von dieser sache / welche an jr selbst klar ist / so viel wort verlieren / vnd sich auff das Christliche Concordibuch vnnuͤtz machen? Die Antilogiam / von der ewigen versehung vnd wahl Gottes / stellen sie nur zu diesem ende an / das sie die Leute gerne vberre den wolten / als solte die Lehr des Christlichen Concordibuchs in diesem Artickel / mit D. Lutheri Lehr / vnd seinem Buch De seruo arbitrio, streitig sein / da wir vns doch sonsten auff Lutheri Schrifften pflegen zu beruffen. Werffen demnach dem Concorbuch fuͤr / das es Lutherum verdamme / der in seinem Buch (Seruum arbitrium genant) diese Proposition fuͤre / das es nicht vnnoͤtig / sondern hoch von noͤten vnd nuͤtzlich sey einem Christen zu wissen / ob Gottes versehung gewiß oder vngewiß sey / verrucklich oder vnuerenderlich / etc. Nu sind vns / Gott lob / dieselbig wort D. Lutheri nicht vnbekant / wir wissen aber daneben auch wol / wie D. Luther in seiner letzten Außlegung vber das 26. Ca. des ersten Buchs Mosi / solche seine wort erkleret vnd verwaret / da er also schreibet: Nach meinem tode werden viel meine Buͤcher herfuͤr bringen / vnd die anziehen / vnd werden daraus allerley Irrthumb / vnd jre eygene fantasey beweren vnd bestedtigen woͤllen. Nun habe ich aber vnter andern geschrieben / das alles nohtwendig sey / vnd geschehen muͤsse / ich habe aber zugleich das auch dabey gesetzt / das man den Gott / der sich geoffenbaret hat / ansehen solle / gleich wie wir im 45. Psalm singen / Er heist Jesus Christ / der HErr Zebaoth / vnd ist kein ander Gott / vnd sonst an vielen andern oͤrten mehr / zum offter mal dauon geleret haben / aber sie werden fuͤr denen oͤrten allen vbergehen / vnd nur allein die annemen / da von dem verborgen Gott gehandelt wird. Derhalben sollet jr daran geden - <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0632"/> <note place="left">Admonnio. pag. 328. Newstedter Buch pag. 330. 331. 332. 333. 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Werffen demnach dem Concorbuch fuͤr / das es Lutherum verdamme / der in seinem Buch (Seruum arbitrium genant) diese Proposition fuͤre / das es nicht vnnoͤtig / sondern hoch von noͤten vnd nuͤtzlich sey einem Christen zu wissen / ob Gottes versehung gewiß oder vngewiß sey / verrucklich oder vnuerenderlich / etc.</p> <p>Nu sind vns / Gott lob / dieselbig wort D. Lutheri nicht vnbekant / wir wissen aber daneben auch wol / wie D. Luther in seiner letzten Außlegung vber das 26. Ca. des ersten Buchs Mosi / solche seine wort erkleret vnd verwaret / da er also schreibet: Nach meinem tode werden viel meine Buͤcher herfuͤr bringen / vnd die anziehen / vnd werden daraus allerley Irrthumb / vnd jre eygene fantasey beweren vnd bestedtigen woͤllen. Nun habe ich aber vnter andern geschrieben / das alles nohtwendig sey / vnd geschehen muͤsse / ich habe aber zugleich das auch dabey gesetzt / das man den Gott / der sich geoffenbaret hat / ansehen solle / gleich wie wir im 45. Psalm singen / Er heist Jesus Christ / der HErr Zebaoth / vnd ist kein ander Gott / vnd sonst an vielen andern oͤrten mehr / zum offter mal dauon geleret haben / aber sie werden fuͤr denen oͤrten allen vbergehen / vnd nur allein die annemen / da von dem verborgen Gott gehandelt wird. Derhalben sollet jr daran geden - </p> </div> </body> </text> </TEI> [0632]
So bekennet auch vnser Gegentheil selbst / das durchs Gesetzes predigt / erkentniß der Suͤnden komme / ohne welche die Menschen nicht tuͤchtige Zuhoͤrer der Euangelischen predigt sein koͤnnen. Was ziehen sie sich dann / das sie von dieser sache / welche an jr selbst klar ist / so viel wort verlieren / vnd sich auff das Christliche Concordibuch vnnuͤtz machen?
Die Antilogiam / von der ewigen versehung vnd wahl Gottes / stellen sie nur zu diesem ende an / das sie die Leute gerne vberre den wolten / als solte die Lehr des Christlichen Concordibuchs in diesem Artickel / mit D. Lutheri Lehr / vnd seinem Buch De seruo arbitrio, streitig sein / da wir vns doch sonsten auff Lutheri Schrifften pflegen zu beruffen. Werffen demnach dem Concorbuch fuͤr / das es Lutherum verdamme / der in seinem Buch (Seruum arbitrium genant) diese Proposition fuͤre / das es nicht vnnoͤtig / sondern hoch von noͤten vnd nuͤtzlich sey einem Christen zu wissen / ob Gottes versehung gewiß oder vngewiß sey / verrucklich oder vnuerenderlich / etc.
Nu sind vns / Gott lob / dieselbig wort D. Lutheri nicht vnbekant / wir wissen aber daneben auch wol / wie D. Luther in seiner letzten Außlegung vber das 26. Ca. des ersten Buchs Mosi / solche seine wort erkleret vnd verwaret / da er also schreibet: Nach meinem tode werden viel meine Buͤcher herfuͤr bringen / vnd die anziehen / vnd werden daraus allerley Irrthumb / vnd jre eygene fantasey beweren vnd bestedtigen woͤllen. Nun habe ich aber vnter andern geschrieben / das alles nohtwendig sey / vnd geschehen muͤsse / ich habe aber zugleich das auch dabey gesetzt / das man den Gott / der sich geoffenbaret hat / ansehen solle / gleich wie wir im 45. Psalm singen / Er heist Jesus Christ / der HErr Zebaoth / vnd ist kein ander Gott / vnd sonst an vielen andern oͤrten mehr / zum offter mal dauon geleret haben / aber sie werden fuͤr denen oͤrten allen vbergehen / vnd nur allein die annemen / da von dem verborgen Gott gehandelt wird. Derhalben sollet jr daran geden -
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