Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.werden / du thust was du wollest / bistu aber vnter denen / die da sollen selig werden / kan dirs auch nicht fehlen / du thust was du wöllest / so mustu dannoch selig werden / etc. Zu solchen sachen gedencken wir mit vnserm Gegentheil im geringsten nicht vrsach zu geben / da soll vns auch Gott für behüten. Wir wissen auch gar wol / das man die lehre von der ewigen wahl Gottes / vmb der Gottlosen lesterung willen nicht heimlich halten solle / vnd dürffte vns vnser Gegenteil dauon nichts predigen / dann solcher obiection auch im Concordibuch pag. 318. bald im anfang gemeltes artickels / ist erwehnet worden. Darneben aber wissen wir auch dises / das man die lere von der ewigen wahl Gottes also füren soll / das sie nicht zur verzweiffelung oder sicherheit vrsach gebe. Vnß ist auch nicht vnbewust / das alle / die da warhafftige busse thun / auserwelet sind / vnd das solche Leute gewißlich schliessen sollen / das sie aus erwelet vnd Kinder Gottes sind / in vnd durch Christum / an den sie gleuben. Dann welchen Gott das ewige leben / durch den glauben an seinen Son / Joh. 3. sehencket / der mus freylich erwehlet vnd Gottes liebes Kind seyn. Wir wissen aber dieses auch darbey / das / wann man von der seligkeit fragen will / solches mit nichten an der frage von der ewigen erwehlung anfahen solle: sondern der ordnung S. Pauli in der Existel an die Römer folgen / der vns erst zu busse oder erkentnüs der Sünden füret / darnach zum glauben an Christum / nachmals zum Creutz vnd leiden / darnach wann wir ein zeitlang in dieser Schul studirt haben / vnd vnter dem Creutz vnd enancherley anfechtung wol ge prüffet vnd mürb gemachet sind / wird sichs selbst finden / wie nutz vnd heilsam das sey / das wir in Christo Jesu zum ewigen leben erwehlet sint / vnd das vns kein Creatur aus seinen henden reissen könne / Rom. 8. Wann mans aber vmbkehret / vnd mit dem Gegentheil offentlich diese lehre füret / das Gott aus freyem vorsatz vnd Wil - werden / du thust was du wollest / bistu aber vnter denen / die da sollen selig werden / kan dirs auch nicht fehlen / du thust was du woͤllest / so mustu dannoch selig werden / etc. Zu solchen sachen gedencken wir mit vnserm Gegentheil im geringsten nicht vrsach zu geben / da soll vns auch Gott fuͤr behuͤten. Wir wissen auch gar wol / das man die lehre von der ewigen wahl Gottes / vmb der Gottlosen lesterung willen nicht heimlich halten solle / vnd duͤrffte vns vnser Gegenteil dauon nichts predigen / dann solcher obiection auch im Concordibuch pag. 318. bald im anfang gemeltes artickels / ist erwehnet worden. Darneben aber wissen wir auch dises / das man die lere von der ewigen wahl Gottes also fuͤren soll / das sie nicht zur verzweiffelung oder sicherheit vrsach gebe. Vnß ist auch nicht vnbewust / das alle / die da warhafftige busse thun / auserwelet sind / vnd das solche Leute gewißlich schliessen sollen / das sie aus erwelet vnd Kinder Gottes sind / in vnd durch Christum / an den sie gleuben. Dann welchen Gott das ewige leben / durch den glauben an seinen Son / Joh. 3. sehencket / der mus freylich erwehlet vnd Gottes liebes Kind seyn. Wir wissen aber dieses auch darbey / das / wann man von der seligkeit fragen will / solches mit nichten an der frage von der ewigen erwehlung anfahen solle: sondern der ordnung S. Pauli in der Existel an die Roͤmer folgen / der vns erst zu busse oder erkentnuͤs der Suͤnden fuͤret / darnach zum glauben an Christum / nachmals zum Creutz vnd leiden / darnach wann wir ein zeitlang in dieser Schul studirt haben / vnd vnter dem Creutz vnd enancherley anfechtung wol ge pruͤffet vnd muͤrb gemachet sind / wird sichs selbst finden / wie nutz vnd heilsam das sey / das wir in Christo Jesu zum ewigen leben erwehlet sint / vnd das vns kein Creatur aus seinen henden reissen koͤnne / Rom. 8. 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Darneben aber wissen wir auch dises / das man die lere von der ewigen wahl Gottes also fuͤren soll / das sie nicht zur verzweiffelung oder sicherheit vrsach gebe.</p> <p>Vnß ist auch nicht vnbewust / das alle / die da warhafftige busse thun / auserwelet sind / vnd das solche Leute gewißlich schliessen sollen / das sie aus erwelet vnd Kinder Gottes sind / in vnd durch Christum / an den sie gleuben. Dann welchen Gott das ewige leben / durch den glauben an seinen Son / Joh. 3. sehencket / der mus freylich erwehlet vnd Gottes liebes Kind seyn. Wir wissen aber dieses auch darbey / das / wann man von der seligkeit fragen will / solches mit nichten an der frage von der ewigen erwehlung anfahen solle: sondern der ordnung S. Pauli in der Existel an die Roͤmer folgen / der vns erst zu busse oder erkentnuͤs der Suͤnden fuͤret / darnach zum glauben an Christum / nachmals zum Creutz vnd leiden / darnach wann wir ein zeitlang in dieser Schul studirt haben / vnd vnter dem Creutz vnd enancherley anfechtung wol ge pruͤffet vnd muͤrb gemachet sind / wird sichs selbst finden / wie nutz vnd heilsam das sey / das wir in Christo Jesu zum ewigen leben erwehlet sint / vnd das vns kein Creatur aus seinen henden reissen koͤnne / Rom. 8.</p> <p>Wann mans aber vmbkehret / vnd mit dem Gegentheil offentlich diese lehre fuͤret / das Gott aus freyem vorsatz vnd Wil - </p> </div> </body> </text> </TEI> [0646]
werden / du thust was du wollest / bistu aber vnter denen / die da sollen selig werden / kan dirs auch nicht fehlen / du thust was du woͤllest / so mustu dannoch selig werden / etc. Zu solchen sachen gedencken wir mit vnserm Gegentheil im geringsten nicht vrsach zu geben / da soll vns auch Gott fuͤr behuͤten.
Wir wissen auch gar wol / das man die lehre von der ewigen wahl Gottes / vmb der Gottlosen lesterung willen nicht heimlich halten solle / vnd duͤrffte vns vnser Gegenteil dauon nichts predigen / dann solcher obiection auch im Concordibuch pag. 318. bald im anfang gemeltes artickels / ist erwehnet worden. Darneben aber wissen wir auch dises / das man die lere von der ewigen wahl Gottes also fuͤren soll / das sie nicht zur verzweiffelung oder sicherheit vrsach gebe.
Vnß ist auch nicht vnbewust / das alle / die da warhafftige busse thun / auserwelet sind / vnd das solche Leute gewißlich schliessen sollen / das sie aus erwelet vnd Kinder Gottes sind / in vnd durch Christum / an den sie gleuben. Dann welchen Gott das ewige leben / durch den glauben an seinen Son / Joh. 3. sehencket / der mus freylich erwehlet vnd Gottes liebes Kind seyn. Wir wissen aber dieses auch darbey / das / wann man von der seligkeit fragen will / solches mit nichten an der frage von der ewigen erwehlung anfahen solle: sondern der ordnung S. Pauli in der Existel an die Roͤmer folgen / der vns erst zu busse oder erkentnuͤs der Suͤnden fuͤret / darnach zum glauben an Christum / nachmals zum Creutz vnd leiden / darnach wann wir ein zeitlang in dieser Schul studirt haben / vnd vnter dem Creutz vnd enancherley anfechtung wol ge pruͤffet vnd muͤrb gemachet sind / wird sichs selbst finden / wie nutz vnd heilsam das sey / das wir in Christo Jesu zum ewigen leben erwehlet sint / vnd das vns kein Creatur aus seinen henden reissen koͤnne / Rom. 8.
Wann mans aber vmbkehret / vnd mit dem Gegentheil offentlich diese lehre fuͤret / das Gott aus freyem vorsatz vnd Wil -
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