4) Wir nehmen nunmehr den allgemeinen Fall einer zweiseitigen
Fläche. Die Fläche soll Randkurven besitzen und
überdiess nicht zerstückende Rückkehrschnitte zulassen, wobei
entweder sein muss oder . Dann wird die
aus Vorder- und Rückseite gebildete Gesammtfläche
nicht zerstückende Rückkehrschnitte zulassen. Denn man kann
erstens die nach Voraussetzung auf der einfachen Flächenseite
möglichen Rückkehrschnitte jetzt doppelt benutzen (sowohl
auf der Vorderseite, als der Rückseite), man kann ferner
noch längs der vorhandenen Randcurven Schnitte
anbringen, ohne dass die Gesammtfläche aufhörte, ein einziges
zusammenhängendes Flächenstück zu bilden. Wir werden
also in den Sätzen des vorigen Paragraphen
setzen und haben:
Zwei Flächen der betrachteten Art lassen sich, wenn überhaupt,
nur auf eine endliche Anzahl von Weisen auf einander
abbilden. Die Abbildbarkeit hängt von Gleichungen
zwischen den reellen Constanten der Flächen ab.
5) Wir haben endlich den allgemeinen Fall der Doppelfläche
mit Randcurven und P auf der doppelt gedachten
Fläche neben den Randcurven möglichen Rückkehrschnitten.
Indem wir die drei unter 2) und 3) betrachteten Möglichkeiten
(, oder 1, und , ) bei Seite
lassen, erhalten wir denselben Satz, wie unter 4), nur dass
überall statt die Summe zu schreiben
ist, wo P nach Belieben eine gerade oder ungerade Zahl sein
kann. Insbesondere beträgt die Zahl der reellen Constanten
einer Doppelfläche, die bei beliebiger conformer Abbildung ungeändert
bleiben, . --
Unter die hiermit gewonnenen Resultate subsumiren
sich die allgemeinen Theoreme und Entwickelungen, welche
Herr Schottky in seiner wiederholt citirten Abhandlung
gegeben hat, als specielle Fälle.
§. 24. Schlussbemerkung.
Die Entwickelungen des nunmehr zu Ende geführten
letzten Abschnitt's dieser Schrift sollten, wie wiederholt gesagt,
den Andeutungen entsprechen, mit denen Riemann
seine Dissertation abschloss. Allerdings haben wir uns auf
4) Wir nehmen nunmehr den allgemeinen Fall einer zweiseitigen
Fläche. Die Fläche soll Randkurven besitzen und
überdiess nicht zerstückende Rückkehrschnitte zulassen, wobei
entweder sein muss oder . Dann wird die
aus Vorder- und Rückseite gebildete Gesammtfläche
nicht zerstückende Rückkehrschnitte zulassen. Denn man kann
erstens die nach Voraussetzung auf der einfachen Flächenseite
möglichen Rückkehrschnitte jetzt doppelt benutzen (sowohl
auf der Vorderseite, als der Rückseite), man kann ferner
noch längs der vorhandenen Randcurven Schnitte
anbringen, ohne dass die Gesammtfläche aufhörte, ein einziges
zusammenhängendes Flächenstück zu bilden. Wir werden
also in den Sätzen des vorigen Paragraphen
setzen und haben:
Zwei Flächen der betrachteten Art lassen sich, wenn überhaupt,
nur auf eine endliche Anzahl von Weisen auf einander
abbilden. Die Abbildbarkeit hängt von Gleichungen
zwischen den reellen Constanten der Flächen ab.
5) Wir haben endlich den allgemeinen Fall der Doppelfläche
mit Randcurven und P auf der doppelt gedachten
Fläche neben den Randcurven möglichen Rückkehrschnitten.
Indem wir die drei unter 2) und 3) betrachteten Möglichkeiten
(, oder 1, und , ) bei Seite
lassen, erhalten wir denselben Satz, wie unter 4), nur dass
überall statt die Summe zu schreiben
ist, wo P nach Belieben eine gerade oder ungerade Zahl sein
kann. Insbesondere beträgt die Zahl der reellen Constanten
einer Doppelfläche, die bei beliebiger conformer Abbildung ungeändert
bleiben, . —
Unter die hiermit gewonnenen Resultate subsumiren
sich die allgemeinen Theoreme und Entwickelungen, welche
Herr Schottky in seiner wiederholt citirten Abhandlung
gegeben hat, als specielle Fälle.
§. 24. Schlussbemerkung.
Die Entwickelungen des nunmehr zu Ende geführten
letzten Abschnitt's dieser Schrift sollten, wie wiederholt gesagt,
den Andeutungen entsprechen, mit denen Riemann
seine Dissertation abschloss. Allerdings haben wir uns auf
<TEI><text><body><divn="1"><div><pbfacs="#f0089"n="81"/><p>4) <hirendition="#i">Wir nehmen nunmehr den allgemeinen Fall einer zweiseitigen
Fläche.</hi> Die Fläche soll <formulanotation="TeX">\pi</formula> Randkurven besitzen und
überdiess <formulanotation="TeX">p'</formula> nicht zerstückende Rückkehrschnitte zulassen, wobei
entweder <formulanotation="TeX">p' > 0</formula> sein muss oder <formulanotation="TeX">\pi > 2</formula>. Dann wird die
aus Vorder- und Rückseite gebildete Gesammtfläche <formulanotation="TeX">2p' + \pi - 1</formula>
nicht zerstückende Rückkehrschnitte zulassen. Denn man kann
erstens die <formulanotation="TeX">p'</formula> nach Voraussetzung auf der einfachen Flächenseite
möglichen Rückkehrschnitte jetzt doppelt benutzen (sowohl
auf der Vorderseite, als der Rückseite), man kann ferner
noch längs <formulanotation="TeX">(\pi - 1)</formula> der vorhandenen Randcurven Schnitte
anbringen, ohne dass die Gesammtfläche aufhörte, ein einziges
zusammenhängendes Flächenstück zu bilden. Wir werden
also in den Sätzen des vorigen Paragraphen <formulanotation="TeX">p = 2p' + \pi - 1</formula>
setzen und haben:</p><p><hirendition="#i">Zwei Flächen der betrachteten Art lassen sich, wenn überhaupt,
nur auf eine endliche Anzahl von Weisen auf einander
abbilden. Die Abbildbarkeit hängt von <formulanotation="TeX">6p' + 3\pi - 6</formula> Gleichungen
zwischen den reellen Constanten der Flächen ab.</hi></p><p>5) <hirendition="#i">Wir haben endlich den allgemeinen Fall der Doppelfläche</hi> mit <formulanotation="TeX">\pi</formula> Randcurven und <hirendition="#i">P</hi> auf der doppelt gedachten
Fläche neben den Randcurven möglichen Rückkehrschnitten.
Indem wir die drei unter 2) und 3) betrachteten Möglichkeiten
(<formulanotation="TeX">P = 0</formula>, <formulanotation="TeX">\pi = 0</formula> oder <hirendition="#i">1</hi>, und <formulanotation="TeX">P = 1</formula>, <formulanotation="TeX">\pi = 0</formula>) bei Seite
lassen, erhalten wir denselben Satz, wie unter 4), nur dass
überall statt <formulanotation="TeX">2p' + \pi - 1</formula> die Summe <formulanotation="TeX">P + \pi</formula> zu schreiben
ist, wo <hirendition="#i">P</hi> nach Belieben eine gerade oder ungerade Zahl sein
kann. <hirendition="#i">Insbesondere beträgt die Zahl der reellen Constanten
einer Doppelfläche, die bei beliebiger conformer Abbildung ungeändert
bleiben, <formulanotation="TeX">3P + 3\pi - 3</formula>.</hi>—</p><p>Unter die hiermit gewonnenen Resultate subsumiren
sich die allgemeinen Theoreme und Entwickelungen, welche
Herr <hirendition="#g">Schottky</hi> in seiner wiederholt citirten Abhandlung
gegeben hat, als specielle Fälle.</p></div><div><head>§. 24. Schlussbemerkung.</head><lb/><p>Die Entwickelungen des nunmehr zu Ende geführten
letzten Abschnitt's dieser Schrift sollten, wie wiederholt gesagt,
den Andeutungen entsprechen, mit denen Riemann
seine Dissertation abschloss. Allerdings haben wir uns auf
</p></div></div></body></text></TEI>
[81/0089]
4) Wir nehmen nunmehr den allgemeinen Fall einer zweiseitigen Fläche. Die Fläche soll [FORMEL] Randkurven besitzen und überdiess [FORMEL] nicht zerstückende Rückkehrschnitte zulassen, wobei entweder [FORMEL] sein muss oder [FORMEL]. Dann wird die aus Vorder- und Rückseite gebildete Gesammtfläche [FORMEL] nicht zerstückende Rückkehrschnitte zulassen. Denn man kann erstens die [FORMEL] nach Voraussetzung auf der einfachen Flächenseite möglichen Rückkehrschnitte jetzt doppelt benutzen (sowohl auf der Vorderseite, als der Rückseite), man kann ferner noch längs [FORMEL] der vorhandenen Randcurven Schnitte anbringen, ohne dass die Gesammtfläche aufhörte, ein einziges zusammenhängendes Flächenstück zu bilden. Wir werden also in den Sätzen des vorigen Paragraphen [FORMEL] setzen und haben:
Zwei Flächen der betrachteten Art lassen sich, wenn überhaupt, nur auf eine endliche Anzahl von Weisen auf einander abbilden. Die Abbildbarkeit hängt von [FORMEL] Gleichungen zwischen den reellen Constanten der Flächen ab.
5) Wir haben endlich den allgemeinen Fall der Doppelfläche mit [FORMEL] Randcurven und P auf der doppelt gedachten Fläche neben den Randcurven möglichen Rückkehrschnitten. Indem wir die drei unter 2) und 3) betrachteten Möglichkeiten ([FORMEL], [FORMEL] oder 1, und [FORMEL], [FORMEL]) bei Seite lassen, erhalten wir denselben Satz, wie unter 4), nur dass überall statt [FORMEL] die Summe [FORMEL] zu schreiben ist, wo P nach Belieben eine gerade oder ungerade Zahl sein kann. Insbesondere beträgt die Zahl der reellen Constanten einer Doppelfläche, die bei beliebiger conformer Abbildung ungeändert bleiben, [FORMEL]. —
Unter die hiermit gewonnenen Resultate subsumiren sich die allgemeinen Theoreme und Entwickelungen, welche Herr Schottky in seiner wiederholt citirten Abhandlung gegeben hat, als specielle Fälle.
§. 24. Schlussbemerkung.
Die Entwickelungen des nunmehr zu Ende geführten letzten Abschnitt's dieser Schrift sollten, wie wiederholt gesagt, den Andeutungen entsprechen, mit denen Riemann seine Dissertation abschloss. Allerdings haben wir uns auf
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Klein, Felix: Über Riemann's Theorie der Algebraischen Functionen und ihrer Integrale. Leipzig, 1882, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klein_riemann_1882/89>, abgerufen am 28.02.2025.
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