Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807. Amphitryon. Ich euch den Umstand? -- Erster Feldherr. Und mit trifft'gen Gründen. Eh wird in dieser Sache nichts geschehn. Jupiter. Recht hast du, Photidas; und diese Gleichheit, Die zwischen uns sich angeordnet findet, Entschuldigt dich, wenn mir dein Urtheil wankt. Ich zürne nicht, wenn zwischen mir und ihm Hier die Vergleichung an sich stellen soll. Nichts von des Schwerdts feigherziger Entschei- dung. Ganz Theben denk' ich selber zu berufen, Und in des Volks gedrängtester Versammlung, Aus wessen Blut ich stamme, darzuthun. Er selber dort soll meines Hauses Adel, Und daß ich Herr in Theben, anerkennen. Vor mir in Staub, das Antlitz soll er senken. Mein soll er Thebens reiche Felder alle, Mein alle Heerden, die die Triften decken, Amphitryon. Ich euch den Umſtand? — Erſter Feldherr. Und mit trifft’gen Gruͤnden. Eh wird in dieſer Sache nichts geſchehn. Jupiter. Recht haſt du, Photidas; und dieſe Gleichheit, Die zwiſchen uns ſich angeordnet findet, Entſchuldigt dich, wenn mir dein Urtheil wankt. Ich zuͤrne nicht, wenn zwiſchen mir und ihm Hier die Vergleichung an ſich ſtellen ſoll. Nichts von des Schwerdts feigherziger Entſchei- dung. Ganz Theben denk’ ich ſelber zu berufen, Und in des Volks gedraͤngteſter Verſammlung, Aus weſſen Blut ich ſtamme, darzuthun. Er ſelber dort ſoll meines Hauſes Adel, Und daß ich Herr in Theben, anerkennen. Vor mir in Staub, das Antlitz ſoll er ſenken. Mein ſoll er Thebens reiche Felder alle, Mein alle Heerden, die die Triften decken, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0164" n="148"/> <sp who="#AMP"> <speaker><hi rendition="#g">Amphitryon</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich euch den Umſtand? —</p> </sp><lb/> <sp who="#ERSF"> <speaker><hi rendition="#g">Erſter Feldherr</hi>.</speaker><lb/> <p>Und mit trifft’gen Gruͤnden.<lb/> Eh wird in dieſer Sache nichts geſchehn.</p> </sp><lb/> <sp who="#JUP"> <speaker><hi rendition="#g">Jupiter</hi>.</speaker><lb/> <p>Recht haſt du, Photidas; und dieſe Gleichheit,<lb/> Die zwiſchen uns ſich angeordnet findet,<lb/> Entſchuldigt dich, wenn mir dein Urtheil wankt.<lb/> Ich zuͤrne nicht, wenn zwiſchen mir und ihm<lb/> Hier die Vergleichung an ſich ſtellen ſoll.<lb/> Nichts von des Schwerdts feigherziger Entſchei-<lb/> dung.<lb/> Ganz Theben denk’ ich ſelber zu berufen,<lb/> Und in des Volks gedraͤngteſter Verſammlung,<lb/> Aus weſſen Blut ich ſtamme, darzuthun.<lb/> Er ſelber dort ſoll meines Hauſes Adel,<lb/> Und daß ich Herr in Theben, anerkennen.<lb/> Vor mir in Staub, das Antlitz ſoll er ſenken.<lb/> Mein ſoll er Thebens reiche Felder alle,<lb/> Mein alle Heerden, die die Triften decken,<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [148/0164]
Amphitryon.
Ich euch den Umſtand? —
Erſter Feldherr.
Und mit trifft’gen Gruͤnden.
Eh wird in dieſer Sache nichts geſchehn.
Jupiter.
Recht haſt du, Photidas; und dieſe Gleichheit,
Die zwiſchen uns ſich angeordnet findet,
Entſchuldigt dich, wenn mir dein Urtheil wankt.
Ich zuͤrne nicht, wenn zwiſchen mir und ihm
Hier die Vergleichung an ſich ſtellen ſoll.
Nichts von des Schwerdts feigherziger Entſchei-
dung.
Ganz Theben denk’ ich ſelber zu berufen,
Und in des Volks gedraͤngteſter Verſammlung,
Aus weſſen Blut ich ſtamme, darzuthun.
Er ſelber dort ſoll meines Hauſes Adel,
Und daß ich Herr in Theben, anerkennen.
Vor mir in Staub, das Antlitz ſoll er ſenken.
Mein ſoll er Thebens reiche Felder alle,
Mein alle Heerden, die die Triften decken,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |