Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811.
So oft sie Truppen noch nach Asien schickte, Hat sie's den Truppen noch gewagt zu sagen. Er geht -- Eve. Du gehst. Komm. Walter. Wo er hinbeordert; In Utrecht wird er merken, daß er bleibt. Eve. Du gehst nach Utrecht. Komm. Da wirst du's merken. Komm, folg'. Es sind die letzten Abschiedsstunden, Die die Regierung uns zum Weinen läßt; Die wird der Herr uns nicht verbittern wollen. Walter. Sieh da! So arm dein Busen an Vertrauen? Eve. O Gott! Gott! Daß ich jetzt nicht schwieg. Walter. Dir glaubt' ich Wort vor Wort, was du mir sagtest; Ich fürchte fast, daß ich mich übereilt. Eve. Ich glaub' euch ja, ihr hört's, so wie ihr's meint. Komm fort. Walter. Bleib. Mein Versprechen will ich lösen.
So oft ſie Truppen noch nach Aſien ſchickte, Hat ſie’s den Truppen noch gewagt zu ſagen. Er geht — Eve. Du gehſt. Komm. Walter. Wo er hinbeordert; In Utrecht wird er merken, daß er bleibt. Eve. Du gehſt nach Utrecht. Komm. Da wirſt du’s merken. Komm, folg’. Es ſind die letzten Abſchiedsſtunden, Die die Regierung uns zum Weinen laͤßt; Die wird der Herr uns nicht verbittern wollen. Walter. Sieh da! So arm dein Buſen an Vertrauen? Eve. O Gott! Gott! Daß ich jetzt nicht ſchwieg. Walter. Dir glaubt’ ich Wort vor Wort, was du mir ſagteſt; Ich fuͤrchte faſt, daß ich mich uͤbereilt. Eve. Ich glaub’ euch ja, ihr hoͤrt’s, ſo wie ihr’s meint. Komm fort. Walter. Bleib. Mein Verſprechen will ich loͤſen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#WAL"> <p><pb facs="#f0177" n="171"/> So oft ſie Truppen noch nach Aſien ſchickte,<lb/> Hat ſie’s den Truppen noch gewagt zu ſagen.<lb/> Er geht —</p> </sp><lb/> <sp who="#EVE"> <speaker><hi rendition="#g">Eve</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#c">Du gehſt. Komm.</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#WAL"> <speaker><hi rendition="#g">Walter</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Wo er hinbeordert;</hi><lb/> In Utrecht wird er merken, daß er bleibt.</p> </sp><lb/> <sp who="#EVE"> <speaker><hi rendition="#g">Eve</hi>.</speaker><lb/> <p>Du gehſt nach Utrecht. Komm. Da wirſt du’s<lb/> merken.<lb/> Komm, folg’. Es ſind die letzten Abſchiedsſtunden,<lb/> Die die Regierung uns zum Weinen laͤßt;<lb/> Die wird der Herr uns nicht verbittern wollen.</p> </sp><lb/> <sp who="#WAL"> <speaker><hi rendition="#g">Walter</hi>.</speaker><lb/> <p>Sieh da! So arm dein Buſen an Vertrauen?</p> </sp><lb/> <sp who="#EVE"> <speaker><hi rendition="#g">Eve</hi>.</speaker><lb/> <p>O Gott! Gott! Daß ich jetzt nicht ſchwieg.</p> </sp><lb/> <sp who="#WAL"> <speaker><hi rendition="#g">Walter</hi>.</speaker><lb/> <p>Dir glaubt’ ich Wort vor Wort, was du mir ſagteſt;<lb/> Ich fuͤrchte faſt, daß ich mich uͤbereilt.</p> </sp><lb/> <sp who="#EVE"> <speaker><hi rendition="#g">Eve</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich glaub’ euch ja, ihr hoͤrt’s, ſo wie ihr’s meint.<lb/> Komm fort.</p> </sp><lb/> <sp who="#WAL"> <speaker><hi rendition="#g">Walter</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Bleib. Mein Verſprechen will ich loͤſen.</hi><lb/> </p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [171/0177]
So oft ſie Truppen noch nach Aſien ſchickte,
Hat ſie’s den Truppen noch gewagt zu ſagen.
Er geht —
Eve.
Du gehſt. Komm.
Walter.
Wo er hinbeordert;
In Utrecht wird er merken, daß er bleibt.
Eve.
Du gehſt nach Utrecht. Komm. Da wirſt du’s
merken.
Komm, folg’. Es ſind die letzten Abſchiedsſtunden,
Die die Regierung uns zum Weinen laͤßt;
Die wird der Herr uns nicht verbittern wollen.
Walter.
Sieh da! So arm dein Buſen an Vertrauen?
Eve.
O Gott! Gott! Daß ich jetzt nicht ſchwieg.
Walter.
Dir glaubt’ ich Wort vor Wort, was du mir ſagteſt;
Ich fuͤrchte faſt, daß ich mich uͤbereilt.
Eve.
Ich glaub’ euch ja, ihr hoͤrt’s, ſo wie ihr’s meint.
Komm fort.
Walter.
Bleib. Mein Verſprechen will ich loͤſen.
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