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Klingemann, Ernst August Friedrich: Nachtwachen. Penig, 1805.

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mit er das Gewebe der Welt webte, sind alle
zerrissen, und die Welt mit ihnen. -- --
Auch der Alte hier in seiner Kammer wird
schon seine Theaterkleider abgeworfen haben,
und dieser boshafte Bube, in meiner Hand,
kommt vielleicht eben von dem Kehraus, dem
er hier in der väterlichen Behausung beige-
wohnt hat; -- doch mag's sein -- ich will er-
grimmt in das Nichts schauen, und Brüder-
schaft mit ihm machen, damit ich keine mensch-
lichen Reste mehr verspüre, wenn es auch mich
zulezt ergreift!" --

Ich war jezt stark und wild genug den Dek-
kel zu heben, ob ich gleich fühlte, daß dieser
Grimm und Zorn, wie Alles übrige, auch
mit zum Nichts gehöre. --

Wie seltsam -- als das stille Schlafkäm-
merchen sich aufthat, in dem ich keinen Schlä-
fer mehr erwartete, lag er noch unversehrt auf
dem Kissen, mit blassem ernsten Gesichte und

mit er das Gewebe der Welt webte, ſind alle
zerriſſen, und die Welt mit ihnen. — —
Auch der Alte hier in ſeiner Kammer wird
ſchon ſeine Theaterkleider abgeworfen haben,
und dieſer boshafte Bube, in meiner Hand,
kommt vielleicht eben von dem Kehraus, dem
er hier in der vaͤterlichen Behauſung beige-
wohnt hat; — doch mag’s ſein — ich will er-
grimmt in das Nichts ſchauen, und Bruͤder-
ſchaft mit ihm machen, damit ich keine menſch-
lichen Reſte mehr verſpuͤre, wenn es auch mich
zulezt ergreift!“ —

Ich war jezt ſtark und wild genug den Dek-
kel zu heben, ob ich gleich fuͤhlte, daß dieſer
Grimm und Zorn, wie Alles uͤbrige, auch
mit zum Nichts gehoͤre. —

Wie ſeltſam — als das ſtille Schlafkaͤm-
merchen ſich aufthat, in dem ich keinen Schlaͤ-
fer mehr erwartete, lag er noch unverſehrt auf
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[291/0293] mit er das Gewebe der Welt webte, ſind alle zerriſſen, und die Welt mit ihnen. — — Auch der Alte hier in ſeiner Kammer wird ſchon ſeine Theaterkleider abgeworfen haben, und dieſer boshafte Bube, in meiner Hand, kommt vielleicht eben von dem Kehraus, dem er hier in der vaͤterlichen Behauſung beige- wohnt hat; — doch mag’s ſein — ich will er- grimmt in das Nichts ſchauen, und Bruͤder- ſchaft mit ihm machen, damit ich keine menſch- lichen Reſte mehr verſpuͤre, wenn es auch mich zulezt ergreift!“ — Ich war jezt ſtark und wild genug den Dek- kel zu heben, ob ich gleich fuͤhlte, daß dieſer Grimm und Zorn, wie Alles uͤbrige, auch mit zum Nichts gehoͤre. — Wie ſeltſam — als das ſtille Schlafkaͤm- merchen ſich aufthat, in dem ich keinen Schlaͤ- fer mehr erwartete, lag er noch unverſehrt auf dem Kiſſen, mit blaſſem ernſten Geſichte und

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Zitationshilfe: Klingemann, Ernst August Friedrich: Nachtwachen. Penig, 1805, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klingemann_nachtwachen_1805/293>, abgerufen am 24.11.2024.