tel und Ende sind, hast mit verwegner Hand die Kette des Geschicks gefaßt, und an den Gliedern derselben genagt, ob sie gleich die Ewigkeit geschmiedet hat! Nun ziehe ich den Vorhang hinweg, und schleudre das Gespenst Verzweiflung in dein Gehirn.
Faust drückte seine Hände vor seine Au- gen, der Wurm der Quaal sog an seinem Herzen.
Teufel. Vernimm nun deines Lebens Ge- winn, und erndte ein, was du gesäet hast, erinnre dich dabey, daß ich keinen deiner Frevel ausführte, ohne dich vor den Folgen zu warnen. Gezwungen von dir, unter- brach ich den Lauf der Dinge, und ich der Teufel stehe schuldlos vor dir, denn alles sind Thaten deines eignen Herzens.
Denkst du noch der Nonne Klara, der wollüstigen Nacht, die du mit ihr zuge- bracht? Wie solltest du nicht, da sie dich so sehr ergözte? Höre die Folgen derselben! Kurz nach unsrer Entfernung starb der Erz-
bischof
tel und Ende ſind, haſt mit verwegner Hand die Kette des Geſchicks gefaßt, und an den Gliedern derſelben genagt, ob ſie gleich die Ewigkeit geſchmiedet hat! Nun ziehe ich den Vorhang hinweg, und ſchleudre das Geſpenſt Verzweiflung in dein Gehirn.
Fauſt druͤckte ſeine Haͤnde vor ſeine Au- gen, der Wurm der Quaal ſog an ſeinem Herzen.
Teufel. Vernimm nun deines Lebens Ge- winn, und erndte ein, was du geſaͤet haſt, erinnre dich dabey, daß ich keinen deiner Frevel ausfuͤhrte, ohne dich vor den Folgen zu warnen. Gezwungen von dir, unter- brach ich den Lauf der Dinge, und ich der Teufel ſtehe ſchuldlos vor dir, denn alles ſind Thaten deines eignen Herzens.
Denkſt du noch der Nonne Klara, der wolluͤſtigen Nacht, die du mit ihr zuge- bracht? Wie ſollteſt du nicht, da ſie dich ſo ſehr ergoͤzte? Hoͤre die Folgen derſelben! Kurz nach unſrer Entfernung ſtarb der Erz-
biſchof
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tel und Ende ſind, haſt mit verwegner
Hand die Kette des Geſchicks gefaßt, und
an den Gliedern derſelben genagt, ob
ſie gleich die Ewigkeit geſchmiedet hat!
Nun ziehe ich den Vorhang hinweg, und
ſchleudre das Geſpenſt Verzweiflung in dein
Gehirn.
Fauſt druͤckte ſeine Haͤnde vor ſeine Au-
gen, der Wurm der Quaal ſog an ſeinem
Herzen.
Teufel. Vernimm nun deines Lebens Ge-
winn, und erndte ein, was du geſaͤet haſt,
erinnre dich dabey, daß ich keinen deiner
Frevel ausfuͤhrte, ohne dich vor den Folgen
zu warnen. Gezwungen von dir, unter-
brach ich den Lauf der Dinge, und ich der
Teufel ſtehe ſchuldlos vor dir, denn alles
ſind Thaten deines eignen Herzens.
Denkſt du noch der Nonne Klara, der
wolluͤſtigen Nacht, die du mit ihr zuge-
bracht? Wie ſollteſt du nicht, da ſie dich
ſo ſehr ergoͤzte? Hoͤre die Folgen derſelben!
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Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791/392>, abgerufen am 22.11.2024.
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