Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Erstes Buch. Chaumigrem fuhr fort: Das wollen die Götter Higvanama erwiederte: weil keine Vergnügung Chaumigrem gab zurücke: Solches wird mich Hier hätte sich mein Printz fast durch Lachen ver- die-
Erſtes Buch. Chaumigrem fuhr fort: Das wollen die Goͤtter Higvanama erwiederte: weil keine Vergnuͤgung Chaumigrem gab zuruͤcke: Solches wird mich Hier haͤtte ſich mein Printz faſt durch Lachen ver- die-
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Erſtes Buch.
Chaumigrem fuhr fort: Das wollen die Goͤtter
nicht/ daß ich ein Zerſtoͤrer der Anmuth ſeyn
ſolte; vielmehr wolte ich wuͤndſchen/ daß ich
ſothane vergnuͤgte Gedancken verurſachen/
und mich in deꝛo veꝛliebtes Andencken einſchlieſ-
ſen koͤnte.
Higvanama erwiederte: weil keine Vergnuͤgung
ſo vollkom̃en iſt/ welche nicht von einiger Unluſt
begleitet werde/ ſo kan er leicht auch in meine
Gedancken kommen.
Chaumigrem gab zuruͤcke: Solches wird mich
mehr vergnuͤgen/ als ein Paradieß/ und ſol-
ches Andencken uͤbertrifft die Hoheit des Him-
mels.
Hier haͤtte ſich mein Printz faſt durch Lachen ver-
rathen/ indem die verliebte Einfalt nicht verſtund/
wohin die Unluſt zielte. Jmmittelſt fuhr Chaumi-
grem fort: Es wird aber/ Schoͤnſte Princeßin/
meine unterthaͤnigſte Auffwartung nicht uͤbel ge-
deutet werden/ wenn ich vor allen andern/ als
ein genau verbundner Freund und Diener dieſes
Hofs/ zu allererſt mein ſonderbahres Beyleid/
wegen des Unfalls/ welcher dero hohe Perſon am
meiſten betrifft/ ſchuldigſt zu bezeugen/ bemuͤhet
lebe. Was vor einen Unfall? fragete die Prin-
ceßin gantz begierig: Jch will nicht hoffen/ daß
der Herr Graff noch darzu ein Ungluͤcks-Bote
ſeyn wird. Ehe ich der erſte Anbringer/ erwiederte
Chaumigrem/ eines noch unbewuſten Trauer-
Falls ſeyn wolte/ ſo will ich lieber ſchweigen/ und
die-
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