Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Der Asiatischen Banise. inzwischen wie ein Eber/ und weil es sich in etwasverzog/ hieb er vor Ungedult und Zorn in den Holtz- Stoß. Abaxar aber verließ sich auff die Hülffe der Götter/ und auff seine ungemeine Stärcke/ welche die Grösse des Leibes weit übertraff. Alle Anwesende schickten in geheim ihre Seufftzer vor den Abaxar Himmel-an: und niemand ausser der lasterhafften Königin wolte auch nur mit einem ersprießlichen Wunsche den Sabartibam beyste- hen. Hierauff nun stellete sich Abaxar in ein be- qvemes Lager gegen seinen Feind/ welcher ihn al- sobald im ersten Streich von einander zu spalten vermeinte/ und mit solcher Ungestüm auff ihn ein- stürmte/ daß man auch die Boßheit der Königin/ an des Abaxars Schilde erkennen konte: indem sie in geheim einen solchen losen Schild reichen las- sen/ welcher auff den andern Streich den Sebel weichen und zerspringen muste: dannenhero A- baxar nicht rathsam erachtete/ viel Feder-lesens zu machen: sondern einen Streich auff den Rücken/ welcher doch flächlings gerieth/ auszuhalten/ dahe- ro er mit gebücktem Leibe/ den vor Zorn rasenden Sabartibam/ dermassen unterlieff/ daß er mit ihm übern Hauffen fiel. Hier hatte Abaxar den Sieg bereit in Händen/ indem er mit der lincken Hand des Sabartibams Faust/ worinnen er den Sebel hielt/ begriff/ mit der Rechten ihm aber dermassen die Gurgel beklemmte/ daß ihm der A- them und alle Krafft entgieng/ und er also auch leicht den Sebel ihm auswinden konte/ womit er ihm
Der Aſiatiſchen Baniſe. inzwiſchen wie ein Eber/ und weil es ſich in etwasverzog/ hieb er vor Ungedult und Zorn in den Holtz- Stoß. Abaxar aber verließ ſich auff die Huͤlffe der Goͤtter/ und auff ſeine ungemeine Staͤrcke/ welche die Groͤſſe des Leibes weit uͤbertraff. Alle Anweſende ſchickten in geheim ihre Seufftzer vor den Abaxar Himmel-an: und niemand auſſer der laſterhafften Koͤnigin wolte auch nur mit einem erſprießlichen Wunſche den Sabartibam beyſte- hen. Hierauff nun ſtellete ſich Abaxar in ein be- qvemes Lager gegen ſeinen Feind/ welcher ihn al- ſobald im erſten Streich von einander zu ſpalten vermeinte/ und mit ſolcher Ungeſtuͤm auff ihn ein- ſtuͤrmte/ daß man auch die Boßheit der Koͤnigin/ an des Abaxars Schilde erkennen konte: indem ſie in geheim einen ſolchen loſen Schild reichen laſ- ſen/ welcher auff den andern Streich den Sebel weichen und zerſpringen muſte: dannenhero A- baxar nicht rathſam erachtete/ viel Feder-leſens zu machen: ſondern einen Streich auff den Ruͤcken/ welcher doch flaͤchlings gerieth/ auszuhalten/ dahe- ro er mit gebuͤcktem Leibe/ den vor Zorn raſenden Sabartibam/ dermaſſen unterlieff/ daß er mit ihm uͤbern Hauffen fiel. Hier hatte Abaxar den Sieg bereit in Haͤnden/ indem er mit der lincken Hand des Sabartibams Fauſt/ worinnen er den Sebel hielt/ begriff/ mit der Rechten ihm aber dermaſſen die Gurgel beklemmte/ daß ihm der A- them und alle Krafft entgieng/ und er alſo auch leicht den Sebel ihm auswinden konte/ womit er ihm
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Der Aſiatiſchen Baniſe.
inzwiſchen wie ein Eber/ und weil es ſich in etwas
verzog/ hieb er vor Ungedult und Zorn in den Holtz-
Stoß. Abaxar aber verließ ſich auff die Huͤlffe
der Goͤtter/ und auff ſeine ungemeine Staͤrcke/
welche die Groͤſſe des Leibes weit uͤbertraff. Alle
Anweſende ſchickten in geheim ihre Seufftzer vor
den Abaxar Himmel-an: und niemand auſſer der
laſterhafften Koͤnigin wolte auch nur mit einem
erſprießlichen Wunſche den Sabartibam beyſte-
hen. Hierauff nun ſtellete ſich Abaxar in ein be-
qvemes Lager gegen ſeinen Feind/ welcher ihn al-
ſobald im erſten Streich von einander zu ſpalten
vermeinte/ und mit ſolcher Ungeſtuͤm auff ihn ein-
ſtuͤrmte/ daß man auch die Boßheit der Koͤnigin/
an des Abaxars Schilde erkennen konte: indem
ſie in geheim einen ſolchen loſen Schild reichen laſ-
ſen/ welcher auff den andern Streich den Sebel
weichen und zerſpringen muſte: dannenhero A-
baxar nicht rathſam erachtete/ viel Feder-leſens zu
machen: ſondern einen Streich auff den Ruͤcken/
welcher doch flaͤchlings gerieth/ auszuhalten/ dahe-
ro er mit gebuͤcktem Leibe/ den vor Zorn raſenden
Sabartibam/ dermaſſen unterlieff/ daß er mit
ihm uͤbern Hauffen fiel. Hier hatte Abaxar den
Sieg bereit in Haͤnden/ indem er mit der lincken
Hand des Sabartibams Fauſt/ worinnen er den
Sebel hielt/ begriff/ mit der Rechten ihm aber
dermaſſen die Gurgel beklemmte/ daß ihm der A-
them und alle Krafft entgieng/ und er alſo auch
leicht den Sebel ihm auswinden konte/ womit er
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