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Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.

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Drittes Buch.
Schickung mit ewigen Danck-Opffern verehren
werde.

Balacin/ Higvanama und Nherandi nebst
allen Grossen erstarreten gleichsam über diesem
Vorbringen/ und weil eine stete Muthmassung
die Gemüther bißhero gefesselt hatte/ daß Abaxar
von höherer Art entsprossen seyn müste/ auch das
bewuste Schwerdt-Mahl dieses bekräfftigte: so
wurde solches von allen vor beglaubt und warhaf-
tig angenommen/ und der nunmehrige Palekin/
als ein Königlicher Printz beehret und empfan-
gen. Nherandi aber holte seine Schwester/ die
Princeßin Fylane/ unvermerckt herbey/ führete
sie bey der Hand ins Zimmer/ und dem Printzen
von Prom mit diesen Worten zu: Weil es dem-
nach billich ist/ tapfferer Printz/ daß man die
Tapfferkeit nach Verdienst belohne/ so will ich
nicht erst bemühet seyn/ das jenige/ was diesen Eh-
ren-Nahmen verdienet/ von euch anzuführen: in-
dem es auch bereits die lallenden Kinder in Pegu
zu rühmen wissen: sondern euch hiermit den ver-
langten Danck-Preiß/ welchen ihr bereit in Si-
am mit Darsetzung eures Lebens euch zugeeignet
habt/ von treuer Hand überreichet und geschencket
haben. Der Himmel befestige dieses Band/ und
lasse die Rosen eurer tugendhafften Liebe blühen/
biß sie ein später Reiff des Todes zum Welcken
zwinget. Balacin legte diese Worte bey: Und
weil mir/ Werthester Printz! durch euren ge-
treuen Beystand ein Käyserthum/ ja was noch

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Drittes Buch.
Schickung mit ewigen Danck-Opffern verehren
werde.

Balacin/ Higvanama und Nherandi nebſt
allen Groſſen erſtarreten gleichſam uͤber dieſem
Vorbringen/ und weil eine ſtete Muthmaſſung
die Gemuͤther bißhero gefeſſelt hatte/ daß Abaxar
von hoͤherer Art entſproſſen ſeyn muͤſte/ auch das
bewuſte Schwerdt-Mahl dieſes bekraͤfftigte: ſo
wurde ſolches von allen vor beglaubt und warhaf-
tig angenommen/ und der nunmehrige Palekin/
als ein Koͤniglicher Printz beehret und empfan-
gen. Nherandi aber holte ſeine Schweſter/ die
Princeßin Fylane/ unvermerckt herbey/ fuͤhrete
ſie bey der Hand ins Zimmer/ und dem Printzen
von Prom mit dieſen Worten zu: Weil es dem-
nach billich iſt/ tapfferer Printz/ daß man die
Tapfferkeit nach Verdienſt belohne/ ſo will ich
nicht erſt bemuͤhet ſeyn/ das jenige/ was dieſen Eh-
ren-Nahmen verdienet/ von euch anzufuͤhren: in-
dem es auch bereits die lallenden Kinder in Pegu
zu ruͤhmen wiſſen: ſondern euch hiermit den ver-
langten Danck-Preiß/ welchen ihr bereit in Si-
am mit Darſetzung eures Lebens euch zugeeignet
habt/ von treuer Hand uͤberreichet und geſchencket
haben. Der Himmel befeſtige dieſes Band/ und
laſſe die Roſen eurer tugendhafften Liebe bluͤhen/
biß ſie ein ſpaͤter Reiff des Todes zum Welcken
zwinget. Balacin legte dieſe Worte bey: Und
weil mir/ Wertheſter Printz! durch euren ge-
treuen Beyſtand ein Kaͤyſerthum/ ja was noch

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[695/0715] Drittes Buch. Schickung mit ewigen Danck-Opffern verehren werde. Balacin/ Higvanama und Nherandi nebſt allen Groſſen erſtarreten gleichſam uͤber dieſem Vorbringen/ und weil eine ſtete Muthmaſſung die Gemuͤther bißhero gefeſſelt hatte/ daß Abaxar von hoͤherer Art entſproſſen ſeyn muͤſte/ auch das bewuſte Schwerdt-Mahl dieſes bekraͤfftigte: ſo wurde ſolches von allen vor beglaubt und warhaf- tig angenommen/ und der nunmehrige Palekin/ als ein Koͤniglicher Printz beehret und empfan- gen. Nherandi aber holte ſeine Schweſter/ die Princeßin Fylane/ unvermerckt herbey/ fuͤhrete ſie bey der Hand ins Zimmer/ und dem Printzen von Prom mit dieſen Worten zu: Weil es dem- nach billich iſt/ tapfferer Printz/ daß man die Tapfferkeit nach Verdienſt belohne/ ſo will ich nicht erſt bemuͤhet ſeyn/ das jenige/ was dieſen Eh- ren-Nahmen verdienet/ von euch anzufuͤhren: in- dem es auch bereits die lallenden Kinder in Pegu zu ruͤhmen wiſſen: ſondern euch hiermit den ver- langten Danck-Preiß/ welchen ihr bereit in Si- am mit Darſetzung eures Lebens euch zugeeignet habt/ von treuer Hand uͤberreichet und geſchencket haben. Der Himmel befeſtige dieſes Band/ und laſſe die Roſen eurer tugendhafften Liebe bluͤhen/ biß ſie ein ſpaͤter Reiff des Todes zum Welcken zwinget. Balacin legte dieſe Worte bey: Und weil mir/ Wertheſter Printz! durch euren ge- treuen Beyſtand ein Kaͤyſerthum/ ja was noch mehr X x 4

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Zitationshilfe: Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 695. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/715>, abgerufen am 26.06.2024.