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Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.

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Der Asiatischen Banise.
Augen/ und daß er sich im Leben einen ewigen
Nahmen machen solle. Hierauff führeten ihn
drey Fürsten ins Lager/ allwo dieser neue Käyser
speisen wolte. Der Falcada aber/ als unterster
Reichs-Rath/ gienge vor ihm in einem weissen
Kleide her/ und hatte ein gülden Beil in der Hand/
wobey er stets ruffte: GOtt/ und nicht das Volck
hat ihn erwehlet. Wo nun der Käyser vorbey
gieng/ fielen alle zur Erden: die andern aber küsse-
ten einander/ zu Bezeugung ihrer Freude/ die Ach-
seln. Auff dem Felde/ und um das Lager stunden
viel bunte Hütten/ in welchen Taffeln zugerichtet
waren/ worauff das Volck speisete. Denn alles
Volck wurde auff des Käysers Unkosten gespei-
set/ und nahmen einen unglaublichen Platz ein/
wiewohl dennoch alles mit guter Art und Ord-
nung zugienge.

Nach diesem allen entschlossen sich die Käyser-
und Königlich-Verlobten/ weil ihre Liebe mit lau-
ter Waffen umgeben gewesen/ und sie mit so vie-
lem Blute bestätiget und erhalten worden/ so wol-
ten sie auch insgesammt solche unter den Waffen
vollziehen. Dannenhero in dem Norden-Lager
die prächtigste Anstalt zu diesem dreyfachen Bey-
lager gemachet/ und vier Königliche Gezelte auff-
geschlagen wurden/ unter deren einem sie das Tali
empfangen solten/ in denen andern aber solte das
fünffte Wesen der Liebe geschehen. Solches alles
wurde auch mit unbeschreiblicher Pracht und
Herrligkeit vollzogen.

Als

Der Aſiatiſchen Baniſe.
Augen/ und daß er ſich im Leben einen ewigen
Nahmen machen ſolle. Hierauff fuͤhreten ihn
drey Fuͤrſten ins Lager/ allwo dieſer neue Kaͤyſer
ſpeiſen wolte. Der Falcada aber/ als unterſter
Reichs-Rath/ gienge vor ihm in einem weiſſen
Kleide her/ und hatte ein guͤlden Beil in der Hand/
wobey er ſtets ruffte: GOtt/ und nicht das Volck
hat ihn erwehlet. Wo nun der Kaͤyſer vorbey
gieng/ fielen alle zur Erden: die andern aber kuͤſſe-
ten einander/ zu Bezeugung ihrer Freude/ die Ach-
ſeln. Auff dem Felde/ und um das Lager ſtunden
viel bunte Huͤtten/ in welchen Taffeln zugerichtet
waren/ worauff das Volck ſpeiſete. Denn alles
Volck wurde auff des Kaͤyſers Unkoſten geſpei-
ſet/ und nahmen einen unglaublichen Platz ein/
wiewohl dennoch alles mit guter Art und Ord-
nung zugienge.

Nach dieſem allen entſchloſſen ſich die Kaͤyſer-
und Koͤniglich-Verlobten/ weil ihre Liebe mit lau-
ter Waffen umgeben geweſen/ und ſie mit ſo vie-
lem Blute beſtaͤtiget und erhalten worden/ ſo wol-
ten ſie auch insgeſammt ſolche unter den Waffen
vollziehen. Dannenhero in dem Norden-Lager
die praͤchtigſte Anſtalt zu dieſem dreyfachen Bey-
lager gemachet/ und vier Koͤnigliche Gezelte auff-
geſchlagen wurden/ unter deren einem ſie das Tali
empfangen ſolten/ in denen andern aber ſolte das
fuͤnffte Weſen der Liebe geſchehen. Solches alles
wurde auch mit unbeſchreiblicher Pracht und
Herrligkeit vollzogen.

Als
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[704/0724] Der Aſiatiſchen Baniſe. Augen/ und daß er ſich im Leben einen ewigen Nahmen machen ſolle. Hierauff fuͤhreten ihn drey Fuͤrſten ins Lager/ allwo dieſer neue Kaͤyſer ſpeiſen wolte. Der Falcada aber/ als unterſter Reichs-Rath/ gienge vor ihm in einem weiſſen Kleide her/ und hatte ein guͤlden Beil in der Hand/ wobey er ſtets ruffte: GOtt/ und nicht das Volck hat ihn erwehlet. Wo nun der Kaͤyſer vorbey gieng/ fielen alle zur Erden: die andern aber kuͤſſe- ten einander/ zu Bezeugung ihrer Freude/ die Ach- ſeln. Auff dem Felde/ und um das Lager ſtunden viel bunte Huͤtten/ in welchen Taffeln zugerichtet waren/ worauff das Volck ſpeiſete. Denn alles Volck wurde auff des Kaͤyſers Unkoſten geſpei- ſet/ und nahmen einen unglaublichen Platz ein/ wiewohl dennoch alles mit guter Art und Ord- nung zugienge. Nach dieſem allen entſchloſſen ſich die Kaͤyſer- und Koͤniglich-Verlobten/ weil ihre Liebe mit lau- ter Waffen umgeben geweſen/ und ſie mit ſo vie- lem Blute beſtaͤtiget und erhalten worden/ ſo wol- ten ſie auch insgeſammt ſolche unter den Waffen vollziehen. Dannenhero in dem Norden-Lager die praͤchtigſte Anſtalt zu dieſem dreyfachen Bey- lager gemachet/ und vier Koͤnigliche Gezelte auff- geſchlagen wurden/ unter deren einem ſie das Tali empfangen ſolten/ in denen andern aber ſolte das fuͤnffte Weſen der Liebe geſchehen. Solches alles wurde auch mit unbeſchreiblicher Pracht und Herrligkeit vollzogen. Als

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Zitationshilfe: Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 704. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/724>, abgerufen am 24.11.2024.