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Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.

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Der Asiatischen Banise.
Es sey besiegt: weil er den Erdkreiß kan besiegen.
Emil. Jch eile/ was ich kan/ bald in der Burg zu seyn/
Mit dieser Liebes-Post den Käyser zu erfreuen.
Sie komm/ und lasse nichts an Huld und An-
muth fehlen.
Verzug und Warten pflegt die Liebenden zu qvä-
len.
Aspas. Wohlan! so sey durch Lachen volle Lust/
Der Mund-Rubin erhöht. Die Marmor-Brust
Die vormahls offt/ gleich als entgeistert/ schiene/
Sey unverhofft die schönste Freuden-Bühne.
Sie hasse/ was unter die Todten man zehlt/
Weil lebende Seelen Cupido nur wehlt.
Sechster Aufftritt.
Theodosia.
So wird dein Schatten recht/ mein Schatz/ durch
mich gerochen/
Und meine Treue wird im minsten nicht gebrochen:
Wenn unter Ros' und Klee/ so Dorn als Natter
steckt/
Und wenn ein Zucker-Mund die Gall im Hertzen-
deckt.
Man soll die Lippen zwar als einen Himmel nennen:
Jm Hertzen aber soll Gluth/ Rach und Hölle bren-
nen.
Bereite dich demnach/ du Angst-erfülltes Hertz/
Verwandle Tod und Stich in einen Liebes-Schertz.
Laß deine Freundligkeit zu einer Larve dienen/
Und dein Gesichte spieln mit holden Einfals-Minen.
Als-
Der Aſiatiſchen Baniſe.
Es ſey beſiegt: weil er den Erdkreiß kan beſiegen.
Emil. Jch eile/ was ich kan/ bald in der Burg zu ſeyn/
Mit dieſer Liebes-Poſt den Kaͤyſer zu erfreuen.
Sie komm/ und laſſe nichts an Huld und An-
muth fehlen.
Verzug und Warten pflegt die Liebenden zu qvaͤ-
len.
Aſpaſ. Wohlan! ſo ſey durch Lachen volle Luſt/
Der Mund-Rubin erhoͤht. Die Marmor-Bruſt
Die vormahls offt/ gleich als entgeiſtert/ ſchiene/
Sey unverhofft die ſchoͤnſte Freuden-Buͤhne.
Sie haſſe/ was unter die Todten man zehlt/
Weil lebende Seelen Cupido nur wehlt.
Sechſter Aufftritt.
Theodoſia.
So wird dein Schatten recht/ mein Schatz/ durch
mich gerochen/
Und meine Treue wird im minſten nicht gebrochen:
Wenn unter Roſ’ und Klee/ ſo Dorn als Natter
ſteckt/
Und wenn ein Zucker-Mund die Gall im Hertzen-
deckt.
Man ſoll die Lippen zwar als einen Him̃el nennen:
Jm Hertzen aber ſoll Gluth/ Rach und Hoͤlle bren-
nen.
Bereite dich demnach/ du Angſt-erfuͤlltes Hertz/
Verwandle Tod und Stich in einen Liebes-Schertz.
Laß deine Freundligkeit zu einer Larve dienen/
Und dein Geſichte ſpieln mit holden Einfals-Minen.
Als-
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[276[726]/0746] Der Aſiatiſchen Baniſe. Es ſey beſiegt: weil er den Erdkreiß kan beſiegen. Emil. Jch eile/ was ich kan/ bald in der Burg zu ſeyn/ Mit dieſer Liebes-Poſt den Kaͤyſer zu erfreuen. Sie komm/ und laſſe nichts an Huld und An- muth fehlen. Verzug und Warten pflegt die Liebenden zu qvaͤ- len. Aſpaſ. Wohlan! ſo ſey durch Lachen volle Luſt/ Der Mund-Rubin erhoͤht. Die Marmor-Bruſt Die vormahls offt/ gleich als entgeiſtert/ ſchiene/ Sey unverhofft die ſchoͤnſte Freuden-Buͤhne. Sie haſſe/ was unter die Todten man zehlt/ Weil lebende Seelen Cupido nur wehlt. Sechſter Aufftritt. Theodoſia. So wird dein Schatten recht/ mein Schatz/ durch mich gerochen/ Und meine Treue wird im minſten nicht gebrochen: Wenn unter Roſ’ und Klee/ ſo Dorn als Natter ſteckt/ Und wenn ein Zucker-Mund die Gall im Hertzen- deckt. Man ſoll die Lippen zwar als einen Him̃el nennen: Jm Hertzen aber ſoll Gluth/ Rach und Hoͤlle bren- nen. Bereite dich demnach/ du Angſt-erfuͤlltes Hertz/ Verwandle Tod und Stich in einen Liebes-Schertz. Laß deine Freundligkeit zu einer Larve dienen/ Und dein Geſichte ſpieln mit holden Einfals-Minen. Als-

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Zitationshilfe: Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 276[726]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/746>, abgerufen am 23.11.2024.