Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Drittes Buch. Achter Aufftritt. Des Käysers Gemach stellet sich in der Ge- stalt eines Himmels vor. Heraclius, als ein Frauen-Zimmer. Es muß der blinde Gott den Auffzug selbst belachen/ Ver-
Drittes Buch. Achter Aufftritt. Des Kaͤyſers Gemach ſtellet ſich in der Ge- ſtalt eines Himmels vor. Heraclius, als ein Frauen-Zimmer. Es muß der blinde Gott den Auffzug ſelbſt belachen/ Ver-
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Drittes Buch.
Achter Aufftritt.
Des Kaͤyſers Gemach ſtellet ſich in der Ge-
ſtalt eines Himmels vor.
Heraclius, als ein Frauen-Zimmer.
Es muß der blinde Gott den Auffzug ſelbſt belachen/
Wenn ich aus Maͤnner-Haar muß Weiber-Locken
machen:
Die in dem Hertzen Peitſch’ und Scorpionen ſeyn.
Huͤll ich gleich meinen Leib in Frauen-Kleider ein:
Muß ſich mein Angeſicht gleich einer Venus ſtellen/
So ſoll ein ieder doch diß Urtheil von mir faͤllen:
Jch ſey/ den Kraͤfften nach/ ein andrer Krieges-Gott.
Mars wohn’ in meiner Bruſt. Jch wuͤnſche mir den
Todt!
Was traͤumt mir? Bin ich klug? Cupido ſelbſt ver-
lachet
Die Wehmuths-Thraͤnen/ wenn er uns entzuͤndet
machet/
Zugleich gantz unbegluͤckt. Die Straf iſt allzu ſcharf:
Daß ein vermum̃tes Kleid mein Frey-ſein feſſeln
darff.
Jedoch erwecket diß die allerſchaͤrffſten Plagen/
Und mein entflam̃tes Hertz muß dieſes nur beklagen:
Daß Theodoſia ihr Sonnen-Paar entzeucht/
Und aus den Augen mir/ nicht aus dem Hertzen
weicht.
Du kleiner Liebes-Printz! Bey dem man Huͤlffe
findet:
Beſaͤnfftige die Brunſt/ die meine Seel empfindet.
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