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Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.

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Der Asiatischen Banise.
einen Spanner ansprach/ da wir doch gleiche Ge-
wehr hatten. Meine Person aber zu verlassen/
so erhub sich erst das Treffen durch kleine Hauf-
fen/ da bald dieser/ bald jener/ unten lag/ biß es end-
lich zur vollkommenen Schlacht ausbrach/ und
mein Printz kaum die Zeit erwarten konte/ daß er
angreiffen solte. Wir wurden aber/ ehe wir
uns versahen/ selbst angegriffen; denn Chaumi-
grem that den Angriff mit der Reuterey/ und
wurde so fort von der Menge des Feindes geschla-
gen. Als ihn nun Printz Dacosem mit den Ele-
phanten gebührend secundirte/ füget es das Un-
glücke/ daß diese beyde Vettern/ Xemindo und
Dacosem einander selbst begegneten/ und einen
Streit um die Crone Pegu persöhnlich antraten.
Erst brauchten sie Rohr und Pfeile gegen einan-
der: worinnen sich Xemindo aber von dem Da-
cosem weit überlegen sahe; und dannenhero sein
Schwerd/ welches ihm der Stadthalter von
Goa/ Luigi di Taida, verehret hatte/ entblößte/
daß also ein ernstes Faust-Gefechte unter ihnen
entstund/ da inzwischen die Elephanten/ welche
diese Königliche Fechter trugen/ gleichfals nicht
feyerten/ sondern einander feindselig zusetzten/ biß
des Xemindo Elephante einen Zahn verlohr/ und
daher voller Grimm und Schmertzen auf den
andern einstürmte. Wodurch Xemindo Gele-
genheit bekam/ unserm Printzen einen tödtlichen
Stoß zu versetzen/ und ihm zugleich des Lebens/
und aller Hoffnung zur Krone/ zu berauben. Da-

co-

Der Aſiatiſchen Baniſe.
einen Spanner anſprach/ da wir doch gleiche Ge-
wehr hatten. Meine Perſon aber zu verlaſſen/
ſo erhub ſich erſt das Treffen durch kleine Hauf-
fen/ da bald dieſer/ bald jener/ unten lag/ biß es end-
lich zur vollkommenen Schlacht ausbrach/ und
mein Printz kaum die Zeit erwarten konte/ daß er
angreiffen ſolte. Wir wurden aber/ ehe wir
uns verſahen/ ſelbſt angegriffen; denn Chaumi-
grem that den Angriff mit der Reuterey/ und
wurde ſo fort von der Menge des Feindes geſchla-
gen. Als ihn nun Printz Dacoſem mit den Ele-
phanten gebuͤhrend ſecundirte/ fuͤget es das Un-
gluͤcke/ daß dieſe beyde Vettern/ Xemindo und
Dacoſem einander ſelbſt begegneten/ und einen
Streit um die Crone Pegu perſoͤhnlich antraten.
Erſt brauchten ſie Rohr und Pfeile gegen einan-
der: worinnen ſich Xemindo aber von dem Da-
coſem weit uͤberlegen ſahe; und dannenhero ſein
Schwerd/ welches ihm der Stadthalter von
Goa/ Luigi di Taida, verehret hatte/ entbloͤßte/
daß alſo ein ernſtes Fauſt-Gefechte unter ihnen
entſtund/ da inzwiſchen die Elephanten/ welche
dieſe Koͤnigliche Fechter trugen/ gleichfals nicht
feyerten/ ſondern einander feindſelig zuſetzten/ biß
des Xemindo Elephante einen Zahn verlohr/ und
daher voller Grimm und Schmertzen auf den
andern einſtuͤrmte. Wodurch Xemindo Gele-
genheit bekam/ unſerm Printzen einen toͤdtlichen
Stoß zu verſetzen/ und ihm zugleich des Lebens/
und aller Hoffnung zur Krone/ zu berauben. Da-

co-
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[56/0076] Der Aſiatiſchen Baniſe. einen Spanner anſprach/ da wir doch gleiche Ge- wehr hatten. Meine Perſon aber zu verlaſſen/ ſo erhub ſich erſt das Treffen durch kleine Hauf- fen/ da bald dieſer/ bald jener/ unten lag/ biß es end- lich zur vollkommenen Schlacht ausbrach/ und mein Printz kaum die Zeit erwarten konte/ daß er angreiffen ſolte. Wir wurden aber/ ehe wir uns verſahen/ ſelbſt angegriffen; denn Chaumi- grem that den Angriff mit der Reuterey/ und wurde ſo fort von der Menge des Feindes geſchla- gen. Als ihn nun Printz Dacoſem mit den Ele- phanten gebuͤhrend ſecundirte/ fuͤget es das Un- gluͤcke/ daß dieſe beyde Vettern/ Xemindo und Dacoſem einander ſelbſt begegneten/ und einen Streit um die Crone Pegu perſoͤhnlich antraten. Erſt brauchten ſie Rohr und Pfeile gegen einan- der: worinnen ſich Xemindo aber von dem Da- coſem weit uͤberlegen ſahe; und dannenhero ſein Schwerd/ welches ihm der Stadthalter von Goa/ Luigi di Taida, verehret hatte/ entbloͤßte/ daß alſo ein ernſtes Fauſt-Gefechte unter ihnen entſtund/ da inzwiſchen die Elephanten/ welche dieſe Koͤnigliche Fechter trugen/ gleichfals nicht feyerten/ ſondern einander feindſelig zuſetzten/ biß des Xemindo Elephante einen Zahn verlohr/ und daher voller Grimm und Schmertzen auf den andern einſtuͤrmte. Wodurch Xemindo Gele- genheit bekam/ unſerm Printzen einen toͤdtlichen Stoß zu verſetzen/ und ihm zugleich des Lebens/ und aller Hoffnung zur Krone/ zu berauben. Da- co-

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Zitationshilfe: Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/76>, abgerufen am 21.11.2024.