Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Drittes Buch. Und daß sein Ancker gleich dem Lebens-Schiffverdirbt. Phoc. Wir wollen diese Brunst in erster Flamm er- stecken/ So sterbe Mauritz denn! Laßt ihn den Schluß entdecken Durch Hencker/ Beil und Blut. Jedoch weil mich entzündt Honoria mein Liecht: Honoria sein Kind/ So werde mein Befehl/ den Vater auf die Bahre Zu bringen/ bald vollbracht: Doch/ daß sie nichts erfahre/ Laß im Gefängniß-Thurm durch der Trabanten Hand/ Gleich/ als von ungefehr/ erwecken Flamm und Brand. So mag der Bösewicht in Asche sich verkehren; Und dem Vulcano sich zum Opffer selbst gewähren: Es sterbe/ wer mich Gott u. Herr nicht nennen wil! Er sey der Lufft geschenckt zu ihrem Gauckelspiel! (Er singet:) LAß immer tolles Glück dein rasen auff mich gehn! Ja laß den Himmel selbst in vollen Flammen stehn! Du wirst/ o Narrin/ dich nur selber hier bethören: Denn mich als einen Gott kan keine Macht versehren. Neundter Aufftritt. (Ein Gefängniß nebst einem Vorhäußgen/ bey wel- chem zwischen grausamen und spitzigen Felsen in dem Meere ein alter Thurm stehet.) Der B b b
Drittes Buch. Und daß ſein Ancker gleich dem Lebens-Schiffverdirbt. Phoc. Wir wollen dieſe Brunſt in erſter Flamm er- ſtecken/ So ſterbe Mauritz denn! Laßt ihn den Schluß entdecken Durch Hencker/ Beil und Blut. Jedoch weil mich entzuͤndt Honoria mein Liecht: Honoria ſein Kind/ So werde mein Befehl/ den Vater auf die Bahre Zu bringen/ bald vollbracht: Doch/ daß ſie nichts erfahre/ Laß im Gefaͤngniß-Thurm durch der Trabanten Hand/ Gleich/ als von ungefehr/ erwecken Flamm und Brand. So mag der Boͤſewicht in Aſche ſich verkehren; Und dem Vulcano ſich zum Opffer ſelbſt gewaͤhrẽ: Es ſterbe/ wer mich Gott u. Herꝛ nicht nennen wil! Er ſey der Lufft geſchenckt zu ihrem Gauckelſpiel! (Er ſinget:) LAß immer tolles Gluͤck dein raſen auff mich gehn! Ja laß den Himmel ſelbſt in vollen Flam̃en ſtehn! Du wirſt/ o Narrin/ dich nur ſelber hier bethoͤren: Deñ mich als einen Gott kan keine Macht verſehren. Neundter Aufftritt. (Ein Gefaͤngniß nebſt einem Vorhaͤußgen/ bey wel- chem zwiſchen grauſamen und ſpitzigen Felſen in dem Meere ein alter Thurm ſtehet.) Der B b b
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Drittes Buch.
Und daß ſein Ancker gleich dem Lebens-Schiff
verdirbt.
Phoc. Wir wollen dieſe Brunſt in erſter Flamm er-
ſtecken/
So ſterbe Mauritz denn! Laßt ihn den Schluß
entdecken
Durch Hencker/ Beil und Blut. Jedoch weil
mich entzuͤndt
Honoria mein Liecht: Honoria ſein Kind/
So werde mein Befehl/ den Vater auf die Bahre
Zu bringen/ bald vollbracht: Doch/ daß ſie nichts
erfahre/
Laß im Gefaͤngniß-Thurm durch der Trabanten
Hand/
Gleich/ als von ungefehr/ erwecken Flamm und
Brand.
So mag der Boͤſewicht in Aſche ſich verkehren;
Und dem Vulcano ſich zum Opffer ſelbſt gewaͤhrẽ:
Es ſterbe/ wer mich Gott u. Herꝛ nicht nennen wil!
Er ſey der Lufft geſchenckt zu ihrem Gauckelſpiel!
(Er ſinget:)
LAß immer tolles Gluͤck dein raſen auff mich gehn!
Ja laß den Himmel ſelbſt in vollen Flam̃en ſtehn!
Du wirſt/ o Narrin/ dich nur ſelber hier bethoͤren:
Deñ mich als einen Gott kan keine Macht verſehren.
Neundter Aufftritt.
(Ein Gefaͤngniß nebſt einem Vorhaͤußgen/ bey wel-
chem zwiſchen grauſamen und ſpitzigen Felſen
in dem Meere ein alter Thurm ſtehet.)
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