Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Der Asiatischen Banise. Hier/ hier sieht man Charybden stehn/ Wo Cronen auch zu Grunde gehn. Zehender Aufftritt. (Der Thurm stehet in voller Flamme.) Der in der Mitten des Thurms stehende/ und Maur. Weil Himmel/ Erd und Welt sich wider den verschworen/ Den selbst das Elend hat zum Ungelück geboren: So gönn'/ O Jupiter des Meeres/ mir die See! Daß sie zu Hülffe mir den Flammen widersteh. (Er stürtzet sich vom Thurme ins Meer.) Eilffter Aufftritt. Nächtliche Begebenheit. (Ein Lust-Wald an dem Ufer des Euxinischen Meeres/ nebst einer Höle auff einer Seiten/ und einem verschlossenen Hirten-Häußlein in der Ferne.) Arconte mit einem blossen Dolche in der Hand. Arc. Alecto! Furie! du Göttin schwartzer Höllen! Du wollest deinen Zorn den Geistern beygesellen; Die mir Plutonis Reich zur Rach' und Hülffe schickt: Du/ die du Schlangen mir ins Hertze hast gedrückt. Hier meynet Siroe der Ruhe zu geniessen: Doch soll er schlaffende sein faules Blut vergiessen. Eröffne seine Brust! Auff meine rechte Faust! Stoß zu! sey unverzagt! wie aber/ daß mir graußt; Ein' unbekandte Macht hat mich mir selbst genommen. Wo-
Der Aſiatiſchen Baniſe. Hier/ hier ſieht man Charybden ſtehn/ Wo Cronen auch zu Grunde gehn. Zehender Aufftritt. (Der Thurm ſtehet in voller Flamme.) Der in der Mitten des Thurms ſtehende/ und Maur. Weil Himmel/ Erd und Welt ſich wider den verſchworen/ Den ſelbſt das Elend hat zum Ungeluͤck geboꝛen: So goͤnn’/ O Jupiter des Meeres/ mir die See! Daß ſie zu Huͤlffe mir den Flammen widerſteh. (Er ſtuͤrtzet ſich vom Thurme ins Meer.) Eilffter Aufftritt. Naͤchtliche Begebenheit. (Ein Luſt-Wald an dem Ufer des Euxiniſchen Meeres/ nebſt einer Hoͤle auff einer Seiten/ und einem verſchloſſenen Hirten-Haͤußlein in der Ferne.) Arconte mit einem bloſſen Dolche in der Hand. Arc. Alecto! Furie! du Goͤttin ſchwartzer Hoͤllen! Du wolleſt deinen Zorn den Geiſtern beygeſellen; Die mir Plutonis Reich zur Rach’ und Huͤlffe ſchickt: Du/ die du Schlangen mir ins Hertze haſt gedruͤckt. Hier meynet Siroë der Ruhe zu genieſſen: Doch ſoll er ſchlaffende ſein faules Blut vergieſſen. Eroͤffne ſeine Bruſt! Auff meine rechte Fauſt! Stoß zu! ſey unverzagt! wie aber/ daß mir graußt; Ein’ unbekandte Macht hat mich mir ſelbſt genom̃en. Wo-
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Der Aſiatiſchen Baniſe.
Hier/ hier ſieht man Charybden ſtehn/
Wo Cronen auch zu Grunde gehn.
Zehender Aufftritt.
(Der Thurm ſtehet in voller Flamme.)
Der in der Mitten des Thurms ſtehende/ und
ſich ins Meer ſtuͤrtzende Mauritius.
Maur. Weil Himmel/ Erd und Welt ſich wider den
verſchworen/
Den ſelbſt das Elend hat zum Ungeluͤck geboꝛen:
So goͤnn’/ O Jupiter des Meeres/ mir die See!
Daß ſie zu Huͤlffe mir den Flammen widerſteh.
(Er ſtuͤrtzet ſich vom Thurme ins Meer.)
Eilffter Aufftritt.
Naͤchtliche Begebenheit.
(Ein Luſt-Wald an dem Ufer des Euxiniſchen
Meeres/ nebſt einer Hoͤle auff einer Seiten/ und
einem verſchloſſenen Hirten-Haͤußlein
in der Ferne.)
Arconte mit einem bloſſen Dolche in der Hand.
Arc. Alecto! Furie! du Goͤttin ſchwartzer Hoͤllen!
Du wolleſt deinen Zorn den Geiſtern beygeſellen;
Die mir Plutonis Reich zur Rach’ und Huͤlffe ſchickt:
Du/ die du Schlangen mir ins Hertze haſt gedruͤckt.
Hier meynet Siroë der Ruhe zu genieſſen:
Doch ſoll er ſchlaffende ſein faules Blut vergieſſen.
Eroͤffne ſeine Bruſt! Auff meine rechte Fauſt!
Stoß zu! ſey unverzagt! wie aber/ daß mir graußt;
Ein’ unbekandte Macht hat mich mir ſelbſt genom̃en.
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