Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Drittes Buch. Streu deine Federn aus/ u. lasse doch biß morgenDie schweren Seuffzer ruhn. Komm/ Morpheus, drücke mir Die müden Augen zu/ und schaffe/ daß sich hier/ Mein Liecht und Augen-Trost im Traume mir erzeige. (Er schlummert ein.) Sechster Aufftritt. Der schlaffende Phocas. Mauritii Geist mit einem Schwerd in der Hand. Maur. Schläffst du/ gottloser Hund! Nicht dencke/ daß ich schweige/ Weil die Gerechtigkeit des höchsten Gottes wacht: Schau an/ wie über dir die Rache blitzt u. kracht. Du wirst den strengen Pfeil der Straffe nicht vermeiden: Jn deinem Blute solst du Tod und Marter leiden. Jch bin ein blasser Geist/ der Feuer/ Zorn und Stahl Jn beyden Fäusten trägt. Der dich mit ärgster Qvaal/ So lang' als Atropos dir noch das Leben gönnet/ Belegen wird. Ja wenn sich Leib und Seele trennet; So wil ich in der Gruft auch dir ein Teuffel seyn/ Wenn sich dein Mord-Geist senckt in Schwefel- volle Pein. So/ so wird nach Verdienst der Himmel auf dich blitzen: So wirst du voller Angst im Schwefel-Pfule schwitzen. Er-
Drittes Buch. Streu deine Federn aus/ u. laſſe doch biß morgenDie ſchweren Seuffzer ruhn. Komm/ Morpheus, druͤcke mir Die muͤden Augen zu/ und ſchaffe/ daß ſich hier/ Mein Liecht und Augen-Troſt im Traume mir erzeige. (Er ſchlummert ein.) Sechſter Aufftritt. Der ſchlaffende Phocas. Mauritii Geiſt mit einem Schwerd in der Hand. Maur. Schlaͤffſt du/ gottloſer Hund! Nicht dencke/ daß ich ſchweige/ Weil die Geꝛechtigkeit des hoͤchſten Gottes wacht: Schau an/ wie uͤber dir die Rache blitzt u. kracht. Du wirſt den ſtrengen Pfeil der Straffe nicht vermeiden: Jn deinem Blute ſolſt du Tod und Marter leiden. Jch bin ein blaſſer Geiſt/ der Feuer/ Zorn und Stahl Jn beyden Faͤuſten traͤgt. Der dich mit aͤrgſter Qvaal/ So lang’ als Atropos dir noch das Leben goͤnnet/ Belegen wird. Ja weñ ſich Leib und Seele treñet; So wil ich in der Gruft auch dir ein Teuffel ſeyn/ Wenn ſich dein Mord-Geiſt ſenckt in Schwefel- volle Pein. So/ ſo wird nach Verdienſt der Himmel auf dich blitzen: So wirſt du voller Angſt im Schwefel-Pfule ſchwitzen. Er-
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Drittes Buch.
Streu deine Federn aus/ u. laſſe doch biß morgen
Die ſchweren Seuffzer ruhn. Komm/ Morpheus,
druͤcke mir
Die muͤden Augen zu/ und ſchaffe/ daß ſich hier/
Mein Liecht und Augen-Troſt im Traume mir
erzeige.
(Er ſchlummert ein.)
Sechſter Aufftritt.
Der ſchlaffende Phocas. Mauritii Geiſt mit einem
Schwerd in der Hand.
Maur. Schlaͤffſt du/ gottloſer Hund! Nicht dencke/
daß ich ſchweige/
Weil die Geꝛechtigkeit des hoͤchſten Gottes wacht:
Schau an/ wie uͤber dir die Rache blitzt u. kracht.
Du wirſt den ſtrengen Pfeil der Straffe nicht
vermeiden:
Jn deinem Blute ſolſt du Tod und Marter leiden.
Jch bin ein blaſſer Geiſt/ der Feuer/ Zorn und
Stahl
Jn beyden Faͤuſten traͤgt. Der dich mit aͤrgſter
Qvaal/
So lang’ als Atropos dir noch das Leben goͤnnet/
Belegen wird. Ja weñ ſich Leib und Seele treñet;
So wil ich in der Gruft auch dir ein Teuffel ſeyn/
Wenn ſich dein Mord-Geiſt ſenckt in Schwefel-
volle Pein.
So/ ſo wird nach Verdienſt der Himmel auf dich
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