[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 1. Halle, 1751.
Satan hört ihn voll grimmiger Ungeduld also reden. Jtzt wollt er auf ihn donnern, allein die schreckliche Rechte Sank ihm zitternd im Zorne dahin, er stampft und erbebte. Dreymal bebt er vor Wut, dreymal sah er Abbadona Unge-
Satan hoͤrt ihn voll grimmiger Ungeduld alſo reden. Jtzt wollt er auf ihn donnern, allein die ſchreckliche Rechte Sank ihm zitternd im Zorne dahin, er ſtampft und erbebte. Dreymal bebt er vor Wut, dreymal ſah er Abbadona Unge-
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Zweyter Geſang.
Ueber dich, Satan! Jch habe kein Theil an dir, ewiger Suͤnder,
Gottesleugner! kein Theil, an deiner finſtern Entſchließung,
Gott den Meßias zu toͤdten. Ach! wider wen redeſt du, Satan?
Wider den, der, wie du ſelbſt zu bekennen gezwungen biſt, furchtbar
Maͤchtiger, als du, iſt? Jſt fuͤr die ſterblichen Menſchen
Eine Befreyung vorhanden, du wirſt ſie nicht hintertreiben!
Du willſt den Leib des Meßias, den willſt du, Satan, erwuͤrgen?
Kenneſt du ihn nicht mehr? Hat ſein allmaͤchtiges Donnern
Dich nicht genug an dieſer verwegnen Stirne bezeichnet?
Oder kann ſich Gott nicht vor uns Ohnmaͤchtigen ſchuͤtzen?
Wir, die die Menſchen zum Tode verfuͤhrten; ach wehe mir, wehe!
Jch that es auch! Wir wollen uns nun an ihrem Erloͤſer
Wuͤtend vergreifen? Den Sohn, den Donnergott, wollen wir toͤdten?
Ja, den Zugang zu einer vielleicht zukuͤnftigen Rettung,
Oder, zum mindſten zur Lindrung der Quaal, den wollen wir ewig
Uns, ſo vielen vordem vollkommnen Geiſtern, verſchließen?
Satan! ſo wahr wir alle die Quaal nur gewaltiger fuͤhlen,
Wenn du dieſe Behauſung der Nacht und der dunkeln Verdammniß
Koͤniglich nennſt, ſo wahr kehrſt du mit Schande belaſtet,
Statt des Triumphs, von Gott und ſeinem Meßias zuruͤcke!
Satan hoͤrt ihn voll grimmiger Ungeduld alſo reden.
Jtzt wollt er auf ihn donnern, allein die ſchreckliche Rechte
Sank ihm zitternd im Zorne dahin, er ſtampft und erbebte.
Dreymal bebt er vor Wut, dreymal ſah er Abbadona
Unge-
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