Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

furth an der Oder begeben / an welchem Orte derselbe / laut beygebrachten stattlichen Attestati, sein triennium integrum unverrücket mit gar grossem Ruhm gehalten / und mitlerzeit unter der Anführung der Welt berühmten Herrn Professorum, als des Herrn geheimten Etats-Raths von Retz / Brunnemanni / Stryckii / und anderer in politicis wie auch Studio Juris nöhtige principia zu Erreichung des ihm vorgesetzten Ziels gefasset / wenigers nicht in allen einem Cavallier anständigen Exercitiis und Sprachen sich dermassen geübet und qualificiret / daß wolgedachte Universität an denselben ihre extraordinaire Lust und Vergnügen gehabt / anerwogen der Königl. Preuß. Geheimbte Raht und Director Academiae Hallensis Herr Samuel Strycke / als dessen Collegia er insonderheit fleißig frequentiret / mehrmahlen zu dessen beständigen Nachruhm contestiret und erwehnet / wie unser wohlsehl. Dohm Dechante damahlen / als er zu Franckfurth studiret / ein rechtes Muster eines braven / fleissigen und mit vielen qualitäten begabten Cavalliers gewesen sey.

Nachdem auff besagter Universität Franckfurth / absolvirten triennio hat er sich weiter nach Genev verfüget / an welchem Orte derselbe sich ein gantzes Jahr lang auffgehalten und seine Studia so wol / als auch die Exercitia rühmlichst continuiret / und von dannen ist er nach Franckreich gangen / worinnen / und zwar absonderlich in Paris / er über 2. Jahre subsistiret und denen Studiis, wie auch allen andern nützlichen Wissenschafften obgelegen / inspecie aber in der Frantzösischen Sprache / Reithen und andern Adelichen Ritterlichen Ubungen sich trefflich geübet und dermassen qualificiret / daß Jederman seine Freude an ihm gehabt.

Als nunmehr wolseelig gedachter Herr Dohm Dechante seine Studia cum insigni laude absolviret und zugleich unterschiedene exotische Länder und Provincien durchgereiset / ist derselbe in Anno 1679 nacher Hofe gegangen / und gleich wie S. Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg etc. Friederich Wilhelm der Grosse / Höchstselig- und Glorwürdigsten Andenckens zu ihm gleich anfangs extraordinaire grosse Gnade gewonnen / die gantze gnädigste Herrschafft auch und das hohe Ministerium an denselben etwas sonderliches remarquiret, inspecie aber dessen Treue und Redlichkeit aestimiret / so ist es dann geschehen / daß er bald darauff / nemlich in Jahr 1680 wegen seines raren Talents / womit er sich vor andern distinguiret / zum Churfürstl. Cammer-Junckern

furth an der Oder begeben / an welchem Orte derselbe / laut beygebrachten stattlichen Attestati, sein triennium integrum unverrücket mit gar grossem Ruhm gehalten / und mitlerzeit unter der Anführung der Welt berühmten Herrn Professorum, als des Herrn geheimten Etats-Raths von Retz / Brunnemanni / Stryckii / und anderer in politicis wie auch Studio Juris nöhtige principia zu Erreichung des ihm vorgesetzten Ziels gefasset / wenigers nicht in allen einem Cavallier anständigen Exercitiis und Sprachen sich dermassen geübet und qualificiret / daß wolgedachte Universität an denselben ihre extraordinaire Lust und Vergnügen gehabt / anerwogen der Königl. Preuß. Geheimbte Raht und Director Academiae Hallensis Herr Samuel Strycke / als dessen Collegia er insonderheit fleißig frequentiret / mehrmahlen zu dessen beständigen Nachruhm contestiret und erwehnet / wie unser wohlsehl. Dohm Dechante damahlen / als er zu Franckfurth studiret / ein rechtes Muster eines braven / fleissigen und mit vielen qualitäten begabten Cavalliers gewesen sey.

Nachdem auff besagter Universität Franckfurth / absolvirten triennio hat er sich weiter nach Genev verfüget / an welchem Orte derselbe sich ein gantzes Jahr lang auffgehalten und seine Studia so wol / als auch die Exercitia rühmlichst continuiret / und von dannen ist er nach Franckreich gangen / worinnen / und zwar absonderlich in Paris / er über 2. Jahre subsistiret und denen Studiis, wie auch allen andern nützlichen Wissenschafften obgelegen / inspecie aber in der Frantzösischen Sprache / Reithen und andern Adelichen Ritterlichen Ubungen sich trefflich geübet und dermassen qualificiret / daß Jederman seine Freude an ihm gehabt.

Als nunmehr wolseelig gedachter Herr Dohm Dechante seine Studia cum insigni laude absolviret und zugleich unterschiedene exotische Länder und Provincien durchgereiset / ist derselbe in Anno 1679 nacher Hofe gegangen / und gleich wie S. Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg etc. Friederich Wilhelm der Grosse / Höchstselig- und Glorwürdigsten Andenckens zu ihm gleich anfangs extraordinaire grosse Gnade gewonnen / die gantze gnädigste Herrschafft auch und das hohe Ministerium an denselben etwas sonderliches remarquiret, inspecie aber dessen Treue und Redlichkeit aestimiret / so ist es dann geschehen / daß er bald darauff / nemlich in Jahr 1680 wegen seines raren Talents / womit er sich vor andern distinguiret / zum Churfürstl. Cammer-Junckern

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0056" n="54"/>
furth an der Oder begeben / an welchem Orte
                     derselbe / laut beygebrachten stattlichen Attestati, sein triennium integrum
                     unverrücket mit gar grossem Ruhm gehalten / und mitlerzeit unter der Anführung
                     der Welt berühmten Herrn Professorum, als des Herrn geheimten Etats-Raths von
                     Retz / Brunnemanni / Stryckii / und anderer in politicis wie auch Studio Juris
                     nöhtige principia zu Erreichung des ihm vorgesetzten Ziels gefasset / wenigers
                     nicht in allen einem Cavallier anständigen Exercitiis und Sprachen sich
                     dermassen geübet und qualificiret / daß wolgedachte Universität an denselben
                     ihre extraordinaire Lust und Vergnügen gehabt / anerwogen der Königl. Preuß.
                     Geheimbte Raht und Director Academiae Hallensis Herr Samuel Strycke / als dessen
                     Collegia er insonderheit fleißig frequentiret / mehrmahlen zu dessen beständigen
                     Nachruhm contestiret und erwehnet / wie unser wohlsehl. Dohm Dechante damahlen /
                     als er zu Franckfurth studiret / ein rechtes Muster eines braven / fleissigen
                     und mit vielen qualitäten begabten Cavalliers gewesen sey.</p>
        <p>Nachdem auff besagter Universität Franckfurth / absolvirten triennio hat er sich
                     weiter nach Genev verfüget / an welchem Orte derselbe sich ein gantzes Jahr lang
                     auffgehalten und seine Studia so wol / als auch die Exercitia rühmlichst
                     continuiret / und von dannen ist er nach Franckreich gangen / worinnen / und
                     zwar absonderlich in Paris / er über 2. Jahre subsistiret und denen Studiis, wie
                     auch allen andern nützlichen Wissenschafften obgelegen / inspecie aber in der
                     Frantzösischen Sprache / Reithen und andern Adelichen Ritterlichen Ubungen sich
                     trefflich geübet und dermassen qualificiret / daß Jederman seine Freude an ihm
                     gehabt.</p>
        <p>Als nunmehr wolseelig gedachter Herr Dohm Dechante seine Studia cum insigni laude
                     absolviret und zugleich unterschiedene exotische Länder und Provincien
                     durchgereiset / ist derselbe in Anno 1679 nacher Hofe gegangen / und gleich wie
                     S. Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg etc. Friederich Wilhelm der Grosse /
                     Höchstselig- und Glorwürdigsten Andenckens zu ihm gleich anfangs extraordinaire
                     grosse Gnade gewonnen / die gantze gnädigste Herrschafft auch und das hohe
                     Ministerium an denselben etwas sonderliches remarquiret, inspecie aber dessen
                     Treue und Redlichkeit aestimiret / so ist es dann geschehen / daß er bald
                     darauff / nemlich in Jahr 1680 wegen seines raren Talents / womit er sich vor
                     andern distinguiret / zum Churfürstl. Cammer-Junckern
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[54/0056] furth an der Oder begeben / an welchem Orte derselbe / laut beygebrachten stattlichen Attestati, sein triennium integrum unverrücket mit gar grossem Ruhm gehalten / und mitlerzeit unter der Anführung der Welt berühmten Herrn Professorum, als des Herrn geheimten Etats-Raths von Retz / Brunnemanni / Stryckii / und anderer in politicis wie auch Studio Juris nöhtige principia zu Erreichung des ihm vorgesetzten Ziels gefasset / wenigers nicht in allen einem Cavallier anständigen Exercitiis und Sprachen sich dermassen geübet und qualificiret / daß wolgedachte Universität an denselben ihre extraordinaire Lust und Vergnügen gehabt / anerwogen der Königl. Preuß. Geheimbte Raht und Director Academiae Hallensis Herr Samuel Strycke / als dessen Collegia er insonderheit fleißig frequentiret / mehrmahlen zu dessen beständigen Nachruhm contestiret und erwehnet / wie unser wohlsehl. Dohm Dechante damahlen / als er zu Franckfurth studiret / ein rechtes Muster eines braven / fleissigen und mit vielen qualitäten begabten Cavalliers gewesen sey. Nachdem auff besagter Universität Franckfurth / absolvirten triennio hat er sich weiter nach Genev verfüget / an welchem Orte derselbe sich ein gantzes Jahr lang auffgehalten und seine Studia so wol / als auch die Exercitia rühmlichst continuiret / und von dannen ist er nach Franckreich gangen / worinnen / und zwar absonderlich in Paris / er über 2. Jahre subsistiret und denen Studiis, wie auch allen andern nützlichen Wissenschafften obgelegen / inspecie aber in der Frantzösischen Sprache / Reithen und andern Adelichen Ritterlichen Ubungen sich trefflich geübet und dermassen qualificiret / daß Jederman seine Freude an ihm gehabt. Als nunmehr wolseelig gedachter Herr Dohm Dechante seine Studia cum insigni laude absolviret und zugleich unterschiedene exotische Länder und Provincien durchgereiset / ist derselbe in Anno 1679 nacher Hofe gegangen / und gleich wie S. Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg etc. Friederich Wilhelm der Grosse / Höchstselig- und Glorwürdigsten Andenckens zu ihm gleich anfangs extraordinaire grosse Gnade gewonnen / die gantze gnädigste Herrschafft auch und das hohe Ministerium an denselben etwas sonderliches remarquiret, inspecie aber dessen Treue und Redlichkeit aestimiret / so ist es dann geschehen / daß er bald darauff / nemlich in Jahr 1680 wegen seines raren Talents / womit er sich vor andern distinguiret / zum Churfürstl. Cammer-Junckern

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/knopff_todt_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/knopff_todt_1710/56
Zitationshilfe: Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knopff_todt_1710/56>, abgerufen am 20.05.2024.