Knüppeln, Julius Friedrich: Die Rechte der Natur und Menschheit, entweiht durch Menschen. Berlin, 1784.Grab begleiten; nur noch wenige Schritte, und Jch. Das Schiksal hat euch wol wenige Greis. Der frohen Tage wenig, aber der Glauben sie mir, ich verdiene das bittere Jch. Jhr werdet so beweglich, würdiger Greis. Wozu das junger Mann? warum S
Grab begleiten; nur noch wenige Schritte, und Jch. Das Schikſal hat euch wol wenige Greis. Der frohen Tage wenig, aber der Glauben ſie mir, ich verdiene das bittere Jch. Jhr werdet ſo beweglich, wuͤrdiger Greis. Wozu das junger Mann? warum S
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Grab begleiten; nur noch wenige Schritte, und
ich hab’ vollendet.
Jch. Das Schikſal hat euch wol wenige
frohe Tage zugezaͤlet?
Greis. Der frohen Tage wenig, aber der
traurigen deſto mehr. Als Knabe fuͤhlte ich,
was Leben ſei, aber ſchon als Juͤngling und
Mann kettete ſich ein Ungluͤk neben das andere,
ſo daß ich ſogar das Bewuſtſein verlor, einſt
gluͤklich geweſen zu ſein.
Glauben ſie mir, ich verdiene das bittere
Loos nicht, unter dem ſich mein grauer Schedel
beugen muß; zwar nur Lumpen bedekken dieſes
verfallene Gerippe, aber unter dieſen Lumpen
ſchlaͤgt ein Herz, das einſt waͤrmer ſchlug, und
hoch empor braußte.
Jch. Jhr werdet ſo beweglich, wuͤrdiger
Greis! daß ich euch bitten muß, mir eure Ge-
ſchichte zu entraͤthſeln; ſie kann lehrreich fuͤr
mich ſein — wird es gewis aus eurem Munde
werden.
Greis. Wozu das junger Mann? warum
ſoll ich Wunden aufreiſſen, die ſich ſchon ver-
blutet haben, und die doch niemand heilen kann?
S
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