Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 2. Dortmund, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite
10. Aber über einige ihm arrivirte Sachen
Wollte sie auch fast sich zu Tode lachen;
Besonders machte es ihr große Lust
Daß seine Frau die Zeche bezahlen gemußt.
11. Uebrigens hat sie von ihrem Gemahl ver-
nommen,
Daß Hieronimus nach seinem Tode mehr Ver-
stand bekommen,
Und deswegen stimmte sie auch gerne bei
Daß er Hofmeister des jungen Herren sey.
12. Er ward noch baß auf dem Schlosse von
Jungen und Alten,
Als im 27ten Kapitel des ersten Theils, Vers
9 und 10 gehalten,
Und er hatte niemals, weder vorher noch
hernach
In seinem Leben, so gute Tag'.
13. Aber mancher Ohnwitzer Flegel von Bauer
Sah über seine Ankunft sehr scheel und sauer,
Denn sie dachten aufs neue daran
Was ihnen Fiscus seinetwegen gethan.
14. Der brave Hieronimus aber schlug sich
Alle ehmalige Schmach aus dem Sinn und
betrug sich
Gegen Reiche und Arme, Alt und Jung,
Vor wie nach mit Klugheit und Mäßigung.
15. Der
10. Aber uͤber einige ihm arrivirte Sachen
Wollte ſie auch faſt ſich zu Tode lachen;
Beſonders machte es ihr große Luſt
Daß ſeine Frau die Zeche bezahlen gemußt.
11. Uebrigens hat ſie von ihrem Gemahl ver-
nommen,
Daß Hieronimus nach ſeinem Tode mehr Ver-
ſtand bekommen,
Und deswegen ſtimmte ſie auch gerne bei
Daß er Hofmeiſter des jungen Herren ſey.
12. Er ward noch baß auf dem Schloſſe von
Jungen und Alten,
Als im 27ten Kapitel des erſten Theils, Vers
9 und 10 gehalten,
Und er hatte niemals, weder vorher noch
hernach
In ſeinem Leben, ſo gute Tag’.
13. Aber mancher Ohnwitzer Flegel von Bauer
Sah uͤber ſeine Ankunft ſehr ſcheel und ſauer,
Denn ſie dachten aufs neue daran
Was ihnen Fiscus ſeinetwegen gethan.
14. Der brave Hieronimus aber ſchlug ſich
Alle ehmalige Schmach aus dem Sinn und
betrug ſich
Gegen Reiche und Arme, Alt und Jung,
Vor wie nach mit Klugheit und Maͤßigung.
15. Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0117" n="95"/>
          <lg n="10">
            <l>10. Aber u&#x0364;ber einige ihm arrivirte Sachen</l><lb/>
            <l>Wollte &#x017F;ie auch fa&#x017F;t &#x017F;ich zu Tode lachen;</l><lb/>
            <l>Be&#x017F;onders machte es ihr große Lu&#x017F;t</l><lb/>
            <l>Daß &#x017F;eine Frau die Zeche bezahlen gemußt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="11">
            <l>11. Uebrigens hat &#x017F;ie von ihrem Gemahl ver-</l><lb/>
            <l>nommen,</l><lb/>
            <l>Daß Hieronimus nach &#x017F;einem Tode mehr Ver-</l><lb/>
            <l>&#x017F;tand bekommen,</l><lb/>
            <l>Und deswegen &#x017F;timmte &#x017F;ie auch gerne bei</l><lb/>
            <l>Daß er Hofmei&#x017F;ter des jungen Herren &#x017F;ey.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="12">
            <l>12. Er ward noch baß auf dem Schlo&#x017F;&#x017F;e von</l><lb/>
            <l>Jungen und Alten,</l><lb/>
            <l>Als im 27ten Kapitel des er&#x017F;ten Theils, Vers</l><lb/>
            <l>9 und 10 gehalten,</l><lb/>
            <l>Und er hatte niemals, weder vorher noch</l><lb/>
            <l>hernach</l><lb/>
            <l>In &#x017F;einem Leben, &#x017F;o gute Tag&#x2019;.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="13">
            <l>13. Aber mancher Ohnwitzer Flegel von Bauer</l><lb/>
            <l>Sah u&#x0364;ber &#x017F;eine Ankunft &#x017F;ehr &#x017F;cheel und &#x017F;auer,</l><lb/>
            <l>Denn &#x017F;ie dachten aufs neue daran</l><lb/>
            <l>Was ihnen Fiscus &#x017F;einetwegen gethan.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="14">
            <l>14. Der brave Hieronimus aber &#x017F;chlug &#x017F;ich</l><lb/>
            <l>Alle ehmalige Schmach aus dem Sinn und</l><lb/>
            <l>betrug &#x017F;ich</l><lb/>
            <l>Gegen Reiche und Arme, Alt und Jung,</l><lb/>
            <l>Vor wie nach mit Klugheit und Ma&#x0364;ßigung.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">15. Der</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[95/0117] 10. Aber uͤber einige ihm arrivirte Sachen Wollte ſie auch faſt ſich zu Tode lachen; Beſonders machte es ihr große Luſt Daß ſeine Frau die Zeche bezahlen gemußt. 11. Uebrigens hat ſie von ihrem Gemahl ver- nommen, Daß Hieronimus nach ſeinem Tode mehr Ver- ſtand bekommen, Und deswegen ſtimmte ſie auch gerne bei Daß er Hofmeiſter des jungen Herren ſey. 12. Er ward noch baß auf dem Schloſſe von Jungen und Alten, Als im 27ten Kapitel des erſten Theils, Vers 9 und 10 gehalten, Und er hatte niemals, weder vorher noch hernach In ſeinem Leben, ſo gute Tag’. 13. Aber mancher Ohnwitzer Flegel von Bauer Sah uͤber ſeine Ankunft ſehr ſcheel und ſauer, Denn ſie dachten aufs neue daran Was ihnen Fiscus ſeinetwegen gethan. 14. Der brave Hieronimus aber ſchlug ſich Alle ehmalige Schmach aus dem Sinn und betrug ſich Gegen Reiche und Arme, Alt und Jung, Vor wie nach mit Klugheit und Maͤßigung. 15. Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade02_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade02_1799/117
Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 2. Dortmund, 1799, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade02_1799/117>, abgerufen am 23.11.2024.