Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.Denn Frau Fama machet zu jeder Frist, 21. "Was im übrigen thäte anlangen "Die Umstände ihres Gatten des Herrn van der Tangen, "So sey er gewesen der einzige Zweig "Des alten Herrn van der Tangen und er- schrecklich reich. 22. "Er sey zwar gewesen nur vom bürgerlichen Stande, "Aber fast der reichste Privatmann im Nie- derlande, "Weil sein seeliger Vater durch Kauffarthei "Ausserordentlich glücklich gewesen sey. 23. "Mancherlei Gründe hätten ihn bewogen, "Daß er aus seinem Vaterlande weggezogen, "Und er hätte auch bald darauf "Das Gut Schönhain hier erstanden durch Kauf. 24. "Ihre Bekanntschaft mit dem Herrn van der Tangen "Habe bewustermaßen damals angefangen, "Als er sich eine Zeitlang in Deutschland "Zum Vergnügen auf der Reise befand. 25. "Ihre Ehe habe zwölf Jahre lang gewähret, "Darauf hätte Freund Hein dieselbe gestöret "Und
Denn Frau Fama machet zu jeder Friſt, 21. „Was im uͤbrigen thaͤte anlangen „Die Umſtaͤnde ihres Gatten des Herrn van der Tangen, „So ſey er geweſen der einzige Zweig „Des alten Herrn van der Tangen und er- ſchrecklich reich. 22. „Er ſey zwar geweſen nur vom buͤrgerlichen Stande, „Aber faſt der reichſte Privatmann im Nie- derlande, „Weil ſein ſeeliger Vater durch Kauffarthei „Auſſerordentlich gluͤcklich geweſen ſey. 23. „Mancherlei Gruͤnde haͤtten ihn bewogen, „Daß er aus ſeinem Vaterlande weggezogen, „Und er haͤtte auch bald darauf „Das Gut Schoͤnhain hier erſtanden durch Kauf. 24. „Ihre Bekanntſchaft mit dem Herrn van der Tangen „Habe bewuſtermaßen damals angefangen, „Als er ſich eine Zeitlang in Deutſchland „Zum Vergnuͤgen auf der Reiſe befand. 25. „Ihre Ehe habe zwoͤlf Jahre lang gewaͤhret, „Darauf haͤtte Freund Hein dieſelbe geſtoͤret „Und
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Denn Frau Fama machet zu jeder Friſt,
Immer ein Ding groͤßer als es iſt.)
21. „Was im uͤbrigen thaͤte anlangen
„Die Umſtaͤnde ihres Gatten des Herrn van
der Tangen,
„So ſey er geweſen der einzige Zweig
„Des alten Herrn van der Tangen und er-
ſchrecklich reich.
22. „Er ſey zwar geweſen nur vom buͤrgerlichen
Stande,
„Aber faſt der reichſte Privatmann im Nie-
derlande,
„Weil ſein ſeeliger Vater durch Kauffarthei
„Auſſerordentlich gluͤcklich geweſen ſey.
23. „Mancherlei Gruͤnde haͤtten ihn bewogen,
„Daß er aus ſeinem Vaterlande weggezogen,
„Und er haͤtte auch bald darauf
„Das Gut Schoͤnhain hier erſtanden durch
Kauf.
24. „Ihre Bekanntſchaft mit dem Herrn van
der Tangen
„Habe bewuſtermaßen damals angefangen,
„Als er ſich eine Zeitlang in Deutſchland
„Zum Vergnuͤgen auf der Reiſe befand.
25. „Ihre Ehe habe zwoͤlf Jahre lang gewaͤhret,
„Darauf haͤtte Freund Hein dieſelbe geſtoͤret
„Und
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