Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kotzebue, August von: Die deutschen Kleinstädter. Leipzig, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite
Olm. Wirklich? ich wünsche Ihnen
Glück.
Sperl. Wenn Sie einige Wochen bey
uns verweilen, so werden Sie einem Feste
beywohnen, an welchem Amor und Hymen
sich brüderlich umarmen.
Olm. In der That?
Sab. Ja mein Herr, das hoff' ich von
ganzem Herzen.
Olm. Ey, welche liebenswürdige Offen-
heit! Natürlich werde ich so lange hier blei-
ben, denn ich muß für meinen zerbrochenen
Wagen doch durch etwas entschädigt werden.
Sab. Noch bin ich zwar nicht Braut,
aber ich hoffe es bald zu werden.
Olm. Sie wären es noch nicht? Sie
belieben zu scherzen.
Sperl. Purer klarer Scherz im Gefol-
ge der Grazien.
Sab. Mein Herr, verstehen Sie mich
recht. Schon seit fünf Wochen hab' ich ge-
hofft,
Olm. Wirklich? ich wuͤnſche Ihnen
Gluͤck.
Sperl. Wenn Sie einige Wochen bey
uns verweilen, ſo werden Sie einem Feſte
beywohnen, an welchem Amor und Hymen
ſich bruͤderlich umarmen.
Olm. In der That?
Sab. Ja mein Herr, das hoff’ ich von
ganzem Herzen.
Olm. Ey, welche liebenswuͤrdige Offen-
heit! Natuͤrlich werde ich ſo lange hier blei-
ben, denn ich muß fuͤr meinen zerbrochenen
Wagen doch durch etwas entſchaͤdigt werden.
Sab. Noch bin ich zwar nicht Braut,
aber ich hoffe es bald zu werden.
Olm. Sie waͤren es noch nicht? Sie
belieben zu ſcherzen.
Sperl. Purer klarer Scherz im Gefol-
ge der Grazien.
Sab. Mein Herr, verſtehen Sie mich
recht. Schon ſeit fuͤnf Wochen hab’ ich ge-
hofft,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0088" n="82"/>
          <sp who="#OLM">
            <speaker><hi rendition="#g">Olm</hi>.</speaker>
            <p>Wirklich? ich wu&#x0364;n&#x017F;che Ihnen<lb/>
Glu&#x0364;ck.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SPER">
            <speaker><hi rendition="#g">Sperl</hi>.</speaker>
            <p>Wenn Sie einige Wochen bey<lb/>
uns verweilen, &#x017F;o werden Sie einem Fe&#x017F;te<lb/>
beywohnen, an welchem Amor und Hymen<lb/>
&#x017F;ich bru&#x0364;derlich umarmen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OLM">
            <speaker><hi rendition="#g">Olm</hi>.</speaker>
            <p>In der That?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SAB">
            <speaker><hi rendition="#g">Sab</hi>.</speaker>
            <p>Ja mein Herr, das hoff&#x2019; ich von<lb/>
ganzem Herzen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OLM">
            <speaker><hi rendition="#g">Olm</hi>.</speaker>
            <p>Ey, welche liebenswu&#x0364;rdige Offen-<lb/>
heit! Natu&#x0364;rlich werde ich &#x017F;o lange hier blei-<lb/>
ben, denn ich muß fu&#x0364;r meinen zerbrochenen<lb/>
Wagen doch durch <hi rendition="#g">etwas</hi> ent&#x017F;cha&#x0364;digt werden.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SAB">
            <speaker><hi rendition="#g">Sab</hi>.</speaker>
            <p>Noch bin ich zwar nicht Braut,<lb/>
aber ich hoffe es bald zu werden.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OLM">
            <speaker><hi rendition="#g">Olm</hi>.</speaker>
            <p>Sie wa&#x0364;ren es noch nicht? Sie<lb/>
belieben zu &#x017F;cherzen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SPER">
            <speaker><hi rendition="#g">Sperl</hi>.</speaker>
            <p>Purer klarer Scherz im Gefol-<lb/>
ge der Grazien.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SAB">
            <speaker><hi rendition="#g">Sab</hi>.</speaker>
            <p>Mein Herr, ver&#x017F;tehen Sie mich<lb/>
recht. Schon &#x017F;eit fu&#x0364;nf Wochen hab&#x2019; ich ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">hofft,</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[82/0088] Olm. Wirklich? ich wuͤnſche Ihnen Gluͤck. Sperl. Wenn Sie einige Wochen bey uns verweilen, ſo werden Sie einem Feſte beywohnen, an welchem Amor und Hymen ſich bruͤderlich umarmen. Olm. In der That? Sab. Ja mein Herr, das hoff’ ich von ganzem Herzen. Olm. Ey, welche liebenswuͤrdige Offen- heit! Natuͤrlich werde ich ſo lange hier blei- ben, denn ich muß fuͤr meinen zerbrochenen Wagen doch durch etwas entſchaͤdigt werden. Sab. Noch bin ich zwar nicht Braut, aber ich hoffe es bald zu werden. Olm. Sie waͤren es noch nicht? Sie belieben zu ſcherzen. Sperl. Purer klarer Scherz im Gefol- ge der Grazien. Sab. Mein Herr, verſtehen Sie mich recht. Schon ſeit fuͤnf Wochen hab’ ich ge- hofft,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_kleinstaedter_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_kleinstaedter_1803/88
Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Die deutschen Kleinstädter. Leipzig, 1803, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_kleinstaedter_1803/88>, abgerufen am 22.12.2024.