Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kotzebue, August von: Der Rehbock oder die Schuldlosen Schuldbewußten. Leipzig, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite
Pacht. Ja, gnädigster Herr Graf. Es
ist ein vortreffliches Gewehr.
Graf. Und traf meinen Rehbock?
Pacht. Zufälliger Weise.
Graf. Spitzbube! rufe mir deine Frau
her.
Pacht. Meine Frau?
Graf. Ja doch ja. Jch will sehen, ob
man dir verzeihen kann.
Pacht. (bei Seite) Gehorsamer Diener!
(laut)
Meine Frau, gnädigster Herr - die ist
nicht zu Hause - sie - steht zu Gevatter
in der Nachbarschaft.
Graf. So? weißt du was? du kannst
ihr die Mühe ersparen nach Hause zu kommen,
denn ich jage dich hiemit vom Pachte.
Pacht. Gnädigster Herr -
Graf. Schweig! wenn ich Morgen dich
noch hier finde, so hetze ich dich mit allen
Jagdhunden über meine Grenze. Verstehst du
mich? (ab)
Pacht. Ja, gnaͤdigster Herr Graf. Es
ist ein vortreffliches Gewehr.
Graf. Und traf meinen Rehbock?
Pacht. Zufaͤlliger Weise.
Graf. Spitzbube! rufe mir deine Frau
her.
Pacht. Meine Frau?
Graf. Ja doch ja. Jch will sehen, ob
man dir verzeihen kann.
Pacht. (bei Seite) Gehorsamer Diener!
(laut)
Meine Frau, gnaͤdigster Herr – die ist
nicht zu Hause – sie – steht zu Gevatter
in der Nachbarschaft.
Graf. So? weißt du was? du kannst
ihr die Muͤhe ersparen nach Hause zu kommen,
denn ich jage dich hiemit vom Pachte.
Pacht. Gnaͤdigster Herr –
Graf. Schweig! wenn ich Morgen dich
noch hier finde, so hetze ich dich mit allen
Jagdhunden uͤber meine Grenze. Verstehst du
mich? (ab)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0024" n="18"/>
            <sp who="#PAC">
              <speaker>Pacht.</speaker>
              <p> Ja, gna&#x0364;digster Herr Graf. Es<lb/>
ist ein vortreffliches Gewehr.</p>
            </sp>
            <sp who="#GRAF">
              <speaker>Graf.</speaker>
              <p> Und traf meinen Rehbock?</p>
            </sp>
            <sp who="#PAC">
              <speaker>Pacht.</speaker>
              <p> Zufa&#x0364;lliger Weise.</p>
            </sp>
            <sp who="#GRAF">
              <speaker>Graf.</speaker>
              <p> Spitzbube! rufe mir deine Frau<lb/>
her.</p>
            </sp>
            <sp who="#PAC">
              <speaker>Pacht.</speaker>
              <p> Meine Frau?</p>
            </sp>
            <sp who="#GRAF">
              <speaker>Graf.</speaker>
              <p> Ja doch ja. Jch will sehen, ob<lb/>
man dir verzeihen kann.</p>
            </sp>
            <sp who="#PAC">
              <speaker>Pacht.</speaker>
              <p><stage>(bei Seite)</stage> Gehorsamer Diener! <stage><lb/>
(laut)</stage> Meine Frau, gna&#x0364;digster Herr &#x2013; die ist<lb/>
nicht zu Hause &#x2013; sie &#x2013; steht zu Gevatter<lb/>
in der Nachbarschaft.</p>
            </sp>
            <sp who="#GRAF">
              <speaker>Graf.</speaker>
              <p> So? weißt du was? du kannst<lb/>
ihr die Mu&#x0364;he ersparen nach Hause zu kommen,<lb/>
denn ich jage dich hiemit vom Pachte.</p>
            </sp>
            <sp who="#PAC">
              <speaker>Pacht.</speaker>
              <p> Gna&#x0364;digster Herr &#x2013;</p>
            </sp>
            <sp who="#GRAF">
              <speaker>Graf.</speaker>
              <p> Schweig! wenn ich Morgen dich<lb/>
noch hier finde, so hetze ich dich mit allen<lb/>
Jagdhunden u&#x0364;ber meine Grenze. Verstehst du<lb/>
mich? <stage>(ab)</stage></p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[18/0024] Pacht. Ja, gnaͤdigster Herr Graf. Es ist ein vortreffliches Gewehr. Graf. Und traf meinen Rehbock? Pacht. Zufaͤlliger Weise. Graf. Spitzbube! rufe mir deine Frau her. Pacht. Meine Frau? Graf. Ja doch ja. Jch will sehen, ob man dir verzeihen kann. Pacht. (bei Seite) Gehorsamer Diener! (laut) Meine Frau, gnaͤdigster Herr – die ist nicht zu Hause – sie – steht zu Gevatter in der Nachbarschaft. Graf. So? weißt du was? du kannst ihr die Muͤhe ersparen nach Hause zu kommen, denn ich jage dich hiemit vom Pachte. Pacht. Gnaͤdigster Herr – Graf. Schweig! wenn ich Morgen dich noch hier finde, so hetze ich dich mit allen Jagdhunden uͤber meine Grenze. Verstehst du mich? (ab)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_rehbock_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_rehbock_1815/24
Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Der Rehbock oder die Schuldlosen Schuldbewußten. Leipzig, 1815, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_rehbock_1815/24>, abgerufen am 09.11.2024.