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Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.

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Doch ach! wem soll -- wem darf ich
mich vertrauen?
Hier herrscht mit tausend Augen der Des-
pot --

Kein Herz hab' ich zu jenen fremden Frauen,
Mir aufgedrungen durch ein fremd Ge-
bot --

Auf keines Dieners Treue darf ich bauen --
Der Markgraf ging -- der letzte Freund in
Noth --
Und jeder Seufzer, den die Lippen senden,
Tönt mir zurück von kalten Marmor-
wänden.
Wohlan ich geh' allein! -- Gefahren
schrecken
Die Unschuld nicht -- hervor mein Pilger-
kleid!
(sie wirft es hastig über.)
Vorlängst hat im Gebet zu frommen Zwecken
Der Gattin heiße Liebe dich geweiht.
Der
Doch ach! wem soll — wem darf ich
mich vertrauen?
Hier herrscht mit tausend Augen der Des-
pot —

Kein Herz hab' ich zu jenen fremden Frauen,
Mir aufgedrungen durch ein fremd Ge-
bot —

Auf keines Dieners Treue darf ich bauen —
Der Markgraf ging — der letzte Freund in
Noth —
Und jeder Seufzer, den die Lippen senden,
Toͤnt mir zuruͤck von kalten Marmor-
waͤnden.
Wohlan ich geh' allein! — Gefahren
schrecken
Die Unschuld nicht — hervor mein Pilger-
kleid!
(sie wirft es hastig uͤber.)
Vorlaͤngst hat im Gebet zu frommen Zwecken
Der Gattin heiße Liebe dich geweiht.
Der
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[61/0067] Doch ach! wem soll — wem darf ich mich vertrauen? Hier herrscht mit tausend Augen der Des- pot — Kein Herz hab' ich zu jenen fremden Frauen, Mir aufgedrungen durch ein fremd Ge- bot — Auf keines Dieners Treue darf ich bauen — Der Markgraf ging — der letzte Freund in Noth — Und jeder Seufzer, den die Lippen senden, Toͤnt mir zuruͤck von kalten Marmor- waͤnden. Wohlan ich geh' allein! — Gefahren schrecken Die Unschuld nicht — hervor mein Pilger- kleid! (sie wirft es hastig uͤber.) Vorlaͤngst hat im Gebet zu frommen Zwecken Der Gattin heiße Liebe dich geweiht. Der

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Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/67>, abgerufen am 21.11.2024.