Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.Den oft in seinem mühseligen Leben Des Fleißes Hoffnung hart betrog, Wenn er bei Tag und Nacht mit Beben Das leere Netz ans Ufer zog! Nur Einmal -- ist mirs doch wie heute! -- Es zappelt' im Netz ein großer Fisch, Ein köstlicher Fisch war meine Beute, Erlesen für des Königs Tisch. Da spracht ihr Nachbarn: "Antonio, eile! "Die Fürstentochter von Burgund "Wird unserm guten König zu Theile "Durch einen frommen Liebesbund, "Schon ziehen die stattlich geschmückten Gäste, "Voran der erzbischöffliche Hirt, "Auf allen Straßen zum herrlichen Feste, "Das in Pavia bereitet wird. "Drum eile! des Königs Tafel zu schmücken "Ist dieser köstliche Fisch wohl werth; "Wer weiß was dir an Silberstücken "Die Hand der Baut dafür bescheert." Da
Den oft in seinem muͤhseligen Leben Des Fleißes Hoffnung hart betrog, Wenn er bei Tag und Nacht mit Beben Das leere Netz ans Ufer zog! Nur Einmal — ist mirs doch wie heute! — Es zappelt' im Netz ein großer Fisch, Ein koͤstlicher Fisch war meine Beute, Erlesen fuͤr des Koͤnigs Tisch. Da spracht ihr Nachbarn: „Antonio, eile! „Die Fuͤrstentochter von Burgund „Wird unserm guten Koͤnig zu Theile „Durch einen frommen Liebesbund, „Schon ziehen die stattlich geschmuͤckten Gaͤste, „Voran der erzbischoͤffliche Hirt, „Auf allen Straßen zum herrlichen Feste, „Das in Pavia bereitet wird. „Drum eile! des Koͤnigs Tafel zu schmuͤcken „Ist dieser koͤstliche Fisch wohl werth; „Wer weiß was dir an Silberstuͤcken „Die Hand der Baut dafuͤr bescheert.“ Da
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Den oft in seinem muͤhseligen Leben
Des Fleißes Hoffnung hart betrog,
Wenn er bei Tag und Nacht mit Beben
Das leere Netz ans Ufer zog!
Nur Einmal — ist mirs doch wie heute! —
Es zappelt' im Netz ein großer Fisch,
Ein koͤstlicher Fisch war meine Beute,
Erlesen fuͤr des Koͤnigs Tisch.
Da spracht ihr Nachbarn: „Antonio, eile!
„Die Fuͤrstentochter von Burgund
„Wird unserm guten Koͤnig zu Theile
„Durch einen frommen Liebesbund,
„Schon ziehen die stattlich geschmuͤckten
Gaͤste,
„Voran der erzbischoͤffliche Hirt,
„Auf allen Straßen zum herrlichen Feste,
„Das in Pavia bereitet wird.
„Drum eile! des Koͤnigs Tafel zu schmuͤcken
„Ist dieser koͤstliche Fisch wohl werth;
„Wer weiß was dir an Silberstuͤcken
„Die Hand der Baut dafuͤr bescheert.“
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