Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875.Die Düngung. assimilirbaren Nährstoffen sein muß, läßt sich zur Zeit noch nicht ziffergemäß an-geben. Nur so viel steht fest, daß dieser Vorrath nicht unter ein bestimmtes Mini- mum (S. 42) herabsinken darf, wenn eine vollkommene Pflanzenvegetation erzielt werden soll. Sind nur geringe Mengen eines Nährstoffes im Boden vorhanden, so wird übrigens die Pflanze, die zu ihrem Gedeihen nothwendige Quantität nur dann sammeln können, wenn durch den physikalischen Zustand des Bodens, besonders der Lockerheit desselben, der Wurzelentwickelung kein Hinderniß entgegengestellt wird. Je nach dem Nährstoffvorrathe und der physikalischen Beschaffenheit des Bodens Den Gegensatz zum Quarze bildet der Thon, welcher den entschiedensten Einfluß Der Kalkboden wirkt besonders verzehrend auf humusreiche Düngemittel, indem Die Wahl der Düngemittel hat sich daher je nach den verschiedenen Boden- Fassen wir die bisherigen Erörterungen, welche ihre Fortsetzung in der Betriebs- Als ungefähren Anhaltspunkt zur Beurtheilung der Mengen an Pflanzennährstoffen, 1) W. Knop, Die Bonitirung der Ackererde. S 90.
Die Düngung. aſſimilirbaren Nährſtoffen ſein muß, läßt ſich zur Zeit noch nicht ziffergemäß an-geben. Nur ſo viel ſteht feſt, daß dieſer Vorrath nicht unter ein beſtimmtes Mini- mum (S. 42) herabſinken darf, wenn eine vollkommene Pflanzenvegetation erzielt werden ſoll. Sind nur geringe Mengen eines Nährſtoffes im Boden vorhanden, ſo wird übrigens die Pflanze, die zu ihrem Gedeihen nothwendige Quantität nur dann ſammeln können, wenn durch den phyſikaliſchen Zuſtand des Bodens, beſonders der Lockerheit deſſelben, der Wurzelentwickelung kein Hinderniß entgegengeſtellt wird. Je nach dem Nährſtoffvorrathe und der phyſikaliſchen Beſchaffenheit des Bodens Den Gegenſatz zum Quarze bildet der Thon, welcher den entſchiedenſten Einfluß Der Kalkboden wirkt beſonders verzehrend auf humusreiche Düngemittel, indem Die Wahl der Düngemittel hat ſich daher je nach den verſchiedenen Boden- Faſſen wir die bisherigen Erörterungen, welche ihre Fortſetzung in der Betriebs- Als ungefähren Anhaltspunkt zur Beurtheilung der Mengen an Pflanzennährſtoffen, 1) W. Knop, Die Bonitirung der Ackererde. S 90.
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Die Düngung.
aſſimilirbaren Nährſtoffen ſein muß, läßt ſich zur Zeit noch nicht ziffergemäß an-
geben. Nur ſo viel ſteht feſt, daß dieſer Vorrath nicht unter ein beſtimmtes Mini-
mum (S. 42) herabſinken darf, wenn eine vollkommene Pflanzenvegetation erzielt
werden ſoll. Sind nur geringe Mengen eines Nährſtoffes im Boden vorhanden, ſo
wird übrigens die Pflanze, die zu ihrem Gedeihen nothwendige Quantität nur dann
ſammeln können, wenn durch den phyſikaliſchen Zuſtand des Bodens, beſonders der
Lockerheit deſſelben, der Wurzelentwickelung kein Hinderniß entgegengeſtellt wird.
Je nach dem Nährſtoffvorrathe und der phyſikaliſchen Beſchaffenheit des Bodens
wird ſich die Wirkſamkeit ein und deſſelben Düngemittels verſchieden herausſtellen.
Von den verſchiedenen Bodenſkelettheilen verhält ſich z. B. der Quarz 1) ganz
indifferent bei der Zerſetzung der humoſen Subſtanzen und der Dünger, indem der-
ſelbe gar keine Abſorption und gar keinen Einfluß auf eine Löſung von Pflanzen-
nährſtoffen auszuüben vermag.
Den Gegenſatz zum Quarze bildet der Thon, welcher den entſchiedenſten Einfluß
auf die humoſen Subſtanzen und die Verweſung des Düngers nimmt. Bei ſeiner
hohen Abſorptionsfähigkeit entzieht er einer Nährſtofflöſung beſonders Kali, Ammoniak
und Phosphorſäure, während die feinſten Humustheilchen feſt an dem Thone an-
haften. Durch die Bildung von im Waſſer unlöslicher, humusſaurer Thonerde und
humusſauren Eiſenoxyd wird die Humusſubſtanz lange conſervirt.
Der Kalkboden wirkt beſonders verzehrend auf humusreiche Düngemittel, indem
ſich der Humus in der im Waſſer unlöslichen Verbindung des humusſauren Kalk raſcher
oxydirt als für ſich allein. Kalkböden verzehren den Humus. Der Gypsboden mit
geringer Abſorptionsfähigkeit verhält ſich im Ganzen paſſiv. Eine Gypslöſung macht
im Boden gebundenes Kali wieder frei.
Die Wahl der Düngemittel hat ſich daher je nach den verſchiedenen Boden-
claſſen zu richten. Dieſe Verſchiedenheit in der Wirkſamkeit der Düngemittel iſt auch
Urſache, daß ſich die Reſultate von Düngungsverſuchen nicht ohne weiteres von
einem Orte auf den andern übertragen laſſen. Die Düngungsverſuche haben in
Folge deſſen nur für jene Oertlichkeiten, an welchen ſie ausgeführt wurden, einen ſehr
hohen Werth.
Faſſen wir die bisherigen Erörterungen, welche ihre Fortſetzung in der Betriebs-
lehre finden werden, zuſammen, ſo ergiebt ſich, daß für die Ausführung der Düngung
nicht nur der Stoffgehalt des Düngemittels, ſondern auch das Bedürfniß der Pflanze
und die Beſchaffenheit des Bodens maßgebend ſind.
Als ungefähren Anhaltspunkt zur Beurtheilung der Mengen an Pflanzennährſtoffen,
welche durch je 1000 Kilogr. der wichtigeren Düngemittel in den Boden gebracht werden,
führen wir nach denſelben Quellen, wie oben, die nachſtehenden Mittelzahlen an:
1) W. Knop, Die Bonitirung der Ackererde. S 90.
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