Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875.Der Boden. dem betreffenden Bodenskelettheil zu nennen: der Talk (24.81 %), Speckstein, Ser-pentin, die Chlorite. e. Eisen. Das Eisen bildet als Eisenoxyd einen Bestandtheil sehr vieler f. Mangan. Das Mangan kommt gewöhnlich als Begleiter des Eisens vor. g. Mineralsäuren. Unter den Mineralsäuren nimmt besonders die Kiesel- Auf die physikalischen Eigenschaften der Gesteinstrümmer hat die Gestalt und Treten die Gesteinstrümmer in sehr grobkörniger Form auf, so bezeichnet man Feiner als erbsengroße bis staubfeine Felstrümmer bilden den veränderlichen Je nach der mineralogischen Zusammensetzung unterscheidet Senft 1) quarzreichen In Betreff der Eigenschaften des Sandes kann erwähnt werden, daß derselbe 1) Dr. F. Senft. Der Steinschutt und Erdboden. S. 200. 3*
Der Boden. dem betreffenden Bodenſkelettheil zu nennen: der Talk (24.81 %), Speckſtein, Ser-pentin, die Chlorite. e. Eiſen. Das Eiſen bildet als Eiſenoxyd einen Beſtandtheil ſehr vieler f. Mangan. Das Mangan kommt gewöhnlich als Begleiter des Eiſens vor. g. Mineralſäuren. Unter den Mineralſäuren nimmt beſonders die Kieſel- Auf die phyſikaliſchen Eigenſchaften der Geſteinstrümmer hat die Geſtalt und Treten die Geſteinstrümmer in ſehr grobkörniger Form auf, ſo bezeichnet man Feiner als erbſengroße bis ſtaubfeine Felstrümmer bilden den veränderlichen Je nach der mineralogiſchen Zuſammenſetzung unterſcheidet Senft 1) quarzreichen In Betreff der Eigenſchaften des Sandes kann erwähnt werden, daß derſelbe 1) Dr. F. Senft. Der Steinſchutt und Erdboden. S. 200. 3*
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0053" n="35"/><fw place="top" type="header">Der Boden.</fw><lb/> dem betreffenden Bodenſkelettheil zu nennen: der Talk (24.81 %), Speckſtein, Ser-<lb/> pentin, die Chlorite.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">e.</hi><hi rendition="#g">Eiſen.</hi> Das Eiſen bildet als Eiſenoxyd einen Beſtandtheil ſehr vieler<lb/> Mineralien. Am häufigſten findet ſich das Eiſen in den verſchiedenen Eiſenerzen,<lb/> wie im Rotheiſenſtein (waſſerfreies Eiſenoxyd), im Braun- und Gelbeiſenſtein (Eiſen-<lb/> oxydhydrat), im Schwefelkies (Schwefeleiſen) ꝛc. Den Boden färben dieſe Ver-<lb/> bindungen ockergelb, roth, rothbraun, bis dunkelbraunſchwarz.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">f.</hi><hi rendition="#g">Mangan.</hi> Das Mangan kommt gewöhnlich als Begleiter des Eiſens vor.<lb/> Es verleiht wie jenes dem Boden eine dunklere Färbung.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">g.</hi><hi rendition="#g">Mineralſäuren.</hi> Unter den Mineralſäuren nimmt beſonders die Kieſel-<lb/> ſäure und Kohlenſäure einen hervorragenden Antheil an der Zuſammenſetzung der<lb/> Geſteine. Die lösliche Kieſelſäure bildet einen Beſtandtheil der wichtigen zeolithiſchen<lb/> Mineralien, welche als Thonalkali- oder Thonkalk-Silicathydrate anzuſehen ſind.<lb/> Die Phosphorſäure findet ſich im Apatit (Phosphorit, 36.88—42.28 %), dann in<lb/> den Koprolithen und Oſteolithen (Verſteinerungen der Excremente und Knochen vor-<lb/> weltlicher Thiere, 6.99—26.75 %), und in einer Mehrzahl ſeltener vorkommender<lb/> Phosphatgeſteine.</p><lb/> <p>Auf die phyſikaliſchen Eigenſchaften der Geſteinstrümmer hat die Geſtalt und<lb/> Größe derſelben weſentlichen Einfluß. Die Geſteinstrümmer ſind entweder rund<lb/> oder eckig oder ſie treten wie der Glimmerſand in Form von Schüppchen auf. Die-<lb/> ſelben haben bis auf die ſehr feinkörnigen oder ſchüppchenartigen Geſteinstrümmer,<lb/> welche im feuchten Zuſtande einen geringen Zuſammenhalt beſitzen, keine Bindigkeit.</p><lb/> <p>Treten die Geſteinstrümmer in ſehr grobkörniger Form auf, ſo bezeichnet man<lb/> ſie als Gerölle, Gruß, Geſchiebe, Rollſteine. Sind die Trümmer 3—5 Millim.<lb/> groß, ſo heißen ſie grober Kies, bei 2—3 Mm. Größe feiner Kies.</p><lb/> <p>Feiner als erbſengroße bis ſtaubfeine Felstrümmer bilden den <hi rendition="#g">veränderlichen<lb/> Sand.</hi> Zuweilen wird der Sand auch von Reſten verſchiedener Thiergehäuſe ge-<lb/> bildet, welche in der Hauptſache aus kohlenſaurem und phosphorſaurem Kalk beſtehen.<lb/> Je nach der Größe der einzelnen Sandkörner unterſcheidet man: Perlſand (1—2 Mm.),<lb/> groben Sand (0.5—1 Mm.), feinen Sand oder Triebſand (0.25—0.5 Mm.), ſehr<lb/> feinen Sand, Flugſand (0.1—0.25 Mm.) und ſtaubfeinen Sand, Mehl- und Staub-<lb/> ſand (0.025—0.25 Mm.).</p><lb/> <p>Je nach der mineralogiſchen Zuſammenſetzung unterſcheidet Senft <note place="foot" n="1)"><hi rendition="#aq">Dr.</hi> F. Senft. Der Steinſchutt und Erdboden. S. 200.</note> quarzreichen<lb/> Sand (Feldſpath-, Glimmer-, kalkhaltigen, eiſenſchüſſigen Quarz-Sand), kalkreichen<lb/> Sand (Muſchelſand, Wieſenmergel) und vulcaniſchen oder Lavaſand.</p><lb/> <p>In Betreff der Eigenſchaften des Sandes kann erwähnt werden, daß derſelbe<lb/> die Wärmeſtrahlen der Sonne unter gleichzeitiger raſcher Erwärmung ſehr ſtark<lb/> abſorpirt. Ebenſo raſch, wie er ſich erwärmt, kühlt er ſich wieder ab und zwar<lb/> um ſo raſcher je grobkörniger und dunkler gefärbt derſelbe iſt. Die geleitete Wärme<lb/> nimmt der trockene und lockere Sand dagegen nur ſehr langſam auf und giebt ſie<lb/> <fw place="bottom" type="sig">3*</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [35/0053]
Der Boden.
dem betreffenden Bodenſkelettheil zu nennen: der Talk (24.81 %), Speckſtein, Ser-
pentin, die Chlorite.
e. Eiſen. Das Eiſen bildet als Eiſenoxyd einen Beſtandtheil ſehr vieler
Mineralien. Am häufigſten findet ſich das Eiſen in den verſchiedenen Eiſenerzen,
wie im Rotheiſenſtein (waſſerfreies Eiſenoxyd), im Braun- und Gelbeiſenſtein (Eiſen-
oxydhydrat), im Schwefelkies (Schwefeleiſen) ꝛc. Den Boden färben dieſe Ver-
bindungen ockergelb, roth, rothbraun, bis dunkelbraunſchwarz.
f. Mangan. Das Mangan kommt gewöhnlich als Begleiter des Eiſens vor.
Es verleiht wie jenes dem Boden eine dunklere Färbung.
g. Mineralſäuren. Unter den Mineralſäuren nimmt beſonders die Kieſel-
ſäure und Kohlenſäure einen hervorragenden Antheil an der Zuſammenſetzung der
Geſteine. Die lösliche Kieſelſäure bildet einen Beſtandtheil der wichtigen zeolithiſchen
Mineralien, welche als Thonalkali- oder Thonkalk-Silicathydrate anzuſehen ſind.
Die Phosphorſäure findet ſich im Apatit (Phosphorit, 36.88—42.28 %), dann in
den Koprolithen und Oſteolithen (Verſteinerungen der Excremente und Knochen vor-
weltlicher Thiere, 6.99—26.75 %), und in einer Mehrzahl ſeltener vorkommender
Phosphatgeſteine.
Auf die phyſikaliſchen Eigenſchaften der Geſteinstrümmer hat die Geſtalt und
Größe derſelben weſentlichen Einfluß. Die Geſteinstrümmer ſind entweder rund
oder eckig oder ſie treten wie der Glimmerſand in Form von Schüppchen auf. Die-
ſelben haben bis auf die ſehr feinkörnigen oder ſchüppchenartigen Geſteinstrümmer,
welche im feuchten Zuſtande einen geringen Zuſammenhalt beſitzen, keine Bindigkeit.
Treten die Geſteinstrümmer in ſehr grobkörniger Form auf, ſo bezeichnet man
ſie als Gerölle, Gruß, Geſchiebe, Rollſteine. Sind die Trümmer 3—5 Millim.
groß, ſo heißen ſie grober Kies, bei 2—3 Mm. Größe feiner Kies.
Feiner als erbſengroße bis ſtaubfeine Felstrümmer bilden den veränderlichen
Sand. Zuweilen wird der Sand auch von Reſten verſchiedener Thiergehäuſe ge-
bildet, welche in der Hauptſache aus kohlenſaurem und phosphorſaurem Kalk beſtehen.
Je nach der Größe der einzelnen Sandkörner unterſcheidet man: Perlſand (1—2 Mm.),
groben Sand (0.5—1 Mm.), feinen Sand oder Triebſand (0.25—0.5 Mm.), ſehr
feinen Sand, Flugſand (0.1—0.25 Mm.) und ſtaubfeinen Sand, Mehl- und Staub-
ſand (0.025—0.25 Mm.).
Je nach der mineralogiſchen Zuſammenſetzung unterſcheidet Senft 1) quarzreichen
Sand (Feldſpath-, Glimmer-, kalkhaltigen, eiſenſchüſſigen Quarz-Sand), kalkreichen
Sand (Muſchelſand, Wieſenmergel) und vulcaniſchen oder Lavaſand.
In Betreff der Eigenſchaften des Sandes kann erwähnt werden, daß derſelbe
die Wärmeſtrahlen der Sonne unter gleichzeitiger raſcher Erwärmung ſehr ſtark
abſorpirt. Ebenſo raſch, wie er ſich erwärmt, kühlt er ſich wieder ab und zwar
um ſo raſcher je grobkörniger und dunkler gefärbt derſelbe iſt. Die geleitete Wärme
nimmt der trockene und lockere Sand dagegen nur ſehr langſam auf und giebt ſie
1) Dr. F. Senft. Der Steinſchutt und Erdboden. S. 200.
3*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |