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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.

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Die Schafzucht.
Lämmer -- Winterlämmer werden gewöhnlich 5--6 Wochen später geschoren --
wird in ähnlicher Weise behandelt und gesondert in Säcken verpackt.

3. Das Schurgewicht.

Das Schurgewicht der einzelnen Thiere hängt von der Race, der Zuchtrichtung,
dem Alter und dem Geschlechte der Thiere ab. Grobwollige Racen geben im Allgemeinen
höhere Schurgewichte als fein-
wollige. Tuchwollen gehen per
Kopf weniger ins Gewicht als
Kammwollen. Am meisten
Wolle geben die Zuchtböcke,
und zwar die 2--3 jährigen
mehr als die alten Böcke.
Erstere sollen durchschnittlich
50--60 % mehr an Wolle
liefern als die Mutterschafe
der gleichen Heerde. Nächst
den Böcken stehen im Woll-
ertrage die Hammel, die göl-

[Abbildung] Fig. 156.

Binde- oder Sortirtisch.

den Zeitschafe und älteren Mütter, dann folgen die säugenden Mütter, die Jährlinge.
Die wenigste Wolle geben die Sommerlämmer, welche um 10--15, und die Winter-
lämmer, welche um 20--25 % gegen die Mütter im Schurgewichte zurückbleiben.

Je nach der Feinheit der Wolle kann das in Kilogramm ausgedrückte Schur-
ergebniß per Stück bezeichnet werden als:

[Tabelle]
2. Der Zuchtviehbetrieb.

Der Zuchtviehbetrieb kann entweder den Zweck haben, die eigenen Abgänge zu
decken, oder dazu dienen, durch den Verkauf von Zuchtthieren einen Gewinn zu
erzielen.

Die jährlichen Abgänge in einer sich stets auf gleicher Stückzahl erhaltenden
Schafheerde richten sich nach der Zahl der Sterblinge, welchen gegenüberstehen die
Anzahl der abgesetzten Lämmer. Der Rest kann durch Verkauf der Lämmer oder
der auszubrackenden, alten Thiere verwerthet werden.

Die Schafzucht.
Lämmer — Winterlämmer werden gewöhnlich 5—6 Wochen ſpäter geſchoren —
wird in ähnlicher Weiſe behandelt und geſondert in Säcken verpackt.

3. Das Schurgewicht.

Das Schurgewicht der einzelnen Thiere hängt von der Race, der Zuchtrichtung,
dem Alter und dem Geſchlechte der Thiere ab. Grobwollige Racen geben im Allgemeinen
höhere Schurgewichte als fein-
wollige. Tuchwollen gehen per
Kopf weniger ins Gewicht als
Kammwollen. Am meiſten
Wolle geben die Zuchtböcke,
und zwar die 2—3 jährigen
mehr als die alten Böcke.
Erſtere ſollen durchſchnittlich
50—60 % mehr an Wolle
liefern als die Mutterſchafe
der gleichen Heerde. Nächſt
den Böcken ſtehen im Woll-
ertrage die Hammel, die göl-

[Abbildung] Fig. 156.

Binde- oder Sortirtiſch.

den Zeitſchafe und älteren Mütter, dann folgen die ſäugenden Mütter, die Jährlinge.
Die wenigſte Wolle geben die Sommerlämmer, welche um 10—15, und die Winter-
lämmer, welche um 20—25 % gegen die Mütter im Schurgewichte zurückbleiben.

Je nach der Feinheit der Wolle kann das in Kilogramm ausgedrückte Schur-
ergebniß per Stück bezeichnet werden als:

[Tabelle]
2. Der Zuchtviehbetrieb.

Der Zuchtviehbetrieb kann entweder den Zweck haben, die eigenen Abgänge zu
decken, oder dazu dienen, durch den Verkauf von Zuchtthieren einen Gewinn zu
erzielen.

Die jährlichen Abgänge in einer ſich ſtets auf gleicher Stückzahl erhaltenden
Schafheerde richten ſich nach der Zahl der Sterblinge, welchen gegenüberſtehen die
Anzahl der abgeſetzten Lämmer. Der Reſt kann durch Verkauf der Lämmer oder
der auszubrackenden, alten Thiere verwerthet werden.

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[219/0235] Die Schafzucht. Lämmer — Winterlämmer werden gewöhnlich 5—6 Wochen ſpäter geſchoren — wird in ähnlicher Weiſe behandelt und geſondert in Säcken verpackt. 3. Das Schurgewicht. Das Schurgewicht der einzelnen Thiere hängt von der Race, der Zuchtrichtung, dem Alter und dem Geſchlechte der Thiere ab. Grobwollige Racen geben im Allgemeinen höhere Schurgewichte als fein- wollige. Tuchwollen gehen per Kopf weniger ins Gewicht als Kammwollen. Am meiſten Wolle geben die Zuchtböcke, und zwar die 2—3 jährigen mehr als die alten Böcke. Erſtere ſollen durchſchnittlich 50—60 % mehr an Wolle liefern als die Mutterſchafe der gleichen Heerde. Nächſt den Böcken ſtehen im Woll- ertrage die Hammel, die göl- [Abbildung Fig. 156. Binde- oder Sortirtiſch.] den Zeitſchafe und älteren Mütter, dann folgen die ſäugenden Mütter, die Jährlinge. Die wenigſte Wolle geben die Sommerlämmer, welche um 10—15, und die Winter- lämmer, welche um 20—25 % gegen die Mütter im Schurgewichte zurückbleiben. Je nach der Feinheit der Wolle kann das in Kilogramm ausgedrückte Schur- ergebniß per Stück bezeichnet werden als: 2. Der Zuchtviehbetrieb. Der Zuchtviehbetrieb kann entweder den Zweck haben, die eigenen Abgänge zu decken, oder dazu dienen, durch den Verkauf von Zuchtthieren einen Gewinn zu erzielen. Die jährlichen Abgänge in einer ſich ſtets auf gleicher Stückzahl erhaltenden Schafheerde richten ſich nach der Zahl der Sterblinge, welchen gegenüberſtehen die Anzahl der abgeſetzten Lämmer. Der Reſt kann durch Verkauf der Lämmer oder der auszubrackenden, alten Thiere verwerthet werden.

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft03_1876/235>, abgerufen am 21.11.2024.