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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.

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Die Pferdezucht.
aufgerichtete, schön angesetzte Hälse; die Brust erscheint flach und mäßig tief; der
Rücken ist selten sehr straff; die Kruppe etwas gesenkt und eigenthümlich gewölbt,
ohne, wie bei den Holländern, gespalten zu sein. Die Beine zeigen gute Muscu-
latur, sind etwas lang, in den Fesseln kurz. Mähnen- und Schweifhaare sind lang
und mittelmäßig fein. So lange die Pferde stehen, sehen sie nicht sehr edel
aus, um so interessanter erscheinen sie durch ihre lebhafie und doch außerordentlich
gleichmäßige Bewegung.

[Abbildung] Fig. 166.

Orlow-Traber.
Baraban, Rappe, 11 Jahre alt, gezogen in Tschesmenka.

5. Das ungarische Pferd. Das ungarische Pferd, Fig. 167, ist meist
klein (1.25--1.50 Meter), eckig, da die Knochen aus Mangel an Fleisch scharf her-
vortreten, aber durchaus nicht unedel. Kopf und Hals erscheinen des Fleischmangels
wegen größer, als sie eigentlich sind. Das Mittelstück des Rumpfes ist im Verhältnisse
zur Vorhand zu lang; der Widerrist scharf, die Schulter gerade, die Brust schmal,
der Rücken gerade oder Karpfenrücken, die Kruppe kurz mit hochangesetztem Schweife;
die Beine sind trocken, die Fesseln häufig nachgiebig und fein, die Hufe fest und
klein. -- Ganz ähnlich dem ungarischen Pferde, nur etwas größer, sind die Sieben-

Die Pferdezucht.
aufgerichtete, ſchön angeſetzte Hälſe; die Bruſt erſcheint flach und mäßig tief; der
Rücken iſt ſelten ſehr ſtraff; die Kruppe etwas geſenkt und eigenthümlich gewölbt,
ohne, wie bei den Holländern, geſpalten zu ſein. Die Beine zeigen gute Muscu-
latur, ſind etwas lang, in den Feſſeln kurz. Mähnen- und Schweifhaare ſind lang
und mittelmäßig fein. So lange die Pferde ſtehen, ſehen ſie nicht ſehr edel
aus, um ſo intereſſanter erſcheinen ſie durch ihre lebhafie und doch außerordentlich
gleichmäßige Bewegung.

[Abbildung] Fig. 166.

Orlow-Traber.
Baraban, Rappe, 11 Jahre alt, gezogen in Tſchesmenka.

5. Das ungariſche Pferd. Das ungariſche Pferd, Fig. 167, iſt meiſt
klein (1.25—1.50 Meter), eckig, da die Knochen aus Mangel an Fleiſch ſcharf her-
vortreten, aber durchaus nicht unedel. Kopf und Hals erſcheinen des Fleiſchmangels
wegen größer, als ſie eigentlich ſind. Das Mittelſtück des Rumpfes iſt im Verhältniſſe
zur Vorhand zu lang; der Widerriſt ſcharf, die Schulter gerade, die Bruſt ſchmal,
der Rücken gerade oder Karpfenrücken, die Kruppe kurz mit hochangeſetztem Schweife;
die Beine ſind trocken, die Feſſeln häufig nachgiebig und fein, die Hufe feſt und
klein. — Ganz ähnlich dem ungariſchen Pferde, nur etwas größer, ſind die Sieben-

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[233/0249] Die Pferdezucht. aufgerichtete, ſchön angeſetzte Hälſe; die Bruſt erſcheint flach und mäßig tief; der Rücken iſt ſelten ſehr ſtraff; die Kruppe etwas geſenkt und eigenthümlich gewölbt, ohne, wie bei den Holländern, geſpalten zu ſein. Die Beine zeigen gute Muscu- latur, ſind etwas lang, in den Feſſeln kurz. Mähnen- und Schweifhaare ſind lang und mittelmäßig fein. So lange die Pferde ſtehen, ſehen ſie nicht ſehr edel aus, um ſo intereſſanter erſcheinen ſie durch ihre lebhafie und doch außerordentlich gleichmäßige Bewegung. [Abbildung Fig. 166. Orlow-Traber. Baraban, Rappe, 11 Jahre alt, gezogen in Tſchesmenka.] 5. Das ungariſche Pferd. Das ungariſche Pferd, Fig. 167, iſt meiſt klein (1.25—1.50 Meter), eckig, da die Knochen aus Mangel an Fleiſch ſcharf her- vortreten, aber durchaus nicht unedel. Kopf und Hals erſcheinen des Fleiſchmangels wegen größer, als ſie eigentlich ſind. Das Mittelſtück des Rumpfes iſt im Verhältniſſe zur Vorhand zu lang; der Widerriſt ſcharf, die Schulter gerade, die Bruſt ſchmal, der Rücken gerade oder Karpfenrücken, die Kruppe kurz mit hochangeſetztem Schweife; die Beine ſind trocken, die Feſſeln häufig nachgiebig und fein, die Hufe feſt und klein. — Ganz ähnlich dem ungariſchen Pferde, nur etwas größer, ſind die Sieben-

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft03_1876/249>, abgerufen am 21.11.2024.