Krüger, Johann Christian: Die Geistlichen auf dem Lande. Frankfurt (Main) u. a., 1743.am Tisch und im Bette so viel Schimps- wörter und Flüche vorbeten, bis er zu Creuze kriechen, und, um Friede zu haben, mir alles eingehen soll, was ich haben will. Herr v. R. Jch kan es nicht läugnen, ich gön- ne Herrn Tempelstolzen solche brave Frau, denn er hat sie längst verdient. Kehren sie sich daran nicht, daß er sich hier bereits um eine Braut beworben, er ist der Fräu- lein Wilhemine weit ungelegener mit sei- ner Liebe gekommen, als sie ihm nach der Antrittspredigt gekommen sind. Sie bringen zur glücklichen Stunde ihren Be- fehl vom Consistorio, und befreyen meiner Schwester Tochter von einem verdrießli- chen Liebhaber. Wann sie nur den Herrn Muffel auf eben solche gute Manier los würde! Peter Der könnte sehr leicht aus dem Sattel gehoben werden, mein Herr von Roseneck Jch dürfte nur reden, den Augenblick - - aber ich würde mich dadurch nur dienstlos und unglücklich machen. Herr v. R. Sorget für nichts, Peter. Wo- fern ihr mir in dieser Sache eure Dienste leistet, so bin ich euch nicht nur für allen Schaden gut, sondern ich verspreche euch auch überdem - - - Peter. Wenn sie mir nur für allen Schaden Bürge sind, so verlange ich weiter nichts. Jch bin eben nicht eigennützig. Mein Herr hat es noch viel gröber gemacht als der
am Tiſch und im Bette ſo viel Schimpſ- woͤrter und Fluͤche vorbeten, bis er zu Creuze kriechen, und, um Friede zu haben, mir alles eingehen ſoll, was ich haben will. Herr v. R. Jch kan es nicht laͤugnen, ich goͤn- ne Herrn Tempelſtolzen ſolche brave Frau, denn er hat ſie laͤngſt verdient. Kehren ſie ſich daran nicht, daß er ſich hier bereits um eine Braut beworben, er iſt der Fraͤu- lein Wilhemine weit ungelegener mit ſei- ner Liebe gekommen, als ſie ihm nach der Antrittspredigt gekommen ſind. Sie bringen zur gluͤcklichen Stunde ihren Be- fehl vom Conſiſtorio, und befreyen meiner Schweſter Tochter von einem verdrießli- chen Liebhaber. Wann ſie nur den Herrn Muffel auf eben ſolche gute Manier los wuͤrde! Peter Der koͤnnte ſehr leicht aus dem Sattel gehoben werden, mein Herr von Roſeneck Jch duͤrfte nur reden, den Augenblick ‒ ‒ aber ich wuͤrde mich dadurch nur dienſtlos und ungluͤcklich machen. Herr v. R. Sorget fuͤr nichts, Peter. Wo- fern ihr mir in dieſer Sache eure Dienſte leiſtet, ſo bin ich euch nicht nur fuͤr allen Schaden gut, ſondern ich verſpreche euch auch uͤberdem ‒ ‒ ‒ Peter. Wenn ſie mir nur fuͤr allen Schaden Buͤrge ſind, ſo verlange ich weiter nichts. Jch bin eben nicht eigennuͤtzig. Mein Herr hat es noch viel groͤber gemacht als der
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Creuze kriechen, und, um Friede zu haben,
mir alles eingehen ſoll, was ich haben will.
Herr v. R. Jch kan es nicht laͤugnen, ich goͤn-
ne Herrn Tempelſtolzen ſolche brave Frau,
denn er hat ſie laͤngſt verdient. Kehren
ſie ſich daran nicht, daß er ſich hier bereits
um eine Braut beworben, er iſt der Fraͤu-
lein Wilhemine weit ungelegener mit ſei-
ner Liebe gekommen, als ſie ihm nach der
Antrittspredigt gekommen ſind. Sie
bringen zur gluͤcklichen Stunde ihren Be-
fehl vom Conſiſtorio, und befreyen meiner
Schweſter Tochter von einem verdrießli-
chen Liebhaber. Wann ſie nur den Herrn
Muffel auf eben ſolche gute Manier los
wuͤrde!
Peter Der koͤnnte ſehr leicht aus dem Sattel
gehoben werden, mein Herr von Roſeneck
Jch duͤrfte nur reden, den Augenblick ‒ ‒
aber ich wuͤrde mich dadurch nur dienſtlos
und ungluͤcklich machen.
Herr v. R. Sorget fuͤr nichts, Peter. Wo-
fern ihr mir in dieſer Sache eure Dienſte
leiſtet, ſo bin ich euch nicht nur fuͤr allen
Schaden gut, ſondern ich verſpreche euch
auch uͤberdem ‒ ‒ ‒
Peter. Wenn ſie mir nur fuͤr allen Schaden
Buͤrge ſind, ſo verlange ich weiter nichts.
Jch bin eben nicht eigennuͤtzig. Mein
Herr hat es noch viel groͤber gemacht als
der
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